Nürburgring: Wilder Westen in der Eifel

Viel vorgenommen hatte sich der ADAC Mittelrhein für die Jubiläumsausgabe des Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix am Wochenende. Und mit der Nummer 25 des beliebten Rennspektakels konnte man die eigenen Erwartungen noch übertreffen: Nach Veranstalterangaben strömten 202.000 Besucher in die Eifel auf der Suche nach Truckromantik und Westerngefühl.
 

Dafür sorgte auch das Super-Duell, bei dem Motorsport-Legende Hans-Joachim „Striezel“ Stuck mit einem 1100 PS starken MAN-Truck des Teams Allgäuer gegen den amtierenden DTM-Champion Timo Scheider im Abt Audi A4 antrat. Am Ende einer tollen Show setzte sich Scheider knapp durch. Ernst wurde es dagegen bei den Rennen um Europameisterschaftspunkte und im Mittelrhein-Cup: Insgesamt 45 Frightliner, MAN, Renaults Iveco und Mercedes lieferte sich heiße Kämpfe um Punkte und Pokale.
 

Der Nürburgring war am Wochenende aber auch Deutschlands Hauptstadt des Transportgewerbes. Die erfreuliche Bilanz: 20 Prozent mehr Aussteller als im vergangenen Jahr aus der Nutzfahrzeug- und Transportbranche präsentierten sich Industriepark auf dem weitläufigen Innenbereich des Grand-Prix-Kurses.

Mehr als 70.000 Anhänger der Country-Musik hatten sich am Freitag- und Samstagabend in der Müllenbachschleife versammelt, um unter anderen TruckStop, Tom Astor, Gunter Gabriel und The BossHoss zu hören und zu feiern.
Untermalt wurde das ganze von einem stundenlangen Hupkonzert von am Rande des Festivalgeländes positionierten Lkw. Auch das ist Musik für die Ohren vieler Fans. Das große Abschlussfeuerwerk wurde zum Jubiläum durch eine beeindruckende Lasershow noch einmal aufgewertet.
 

Spannende Rennen, spektakuläre Stunt-Shows und beeindruckende Truck-Korsos unterhielten die Zuschauer auf den Tribünen. Und wem das noch nicht genug war, der konnte sich im Fahrerlager austoben: zum Beispiel beim Bierkisten stapeln oder beim Square-Dance. Im historischen Fahrerlager schlugen die Herzen der Oldtimer-Fans höher. Rund 75 liebevoll restaurierte Lkw weckten Erinnerungen an vergangene Tage. Sie zauberten einen verklärten Gesichtsausdruck auch auf jene Köpfe, die nicht unterm Cowboyhut steckten.
 

Parallel zum Truck-Grand-Prix wurde auf dem Offroad-Gelände des Nürburgrings ein Lauf zur Truck-Trial-Europameisterschaft ausgetragen. Bei den Trial-Läufen handelt es sich um Geschicklichkeitsprüfungen für allradangetriebene Lastkraftwagen, Oldtimer-Lkw und Zugmaschinen. Insgesamt 31 Piloten kämpften in sieben Klassen um Punkte und Prestige.
 

25 Jahre Truck-Grand-Prix gaben auch Anlass für einen Blick zurück. So lud der ADAC einstige und aktuelle Truck-Piloten am Freitagabend zur Champions-Night ein. Am Samstag fuhren sie bei der Champions-Parde eine Ehrenrunde über den Ring.
Im Fahrsicherheitszentrum ermittelten ADAC und Scania an diesem Wochenende zudem Deutschlands sichersten Lkw-Fahrer. Es war die Entausscheidung eines Wettbewerbs an dem über 3000 Teilnehmer teilgenommen hatten. Sieger wurde der Gütersloher Patrick Schildmann.
 

Bereits am Freitag hatten beim Symposium „Truck und Mobilität“ unter dem Titel „Hightec im Lkw – Chancen für Transport und Verkehr“ Experten der Transport- und Logistikbranche aus ganz Deutschland getagt.

Fazit des ADAC: Auch in der 25. Auflage war der Truck-Grand-Prix für alle ein Gewinn. Für die Besucher, die Aussteller, den Motorsport und die Veranstalter.

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