Schließung der Geburtshilfe-Station im Krankenhaus Traben-Trarbach stand im Focus der jüngsten VG-Ratssitzung

Hontheim.  In der ersten Sitzung des Verbandsgemeinderates Traben-Trarbach stand die geplante Schließung der Geburtshilfestation des Krankenhauses Traben-Trarbach im Focus der jüngsten VG-Ratssitzung. Die Sitzung fand in der Bürgerhalle in Hontheim statt. Alle Ratsmitglieder wollten diese Schließung der Einrichtung in Traben-Trarbach nicht hinnehmen. So beschloss der VG-Rat einstimmig, gegen die Schließung sich mit einer Resolution zu wehren.Das Thema „Schließung der Geburtshilfe Station“ hatte der CDU-Gemeindeverband Traben-Trarbach bereits vor einigen Tagen bei der Zusammenführung der beiden Gemeindeverbände Kröv-Bausendorf und Traben-Trarbach auf der Tagesordnung (Eifel-Zeitung berichtete). Auch hier, wie auch bei der jetzigen VG-Ratssitzung, forderten CDU-Mitglieder und Ratsmitglieder alle denkbaren Möglichkeiten auszuschöpfen um den gesicherten Weiterbetrieb der Geburtshilfestation mit der Gynäkolie am Traben-Trarbacher Krankenhaus schnellstmöglich zu gewährleisten.

Zu dem besagten Tagesordnungspunkt gab Bürgermeister Marcus Heintel einen umfangreichen Situationsbericht über den derzeitigen Werdegang der Geburtshilfe-Station in Traben-Trarbach. Danach wurde Marcus Heintel am 10. Februar 2015 zum ersten Male über die Schließung am 31. März 2015 unterrichtet. Als Grund wurde angegeben, dass sich niemand für die Nachfolge von Dr. Ueberdiek für die Praxis gefunden habe mit der Folge, dass der andere Belegarzt, Herr Weise, der ja nicht nur die gynäkologische Praxis alleine zu betreuen hat, zudem auch die Geburtsstation mit über 300 Geburten im Jahre zu bewältigen hätte. Dies wolle und könne er nicht leisten und hat deswegen auch seinen Vertrag als Belegarzt gekündigt.

Um diese Situation zu diskutieren und nähere  Information zu erhalten wurden die beiden Ältestenräte der Stadt und VG am 19.02.2015 zu einem Gespräch mit Elisabeth Disteldorf und Herrn Weise eingeladen. Für Bürgermeister Heintel ist die Schließung ein strukturell bedingter Fall von Fachkräftemangel. So wie in Traben-Trarbach wurden im Land Rheinland-Pfalz bereits vier Geburtsstationen geschlossen. Diese Fakten, so Marcus Heintel, kann hier vor Ort nicht beruhigen. Als Kommune, in der das Krankenhaus angesiedelt ist, haben wir ein elementares Interesse an einem dauerhaften Erhalt des Hauses. Aus infrastruktureller Sicht und Sicht der Bevölkerung für eine wohnortnahe Sicherung geht es hier primär um die medizinische Versorgung, so Marcus Heintel. Aus diesem Grunde ist nun das Klinikum Mittelmosel gefragt, um eine positive Aussage zur Zukunft des Hauses zu treffen. Für Bürgermeister Heintel liegt das Hauptproblem in den Rahmenbedingungen der Gesundheitspolitik. Es müsste ein Wechsel her, hin zu einer ganz bewussten und massiven Förderung der ärztlichen Tätigkeit in ländlich geprägten Regionen. Für den Bürgermeister stehen die Menschen und deren wohnortnahe Versorgung im Vordergrund und nichts anderes. Heintel findet es deshalb sehr gut als Verbandsgemeinde in der Initiative „Starke Kommunen-starkes Land“ vertreten zu sein. Ohne diese Mitgliedschaft wäre die VG Traben-Trarbach an der Entwicklung einer Zukunftsperspektive überhaupt nicht beteiligt.

Nach der Stellungnahme von Bürgermeister Heintel forderten die Vertreter der im Rat vertretenen Parteien und Wählergruppen nochmals vehement den Erhalt des Krankenhauses und der Geburtshilfestation Traben-Trarbach. Die Resolution der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach wurde einstimmig beschlossen. Khg

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