Unterstützung für den Hausarztberuf in Rheinland-Pfalz

„Hausärztin und Hausarzt in Rheinland-Pfalz – Ein Beruf mit Zukunft“ – zu diesem Thema haben das Gesundheitsministerium und die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz heute zu einer Fachveranstaltung in der Mainzer Universitätsmedizin eingeladen. Die Informationsveranstaltung richtete sich an Studierende der Medizin, Ärztinnen und Ärzte, potentielle Wiedereinsteiger in den Arztberuf sowie Multiplikatoren aus dem rheinland-pfälzischen Gesundheitswesen. Zudem ist sie Baustein des rheinland-pfälzischen Masterplans zur Stärkung der ärztlichen Versorgung im Land.

„Wir möchten mit dieser Veranstaltung aufzeigen, wie vielfältig die hausärztliche Tätigkeit heute aussehen kann, welche Chancen der Hausarztberuf in Rheinland-Pfalz bietet und welche Unterstützungsmöglichkeiten es auf dem Weg dorthin gibt“, sagte Gesundheitsminister Alexander Schweitzer bei der Eröffnung. „Besonders freue ich mich, dass im Rahmen der Redebeiträge und der anschließenden Diskussionsrunde erfahrene Hausärztinnen aus ihrem Praxisalltag berichten werden.“

So ergaben Umfragen unter Medizinstudierenden, dass direkte Einblicke und Erfahrungen auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin wesentliche Faktoren dafür waren, den Beruf des Hausarztes attraktiv zu finden. „Eine aktuelle Studie zeigt auch, dass viele Studierende noch zu wenig über neue Kooperationsformen bei der Hausarzttätigkeit sowie Möglichkeiten einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf informiert sind“, so Schweitzer. „Deshalb steht auch dieses Thema heute ganz bewusst im Mittelpunkt.“

Professor Dr. Frieder Hessenauer, Präsident der Landesärztekammer, betonte, dass die Chancen als Hausärztin oder Hausarzt in eine Praxis einzusteigen, noch nie so gut wie heute gewesen sind. „Gerade auf dem Land stehen Ärztinnen und Ärzten derzeit viele Möglichkeiten offen, um Beruf und Familie gut unter einen Hut zu bekommen.“ Dabei sei die Bandbreite hausärztlicher Arbeit enorm und habe viele faszinierende Facetten. „Sie umfasst die Grundversorgung aller Patienten mit körperlichen und seelischen Gesundheitsstörungen, wobei neben der Akut- und Notfallversorgung vor allem die Langzeitbetreuung einschließlich Prävention und Rehabilitation dazu gehören“, so Hessenauer. Das mache den Arztberuf zu einem vielschichtigen und abwechslungsreichen Beruf und ermögliche, mitten im Leben zu arbeiten.

Um junge Medizinerinnen und Mediziner für eine Tätigkeit als Hausärztin und Hausarzt zu gewinnen, hat das Gesundheitsministerium gemeinsam mit der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz und weiteren Partnern im Jahr 2007 einen Masterplan initiiert, der zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung – vor allem in ländlichen Gebieten – beitragen soll.

Der Masterplan wurde im Frühjahr 2011, unter Beteiligung der Universitätsmedizin und des Bildungsministeriums, weiterentwickelt und umfasst den gesamten Weg von der Ausbildung, über die Weiterbildung bis hin zur Niederlassung. „Auch beim Wiedereinstieg nach einer längeren Familienpause beziehungsweise dem Quereinstieg in die Allgemeinmedizin können Medizinerinnen und Mediziner auf eine vielfältige Unterstützung kompetenter Partner setzen“, unterstrichen Schweitzer und Hessenauer. Zugleich wurden unter Mitwirkung des Landes die Rahmenbedingungen auf Bundesebene weiterentwickelt. Praxisnahe Beispiele sind die erleichterten Möglichkeiten, Ärztinnen und Ärzte in Praxen anzustellen oder Zweigpraxen zu gründen, die Aufhebung der Altersgrenze für die Ausübung der ärztlichen Tätigkeit oder die Möglichkeit der Teilzulassung. Auch der Wegfall der sogenannten Residenzpflicht ermöglicht es Ärztinnen und Ärzten, in der Stadt wohnen zu bleiben und trotzdem als Landarzt tätig zu werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.hausarzt.rlp.de.

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