Nimmt Nürburgring-Desaster kein Ende? – Wer haftet eigentlich?

Nun ist die Insolvenz beantragt. Dabei wird erklärend darauf hingewiesen, dass die Fehler früher gemacht wurden. Welch eine weltbewegende Erkenntnis. Mir ist keine Insolvenz bekannt, wo die zur Zahlungsunfähigkeit führenden Fehler erst im Nachhinein gemacht worden wären.

Als Ur-Eifler mit ansehen zu müssen, wie der Ring zugrunde geht, ist mehr als fatal und macht einen traurig. Die SPD-Regierung hat es geschafft, die weltweit als Symbol des Rennsports bekannte „Grüne Hölle“ einschl. Grand-Prix-Strecke an die Wand zu fahren. Geradezu absurd  mutet an, dass für dieses Ziel auch noch die gigantische Summe von ca. ½ Mrd. € verschleudert wurde. Man muss leider feststellen, dass der auf Größenwahn beruhende Gigantismus der seinerzeitigen SPD-Alleinregierung dieses Desaster verursacht hat.

Der alte Adenauer hatte offensichtlich doch Recht mit seiner Aussage: „Die Sozis könne net mit Jeld umjonn.“

Aber was soll`s, der Steuerzahler wird’s schon richten. Wie steht es aber mit den eigentlich Schuldigen und Verantwortlichen, von MP Beck angefangen über die Minister Deubel, Lewenz, Kühl bis zum jetzigen Fraktionsvorsitzenden Hering? Ohne jeden Zweifel wurde hier eine gigantische Maßnahme begonnen, deren Finanzierung nicht gesichert war. Ein eklatanter Fehler! Wenn beispielsweise ein Bürgermeister  bei kleinsten Investitionen sich so verhält, begeht er nach Gesetzeslage ein Dienstvergehen. Er wird ggfls. straf- und zivilrechtlich belangt und muss mit seinem privaten Vermögen für den entstandenen Schaden haften. Diese Grundsätze gelten offenbar nicht für Mitglieder einer Landesregierung, selbst wenn der Schaden in die hunderte Millionen € geht. Das kann man als Wähler und Steuerzahler alles nicht mehr verstehen.

Nur der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass auch in den 60er und 70er Jahren   Investitionen am Ring getätigt wurden. So erfolgten mehrfach Verbesserungen der Nordschleife;  vor allen Dingen aber der Bau der Grand-Prix-Strecke, die im Jahre 1975 eröffnet wurde. Alles wichtige, notwendige und von den Kosten her überschaubare Maßnahmen, die den weltweiten Ruf der Rennstrecke festigten.

Trotz der jetzigen schwierigen Problemlage: Es muss ein Weg gefunden werden, den Nürburgring möglichst schnell wieder „flott“ und zukunftsfest zu machen. Alle, die an diesem Ziel mitwirken können, sollten sich in diesem Sinne unvoreingenommen einbringen.

Josef Saxler, Daun
 

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