Wie lange soll die Hahn-Posse noch weitergehen?

Mainz. Die rheinland-pfälzischen Liberalen reagierten ungehalten auf die Verteidigungsstrategie von Hahn-Geschäftsführer, Heinz Rethage. Dieser hatte zunächst schwere Vorwürfe gegen die ehemaligen Geschäftsführer am Flughafen Hahn erhoben und behauptet nun, eine Mail mit entlastenden Hinweisen weder geöffnet noch gelesen zu haben. „Ob ein Geschäftsführer, den die Bewältigung seiner Korrespondenz bereits überfordert, geeignet ist die Probleme am Flughafen Hahn zu lösen, scheint mehr als zweifelhaft“, sagte der Vorsitzende der FDP Rheinland-Pfalz, Dr. Volker Wissing.

Die Affäre drifte zunehmend ins Skurrile ab, wenn Rethage nun zu seiner Entlastung allen Ernstes auf den Umfang seiner ungelesenen Mails verweise. „Von einem Geschäftsführer dürfte es nicht zu viel erwartet sein, dass er zumindest seinen Mail-Account in den Griff bekommt“, so Wissing. Ihn erfülle es mit großer Sorge, wenn am Flughafen Hahn jemand das Sagen habe, der Schwierigkeiten habe, eingehende Korrespondenz zu lesen. Wenn Rethage schon wichtige Hinweise übersehe, sei auch nicht sichergestellt, dass Anfragen von Investoren oder Geschäftspartnern ordnungsgemäß bearbeitet würden.

„Die Zustände am Flughafen Hahn sind besorgniserregend und der amtierende Geschäftsführer scheint mit der Situation überfordert zu sein“, warnte Wissing. Er forderte von der Landesregierung umgehend die Arbeitsfähigkeit der Geschäftsführung vor Ort sicherzustellen. „Mit einer Geschäftsführung die Mails nach dem Zufallsprinzip zu lesen scheint, kann kein Unternehmen erfolgreich sein“, sagte der Vorsitzende der rheinland-pfälzischen Liberalen. Dieser Erkenntnis müsse sich nun auch die rot-grüne Landesregierung stellen und endlich Konsequenzen ziehen. „Der Flughafen Hahn hat eine Chance verdient, die hat er aber nur mit professionellen Strukturen“, so Wissing.

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