Ein Abend für Frauen

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Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim Abend für Frauen in der Staatskanzlei; Bild: Pipprich / © Staatskanzlei

Rheinland-Pfalz. „Frauen müssen sich noch stärker vernetzen, um ihre Interessen gemeinsam durchzusetzen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei einem Abend für Frauen in der Staatskanzlei. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zu Gast bei Malu Dreyer“ hatte sie beruflich erfolgreiche und ehrenamtlich oder politisch aktive rheinland-pfälzische Frauen eingeladen.

Die Gäste aus verschiedenen Bereichen sollten sich vernetzen und miteinander ins Gespräch kommen können. „Mit Ihrem beruflichen Erfolg und Ihrem Engagement können Sie für andere Frauen ein Vorbild sein“, sagte die Ministerpräsidentin zu den 150 anwesenden Frauen.

Netzwerke seien überaus wichtig, um sich mit anderen auszutauschen, aber auch den eigenen Interessen eine Stimme zu verleihen, sagte die Ministerpräsidentin. Insgesamt habe sich in der Gleichberechtigung von Männern und Frauen in den vergangenen Jahrzehnten vieles bewegt, aber es bleibe auch noch viel zu tun. Ein wesentlicher Grund dafür, dass Frauen in vielen entscheidenden Positionen noch unterrepräsentiert seien, sei auch der Mangel an Vorbildern. Beruflich erfolgreiche, politisch oder ehrenamtlich aktive Frauen könnten andere Frauen ermuntern, ebenfalls aktiv zu werden, und in einem Netzwerk Mut dazu machen.

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150 Frauen waren bei Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu Gast; Bild: Pipprich / © Staatskanzlei

„Dass wir in Rheinland-Pfalz ein Kabinett mit mehr Frauen als Männern haben, ist ein Zeichen von Normalität“, sagte die Ministerpräsidentin. Die Diskussion über den hohen Frauenanteil mache jedoch deutlich, dass Gleichberechtigung noch nicht überall als selbstverständlich wahrgenommen werde. „In wesentlich mehr Kabinetten sind Männer überrepräsentiert. Darüber wird aber nicht gesprochen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Für sie sei der Anteil von Frauen in Führungspositionen ein wichtiges Thema. Sowohl in der Verwaltung als auch in der freien Wirtschaft seien Frauen in Leitungsebenen weiterhin unterrepräsentiert. „Ich halte es daher für richtig, dass die Bundesregierung eine verpflichtende Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten umsetzen wird“, unterstrich die Ministerpräsidentin. In der Verwaltung unterstütze die Landesregierung Frauen durch Mentoring-Programme und bestärke sie darin, Führungsverantwortung zu übernehmen.

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Die Autorin Ursula Krechel hielt einen Vortrag; Bild: Pipprich / © Staatskanzlei

Als Gastrednerin war die mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Autorin Ursula Krechel zum Abend in die Staatskanzlei geladen. Sie hielt einen Vortrag unter dem Titel „Frauen und Kinder in die Boote oder Quote“. „Frauenthemen haben im Werk von Ursula Krechel immer eine große Rolle gespielt“, sagte die Ministerpräsidentin. Ihr Werk lasse sich aber nicht auf diese reduzieren: „Ursula Krechels Texte verdeutlichen viel eher, wie wichtig es ist, bei allen politischen und gesellschaftlichen Fragen die Situation und die Interessen von Frauen mitzudenken.“

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