Nachwuchs-Politikerinnen besuchen Mainzer Landtag

Wittlich/Mainz. Die Landtagsabgeordneten Michael Billen, Jutta Blatzheim-Rögler, Bettina Brück, Monika Fink, Elfriede Meurer und Ingeborg Sahler-Fesel sind im Projekt „Mit Mentoring vor Ort – Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“ als Mentorinnen und Mentor engagiert. Auf Einladung der sechs Landtagsabgeordneten machten sich die Projekt-Frauen am 26. Juni auf den Weg nach Mainz. Zunächst wurde der Plenarsaal besichtigt und eine kurze Einführung in die Geschichte des Landtages, der kulturhistorischen Gebäude sowie die Mainzer Republik gegeben. Unter fachkundiger Moderation und nach den Spielregeln einer Landtagssitzung praktizierten die Mentoringfrauen mit eigenen Statements das „Landtagsfeeling“. Das Thema für diesen Nachmittag lautete „Quotierung von Wahllisten – Ist die gleichberechtigte Besetzung von Wahllisten verfassungsrechtlich erforderlich?“.

Am Beispiel des französischen Parité-Gesetzes sollten Argumente für oder gegen die geschlechterparitätische Besetzung der Wahllisten mit Frauen und Männer ausgetauscht und um den richtigen Weg gestritten werden. Die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Kretz skizzierte zum Einstieg die Geschichte des Frauenwahlrechts, die aktuelle Partizipation von 16,8 Prozent Frauen in den kommunalen Parlamenten und stellte die Frage nach den Ursachen und wie nachhaltige Veränderungen angestoßen werden können. Die Frauen freuten sich einmal am Rednerpult des Landtages zu sprechen. Dabei gab es durchaus kontroverse Meinungen zum Thema Quotierung. Ebenso ließen die Landtagsabgeordneten Billen, Meurer und Sahler-Fesel es sich nicht nehmen, mit Hilfe der „blauen Karte“ kritische Einwürfen vorzubringen und die Diskussion zu beleben.

Im Wappensaal wurde die Diskussion um den Hochmoselübergang, das Atomkraftwerk Cattenom, die Schulpolitik sowie die Kommunalreform der Landesregierung in moderierter Gesprächsrunde mit den Abgeordneten Sahler-Fesel und Blatzheim-Rögler fortgesetzt. Die Teilnehmerinnen erhielten einen Einblick in das schwierige Geschäft der politischen Willensbildung hin zur Realpolitik im Rahmen von Koalitionen und der Rolle der Opposition im politischen Tagesgeschäft und der längerfristigen politischen Gestaltungsaufgaben der demokratisch gewählten Volksvertreter. Zum Abschluss ermunterten die Abgeordneten die zukünftigen „Politikerinnen“ auf sich selbst und das Wissen und Können von Frauen zu vertrauen und wünschten ihnen für den weiteren politischen Weg viel Erfolg.

Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Trier-Saarburg, Anne Hennen, dankte im Namen aller den einladenden Abgeordneten für diese interessanten Erfahrungen und die Möglichkeit Politik an Ort und Stelle einmal hautnah zu erleben. Am 26. September findet die offizielle Abschlussveranstaltung des Mentoringprojekts in der Synagoge in Wittlich statt, zu der die Gleichstellungsbeauftragten der Region auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger einladen.

Nachwuchspolitikerinnen
Auf Einladung von sechs Landtagsabgeordneten besuchten die Projekt-Frauen von „Mentoring vor Ort – Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“ den Landtag in Mainz.

 

 

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