AvD-Oldtimer-Grand-Prix vom 10. bis 12. August 2012: Motorsport-Klassiker treffen sich am Nürburgring

  • AvD-Historic-Marathon mit berühmten Piloten am Freitag
  • Samstag und Sonntag Rennaction von Formel 1 bis Tourenwagen-Sport 
  • Tickets schon ab 18 Euro im Vorverkauf erhältlich

Nürburgring. Der Countdown für den 40. AvD-Oldtimer-Grand-Prix (10. – 12. August 2012) läuft. Für hunderte von historischen Rennfahrzeugen ist bald die Zeit in Garagen und Ausstellungsräumen vorbei. Bei der wohl größten Oldtimer-Rennveranstaltung auf dem europäischen Kontinent dürfen sie ein ganzes Wochenende lang zeigen, was in ihnen steckt. Da gehen Vorkriegs-Rennwagen und Formel-1-Boliden der 70er auf die Strecke. Die bildschönen Sportwagen aus den 50er Jahren strecken am Samstagabend ihre Scheinwerfer-Finger in die Dunkelheit. Tourenwagen und GTs erobern Nordschleife und Grand-Prix-Kurs der Traditionsrennstrecke. So vielfältig wie die Motorsporthistorie ist auch das Programm der Jubiläumsveranstaltung an diesem Wochenende, das auch neben der Rennstrecke viel zu bieten hat.

Vom stilgerechten Accessoire und Fachliteratur an den Verkaufsständen bis hin zu Rennkino und Vintage-Modenschau gibt es vieles zu entdecken: Natürlich auch hunderte historische Rennwagen, Markenclub-Fahrzeuge und Ausstellungsstücke, die Privatleute und Automobilwerke im Fahrerlager und den angrenzenden Arealen ausstellen. Für Fachleute und Fans, für Automobilbegeisterte und Ausflügler ist der AvD-Oldtimer-Grand-Prix die Reise wert. Tickets für die 40. Auflage der Traditionsveranstaltung sind ab 18 Euro zu haben.

Den ersten Höhepunkt des Wochenendes erleben die Zuschauer bereits am Freitag: Parallel zu den Trainingssitzungen auf dem Grand-Prix-Kurs wird auf der Nordschleife der AvD-Historic-Marathon ausgetragen (Training: 8:40 Uhr, Rennen ab 14:30 Uhr). Tourenwagen und GTs bis 1965 geben sich dabei ein Stelldichein. Zu den Fahrern gehört auch der zweifache Rallye-Weltmeister Walter Röhrl, der sich mit Dr. Armin Zumtobel einen Porsche 911 von 1965 teilt. „Im vergangenen Jahr konnten wir mit dem gleichen Auto den vierten Platz herausfahren – allerdings kam uns das regnerische Wetter ein wenig entgegen, denn die Konkurrenz ist durch viele deutlich stärkere Fahrzeugen sehr groß.“ Der groß gewachsene Bayer, der eigentlich nach wie vor das Rallye-Cockpit bevorzugt, freut sich dennoch auf den Renneinsatz in der „grünen Hölle“ und grinst: „Ich habe schon tausende Runden im Renneinsatz und bei der Entwicklungsarbeit mit Porsche auf der Nordschleife absolviert und muss sagen: Ich wäre nur dann Rundstreckenpilot statt Rallyefahrer geworden, wenn jede Strecke so wäre wie die Nordschleife.“

Zu den – zumindest in Sachen Fahrzeugleistung – überlegenen Piloten beim Marathon wird auch ein weiterer ehemaliger Top-Rallyepilot gehören: Stig Blomqvist startet ebenfalls mit dem dreieinhalbstündigen Langstrecken-Marathon ins Wochenende und nutzt dabei einen Ford Galaxie (Baujahr 1963) mit stolzen sieben Litern Hubraum: „Es ist natürlich ein Riesenspaß, dieses Auto auf der Nordschleife zu fahren“, berichtet der Schwede. „Der Ford Galaxie war vor allem in den USA, aber auch in Europa im Renneinsatz – ein großes Auto, das mir großen Spaß macht.“

