Region Trier 2025: Fachkräfte sichern – Mittelstand stärken

IHK und HWK Trier legen gemeinsames Positionspapier vor

Präsentieren ihr gemeinsam erstelltes Positionspapier (v. l.): IHK-Präsident Peter Adrian, HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Manfred Bitter, HWK-Präsident Rudi Müller und HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jan Glockauer,  Foto (HWK/Constanze Knaack-Schweihstill)
Präsentieren ihr gemeinsam erstelltes Positionspapier (v. l.): IHK-Präsident Peter Adrian, HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Manfred Bitter, HWK-Präsident Rudi Müller und HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jan Glockauer, Foto (HWK/Constanze Knaack-Schweihstill)

Trier/Region. Die Handwerkskammer (HWK) Trier sowie die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier haben in ihrem neuen Positionspapier „Region Trier 2025: Fachkräfte sichern – Mittelstand stärken“ zahlreiche konkrete Vorschläge formuliert, wie die regionale Wirtschaft nachhaltig gestärkt werden kann. Will die Region Trier im Standortwettbewerb punkten, muss sie sich nach Meinung der Kammern gerade auf lokaler und kommunaler Ebene von ihren Konkurrenten positiv absetzen.

Die Region hält einige Trumpfkarten in der Hand. Die allgemeine Lebensqualität schätzen die hiesigen Unternehmen positiv ein. Es herrscht de facto Vollbeschäftigung, die mittelständische Unternehmensstruktur trägt zur Glättung konjunktureller Turbulenzen bei. Die Zusammenarbeit zwischen den regionalen Akteuren ist gut. Gleiches gilt für das Verhältnis zu den europäischen Nachbarn.

Nach wie vor sehen die Kammern jedoch Defizite: Die regionale Wirtschaftskraft (Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigem) liegt mehr als zehn Prozent unter dem rheinland-pfälzischen Durchschnitt. Unternehmen und Beschäftigte im Hightech-Bereich gibt es vergleichsweise wenige. Der Mangel an Fachkräften und Auszubildenden wird immer bedrohlicher. Im ländlichen Raum ist die Breitbandinfrastruktur noch unzureichend ausgebaut. Auch bei der Verkehrsinfrastruktur besteht weiterhin Nachholbedarf.

Zukunftsaufgabe Fachkräftesicherung

Regional fehlen aktuell allein im gewerblichen Bereich rund 4.000 qualifizierte Fachkräfte. Mittelfristig wird der Bedarf weiter deutlich steigen. Da Standorte deutschlandweit um Fachkräfte buhlen, muss die Region Trier in diesem Bereich alle Register ziehen. Das beginnt bei der Stärkung der dualen Ausbildung als Kernqualifikation für den hiesigen Arbeitsmarkt und reicht von der Anwerbung ausländischer Fachkräfte, einer frühzeitigen Berufsorientierung und der Integration von Asylsuchenden und Flüchtlingen bis hin zur Einführung von betrieblichem Gesundheitsmanagement und dem Aufbau von regional verankerten Arbeitgebermarken.

Breitbandinfrastruktur zügig ausbauen

Beim Ausbau der regionalen Breitbandinfrastruktur sehen die hiesigen Betriebe laut einer IHK-Standortumfrage dringenden Handlungsbedarf. In vielen ländlichen Gegenden gibt es immer noch „weiße Flecken“ ohne Breitbandversorgung oder „graue Flecken“ mit zu geringen Übertragungsraten. Hier ist die öffentliche Hand gefordert, zu unterstützen. Ohne eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur wird es nicht gelingen, den ländlichen Raum als attraktiven Wirtschaftsstandort zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Verkehrsengpässe beseitigen

Mit der Entscheidung für den Bau der B50neu mit Hochmoselübergang sowie dem Bekenntnis zum Weiterbau am A1-Lückenschluss sind positive Zeichen zur Stärkung der Verkehrsinfrastruktur gesetzt worden. Dem gegenüber stehen jedoch die drohende Streichung der West- und Nordumfahrung Triers, die Abkopplung des Oberzentrums vom Schienenpersonenfernverkehr sowie die quälend langsamen Fortschritte einiger Infrastrukturprojekte. Angesichts auch in Zukunft steigender Transportleistungen, insbesondere im Güterverkehr, sind substanzielle Investitionen in Erhalt und Ausbau der regionalen Verkehrsinfrastruktur eine grundlegende Voraussetzung für unternehmerische Investitionen und Betriebsansiedlungen.

Handel und Tourismus stärken

Für die Entwicklung von Handel und Tourismus müssen Kommunen wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen. Dies gelingt am besten im regionalen Schulterschluss, indem Aktivitäten koordiniert werden. Weiterhin fordern die Wirtschaftskammern mittelstandsfreundliche Kommunalverwaltungen mit einer Haushaltspolitik, die auf Aufgabenkonzentration sowie Ausgabendisziplin und nicht auf permanente Erhöhungen der Kommunalsteuern setzt. Das Positionspapier „Region Trier 2025: Fachkräfte sichern – Mittelstand stärken“ ist im Internet abrufbar: www.hwk-trier.de / Servicecenter / Formulare und Downloads / Handwerkspolitik oder www.ihk-trier.de/ Geschäftsfeld Standortpolitik / Wirtschafts- und Regionalpolitik. Auf Anfrage erhalten Interessenten es per Post zugeschickt. Kontakt: Irene Schikowski (HWK), E-Mail: ischikowski@hwk-trier.de, Tel. 0651/207-108 oder Tina Becker (IHK), becker@trier.ihk.de, Tel. 0651/9777-902

 

 

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