Wieder mehr Jugendliche in Rheinland-Pfalz wegen Alkoholvergiftung in Kliniken

Entgegen dem bundesweiten Trend ist die Zahl der jugendlichen Komasäufer in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr wieder angestiegen. Der positive Trend aus dem Vorjahr setzt sich damit nicht fort: Im Jahr 2014 kamen nach aktuellen Informationen der DAK-Gesundheit 1486 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Nach bisher unveröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz stieg die Zahl der Betroffenen in der Altersgruppe zwischen zehn und 19 Jahren im Vergleich zu 2013 um rund acht Prozent. 

 

Im vergangenen Jahr landeten in dieser Altersgruppe 922 Jungen und 564 Mädchen aus Rheinland-Pfalz nach Alkoholmissbrauch in der Klinik. Das waren 108 mehr als im Jahr 2013. Angestiegen sind vor allem die Zahlen bei den Jungen und Mädchen in der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen. Den stärksten Anstieg gab es in dieser Gruppe bei den Jungen mit 13,5 Prozent. Bei den zehn bis 14-Jährigen waren es mit 146 Betroffenen gegenüber dem Vorjahr erfreulicherweise 39 weniger. Rheinland-Pfalz ist eines der weniger Bundesländer, die einen Anstieg der stationären Krankenhausbehandlungen zu verzeichnen haben. Insgesamt liegen die Zahlen jedoch deutlich unter dem bisherigen Höchststand von 1.683 Fällen im Jahr 2012. Bundesweit waren die Zahlen weiter rückläufig. Gegenüber dem Jahr 2000 gab es einen Anstieg der Betroffenen um 157 Prozent. 

 

„Leider hat sich der positive Trend aus dem Vorjahr nicht fortgesetzt“, erklärt Michael Hübner, Landeschef der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz. „Wir müssen mit unserer vorausschauenden Präventionsarbeit weiter an einem Umdenken bei den Jugendlichen arbeiten.“ Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Krankenkasse auch 2016 die erfolgreiche Aufklärungskampagne „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ in Rheinland-Pfalz fort. Schirmherrin der Aktion ist Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. „Die neuen Zahlen zeigen, dass wir mit unseren Bemühungen nicht nachlassen dürfen. Junge Menschen müssen vor den Gefahren des riskanten Alkoholkonsums sensibilisiert und geschützt werden“, sagt Bätzing-Lichtenthäler.

 

Beim bundesweiten Wettbewerb „bunt statt blau“ werden Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren aufgerufen, mit Plakaten kreative Botschaften gegen das Rauschtrinken zu entwickeln. Aktuell werden in Rheinland-Pfalz rund 600 Schulen angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen. An der seit 2010 stattfindenden Präventionskampagne gegen Alkoholmissbrauch nahmen bislang mehr als 72.500 junge Künstler teil. Weitere Informationen über die Aktion gibt es auch im Internet unter www.dak.de/buntstattblau.

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