Prominente Piloten und sehenswerte Fahrzeuge

Sowohl Röhrl als auch Blomqvist können die Besucher auch während des restlichen Wochenendes erleben. Porsche-Testfahrer und Markenbotschafter Röhrl ist Ehrengast beim Sportwagenhersteller und wird dort auch am Samstag bei einer Autogrammstunde zur Verfügung stehen. Im Ausstellungszelt von Porsche Classic dreht sich am Wochenende alles um das 40. Jubiläum des Porsche 911 RS – unter anderem öffnen die Stuttgarter auch ihre Werkssammlung und bringen zwei seltene Museumsstücke mit: einen RSR von 1973 sowie einen RSR Turbo von 1974. Stig Blomqvist startet mit dem bulligen Galaxie in den Rennen der AvDTourenwagen-Trophäe am Samstag und Sonntag. Ein wahres Star-Aufgebot wird auch BMW mit an den Nürburgring bringen. Die Münchner feiern das 40. Jubiläum der BMW M GmbH mit einem Rennen, in dem die ganze Bandbreite der sportlichsten weiß-blauen Modelle zu sehen ist. Am Lenkrad sitzen dabei die Stars von einst: Prinz Leopold „Poldi“ von Bayern, Marc Surer, Marc Hessel, Johnny Cecotto und Dieter Quester geben sich die Ehre und fahren in dem stark besetzten Lauf mit.

Auch weitere Automobilhersteller haben überaus sehenswerte Auftritte angekündigt. So ist etwa Mercedes-Benz mit dem ältesten erhaltenen Mercedes-Benz 300 SL am Ring. Jaguar stellt legendäre Fahrzeuge aus und bringt mit dem werkseigenen Jaguar Heritage Racing Team auch einige Fahrzeuge mit besonderer Historie auf die Rennstrecke.

Als Teil der Feierlichkeiten zum 40. Jubiläum des AvD-Oldtimer-Grand-Prix macht die Fachzeitschrift Motor Klassik dem Event ein besonderes Geschenk: In einem eigenen Ausstellungszelt präsentieren die Oldtimer-Experten besondere Modelle, die direkt mit der Historie des Events verbunden sind – nicht nur die Experten unter den Besuchern sollten dort auf jeden Fall vorbeischauen.

Rennsport-Historie aus sieben Jahrzehnten

Beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix erwartet die Besucher ein Ausflug in die Motorsporthistorie, wie er sonst kaum möglich ist. Nicht nur, dass sich hier seltene und faszinierende Fahrzeuge auf der Strecke ein Stelldichein geben.

Auch die Bandbreite der Rennsportepochen sucht ihresgleichen. Im historischen Fahrerlager etwa sind die Vorkriegsfahrzeuge zusammengefasst, die sich auf Grand-Prix-Kurs und Nordschleife, aber auch bei einer Orientierungsrallye rund um den Nürburgring bewegen. Zu den über drei Dutzend Originalfahrzeugen gehört mit dem Bugatti T35 von 1927 des Luxemburgers Goy Feltes auch das älteste Rennfahrzeug des gesamten Wochenendes: Es war bereits drei Jahre im Einsatz, als der Nürburgring 1927 eröffnet wurde.

Weitere Höhepunkte im Programm sind die Sportwagenrennen, so etwa der Lauf der Zweisitzigen Rennwagen und GTs bis 1960/61 am Samstagabend. Wer sich lieber Formelsport anschaut, der kommt ebenfalls auf seine Kosten: Von den Vorkriegsjahren bis in die frühe Formel-1-Ära reicht das Feld der Historic Grand Prix Cars bis 1961. Im Grand-Prix-Masters sind Formel-1-Boliden bis in die 70er Jahre präsent. Hier pilotiert etwa der Italiener Giancarlo Casoli einen Ferrari 312T, den Niki Lauda in seiner Weltmeistersaison 1975 fuhr. Frank Lyons bringt einen McLaren M26 mit in die Eifel: 1976 gewann James Hunt mit ihm auf dem Nürburgring den Großen Preis von Deutschland. Zu den jüngsten Klassikern des Wochenendes gehören die Fahrzeuge, die sich im großen Revial der Deutschen Rennsport-Meisterschaft tummeln. Ihre Jahrgänge reichen bis in die frühen 80er Jahre.
 

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