Nürburgring GmbH und Kafitz einigen sich außergerichtlich

Koblenz. Die Schadenersatzforderung der überwiegend landeseigenen insolventen Nürburgring GmbH in einem Zivilverfahren vor dem Landgericht Koblenz gegen Ex-Ring-Chef Walter Kafitz beträgt 8,3 Millionen Euro. Wie es seitens der Nürburgringsanierer heißt, habe man sich außergerichtlich mit Kafitz geeinigt. Allerdings bleibt die  tatsächlich zu zahlende Schadenersatzsumme zumindest vorerst ein Geheimnis. Der Spekulation ist Tür und Tor geöffnet. Kafitz war und ist wahrscheinlich noch SPD-Genosse wie seit Parteifreund Kurt Beck. Was da genau hinter verschlossenen Türen verhandelt worden ist, wird man wohl nie so richtig erfahren. Der Sprecher der Nürburgring-Sanierer Pietro Nuvoloni hat nur bestätigt, dass eine außergerichtliche Lösung durch einen Vergleich gefunden wurde. Mehr nicht! Die Landesregierung weiß da sicherlich mehr!

Walter Kafitz
Walter Kafitz

Kafiz war jedenfalls die Schlüsselfigur beim über 500 Milionen-Projekt „Nürburgring 2009“. Kafitz war maßgeblich an der Investorensuche beteiligt. Über die Schiene „Kafitz“ sind neben Kai Richter (Mediinvest) auch die „Protagonisten“ vom gescheiterten 650 Millionen Projekt  „Spacepark Bremen“ an den Nürburgring „geschleust“ worden. Der Ring war schnell zum Tummelplatz der „Luftnummern“ geworden. Diese Truppe, in der Branche bekannt als Bremer Stadtmusikanten, ist längst wieder von der Bildfläche verschwunden. Einige davon müssen sich noch vor Gericht verantworten. Auch die tolle Achterbahn und Einzelattraktionen im Ringwerk wurden über diese „Spezialisten“ ziemlich teuer eingekauft.

2009 ist das gesamte Projekt – übrigens wie von der Eifel-Zeitung bereits 2008 prophezeit  – auf ganzer Linie gescheitert. Das Land musste die schätzungsweise weit über 500 Millionen Euro übernehmen. Ex-Finanzminister Deubel durfte seinen Hut nehmen. Kafitz ist fristlos entlassen worden. Ehemalige Aufsichtsratsmitglieder und andere am Ring unter Beck beteiligte Mitglieder der damaligen Landesregierung sind immer noch in Amt und Würden. Kafitz war vor exakt zwei Jahren schon einmal mit einer Klage wegen seiner fristlosen Kündigung vor dem Koblenzer Landgericht kläglich gescheitert. In Koblenz wird auch der Untreue-Prozess gegen Ex-Finanzminister Deubel (SPD) verhandelt.

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