Anlässlich des Aus eines geplanten „Legehennen-Knasts“ in Birresborn erklärt Dietmar Johnen, Agrarpolitischer Sprecher BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz:
„Wir begrüßen die Entscheidung des Gemeinderates ausdrücklich, das für den Legehennen-Knast vorgesehene Gelände nicht an den Investor zu verkaufen. Damit hat sich der Rat gegen eine Haltung entschieden, die nicht artgerecht ist und gegen eine Landwirtschaft entschieden, die auf Masse statt Klasse setzt. Der Entschluss des Gemeinderates stärkt die Qualität der regionalen Eifeler Landwirtschaft.
Mit dem Beschluss, das 35 000 Quadratmeter große Areal nicht für die größte Legehennen-Fabrik auf deutschem Boden zu verkaufen, hat die Gemeinde eine gute Richtung eingeschlagen. Angesichts vieler leer stehender Gewerbegebiete könnten sonst agroindustrielle Investoren versucht sein, ähnliche Megaprojekte andernorts in der Region umzusetzen. Das wäre für die Eifel verheerend. Der Ruf der Qualitäts-Landwirtschaft wäre nicht zu halten – und viele bestehende Betriebe in ihrer Existenz gefährdet.
Die gewerblich-industrielle Erzeugung von Fleisch, Eiern oder Gemüse widerspricht den Qualitätskriterien der Regionalmarke und gefährdet überdies die Wertschöpfung im Tourismus sowie in den flankierenden Branchen. Eine Gefährdung von Grundwasser und Luft oder eine Minderung der Immobilienpreise wegen der Nachbarschaft zu agroindustriellen Großkomplexen ist nicht hinnehmbar. Die relativ kleinteilige Landwirtschaftsstruktur mit ihrer Naturverträglichkeit hat sich für die Eifelregion als Glücksfall und Wirtschaftsmotor erwiesen. Dieses Modell sollte gestärkt und nicht ausgehöhlt werden.“
Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen