Wenn man von Baustelle Schule spricht, so meint man den ständigen Prozess der Bildung, Jugendliche fit zu machen für die Zukunft. Dabei machte die Graf Salentin Schule auch einen Strukturwandel durch. Sie entwickelte sich von einer reinen Hauptschule zu einer Regionalen Schule, an der man auch die „Mittlere Reife“ erlangen konnte zu der jetzigen Schulform „Realschule +“, in der Haupt- und Realschüler teilintegrativ unterrichtet werden. Im Augenblick laufen Bestrebungen auf eine kooperative Ausrichtung.
Diese „Baustelle“ ist zurzeit nicht die einzige Sorge, die zudem auch noch von der Kommunalreform überlagert wird. Seit ca. zwei Jahren verwandeln energetische sowie Brandschutz- und Unfallschutzmaßnahmen die Schule in eine reale Baustelle. Zwischen sprühenden Funken der Flexmaschinen sollen sich die Schüler auf Satzbau, Englischvokabeln und Prozentrechnung konzentrieren. Man muss nicht lange raten, um herauszufinden, was für unsere Kinder interessanter ist. Doch alles hat ein Ende, und so langsam erstrahlt die Graf Salentin Schule wieder in neuem Glanz. Deutlich sichtbar wird dies am neugestalteten Atrium.
Regionale Firmen zeigen sich verbunden mit ihrer Schule und unterstützen sie großzügig Das Bemerkenswerte an dieser Umgestaltung ist die Tatsache, dass dieses Herzstück der Privatinitiative der Lehrer, Hausmeister, Eltern und ehemaliger Schüler zu verdanken ist, da von VG-Seite keine Gelder zur Verfügung standen. Zu allen Schulfeiern und Festen der örtlichen Vereine musste die kleine Bühne jedesmal vergrößert werden. Im Zuge der Baumaßnahmen sah man nun die Chance, dauerhaft Abhilfe zu schaffen. Sportlehrer Herbert Ehlen, der auch den Schulzirkus leitet, übernahm die Initiative und sprach örtliche Firmen um Hilfe an. Dort rannte er offene Türen ein. Das Konstruktionsholz für die neue Bühne spendete Hermes Holz.
Die Verlegearbeiten des PVC- Belags übernahm die Fa. Farben Wawer. Elektro Jördens stand mit Rat und Tat zur Seite. Die stattliche Summe von 5.000 Euro stellte Hubert Vietoris zur Verfügung mit dem Kommentar. „In eurer Schule hat mein Sohn Christian eine gute Entwicklung genommen und dafür danke ich euch. Wenn er jetzt als DTM- Profi ein normaler junger Mann geblieben ist, hat die Schule, der es nicht nur um die Vermittlung von Lesen, Rechnen und Schreiben geht, einen großen Anteil auch an seinem jetzigen Erfolg. Bei euch hat er verinnerlicht, dass man weit kommt, wenn man sich vernünftig verhält und leistungsbereit ist.
Ich habe euch schon öfter geholfen, und wenn ihr in einer Notlage seid, werde ich euch auch wieder helfen. Wir müssen an der Oberen Kyll zusammenhalten. Wir Betriebe haben auch eine große Verantwortung den Jugendlichen einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen.“
Ehlen konnte auch fleißige Helfer für dieses Projekt gewinnen: Eltern (Ingenieur Edgar Steffes, Schreiner Horst Reinartz), Schulleiter und Konrektor packten genauso an wie die drei Hausmeister und ehemalige Schüler Christian Harings und Sebastian Jacobs die für die Bühnentechnik verantwortlich waren. In einer Woche war die Bühne auftrittsreif für die erste Summerstage der Graf Salentin Schule, die unter dem Motto stand: Ich trau` mich auf die Bühne. Musik- und Verbindungslehrer Thomas Lach hatte zusammen mit Herbert Ehlen und Monika Prassel-Weber ein abwechslungsreiches Programm aus Musik, Sketchen und Zirkus zusammengestellt. In zwei Stunden zeigten die Schüler ansprechende Darbietungen und Spitzenleistungen.
Höhepunkte waren die Schulbands und vor allem die gesangliche Darbietung von Lenina Brüggen, die die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen hinriss. Auch das Finale des Zirkus Salentin mit Einrad, Hocheinrad, Diabolo und Akrobatik, das vor kurzem seine Feuertaufe bei der Siegerehrung des Landes-Malwettbewerbs der VR-Banken im Künstlerdorf Weißenseifen bestanden hatte, war sehenswert. Alles in Allem ein positiver Abend für viele Schüler, die eine Steigerung ihres Selbstwertgefühls erleben durften.
Am 22. Juni steht nun das „Saisonfinale“ für Schüler und Lehrer an. Die Zehntklässler erhalten in einer Feierstunde die Dokumentation ihres Sekundarabschlusses und die Schüler der 9c ihr Berufsreifezeugnis. Damit das neue „Wohnzimmer“ der Schule seinen letzten Schliff erhält, musste auch noch ein neuer Vorhang her, da der alte nicht mehr den neuesten Brandschutzbestimmungen entsprach. Da das Sponsoringgeld aufgebraucht war, erklärten sich spontan die beiden großen Vereine Jünkeraths (Musik- und Karnevalsverein), die als Kulturträger des Ortes das Atrium auch regelmäßig nutzen, zu einer Spende bereit. Die Lehrer fütterten ein „Bühnensschwein“. Der Topf: Zusammenarbeit Schule und Verein ließ einen stattlichen Betrag springen. Der Förderverein der Schule unter Leitung von Stephan Guthausen hatte schon für die finanzielle Abwicklung dieses Projektes eine gute Arbeit geleistet und zeigte sich mit einem Nachschlag noch einmal großzügig. Die äußeren Bedingungen für eine würdige Abschlussfeier sind nun perfekt.
Fair Play Tour kommt durch Jünkerath
Einen Tag vorher beweisen die Schüler der Graf Salentin Schule ihre Solidarität in einem Lebenslauf für ihre Alterskameraden im Partnerland Ruanda. In einem Laufabzeichenwettbewerb versuchen sie in der neuen Fair Play Arena eine Stunde laufend durchzuhalten. Im Vorfeld suchen sie sich Sponsoren, die diese Leistungen mit kleinen Geldbeträgen honorieren. Dieses Geld wird dann als Spende der Fair Play Tour überreicht, die in ihrer 14. Auflage von Bütgenbach kommend in Jünkerath gegen 10:00 Uhr Station macht. Dieses Jugendprojekt ist 1999 von Herbert Ehlen gegründet worden und hat seitdem über 2 Mio. Spendengelder für Schulprojekte zusammengetragen. Die Fair Play Tour wird von Anfang an von Unternehmen aus der Region (Schöller Eis – Truhen), Gerolsteiner Brunnen (Getränke), MLX Hubert Vietoris (Gepäck-LKW) sowie der VG Obere Kyll (Kleinbus als Begleitfahrzeug) unterstützt. Seit diesem Jahr unterstützen die Kreissparkassen unter Federführung der KSK Vulkaneifel (Alo Manstein) als Trikotsponsor die Fair Play Tour.
Vor ihrer letzten gemeinsamen Trainingsfahrt der integrativen Radgruppe des SMG, Graf Salentin Schule, WEW, Euweco, Förderschule Gerolstein bei Tour de Ahrtal überreichte Firmenchef Hubert Vietoris dem Teamchef der Tour, Herbert Ehlen, den Schlüssel des Gepäck- LKW`s.
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