Conrad: „Die Region Trier profitiert stark von Europa“

Trier. „Es gibt viele gute Beispiele, die deutlich machen, wie stark Rhein­land-Pfalz von Europa und den europäischen Programmen profitiert. Das gilt besonders für die Region Trier, wie der Besuch am 09.09.2013 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Europa-vor-Ort“ deutlich macht.“ Zu diesem Termin mit Europaministerin Margit Conrad waren auch interessierte Bürgerinnen und Bür­ger eingeladen. Es wurden europäische Einrichtungen wie die Rechtsakademie vorge­stellt, über grenzüberschreitende Projekte im Rahmen des Städtenetzes QuattroPole und über den Verein Kulturraum Großregion informiert, der Industriepark Region Trier be­sucht und auch das Projekt „Terroir Moselle“ in der Staatlichen Weinbaudomäne Avels­bach vorgestellt.

Bei ihrem Besuch wurde Conrad begleitet vom Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen, „mit dem die grenzüberschreitende Zusammenarbeit seit Jahren intensiv und erfolgreich ge­staltet wird“. Jensen betonte, in Trier mit seiner Nähe zu Luxemburg, Frankreich, Belgien und auch den Niederlanden könne man Europa auf vielfältige Art und Weise spürbar erle­ben. OB und Ministerin sind sich einig: „Trier ist ein wunderbarer Ort für einen europapoliti­schen Besuch. Hier lebt man im Herzen der Großregion Saar/Lor/Lux mit dem Erfahrungs­wissen offener Grenzen. Hier weiß man um ihre Bedeutung für einen grenzüberschreiten­den Arbeitsmarkt, für Begegnungen, für wirtschaftliche Betätigungen.“ Die Europaministerin unterstrich, Trier sei geprägt durch eine Reihe europäischer Einrichtungen, die Europäische Rechtsakademie, die Europäische Kunstakademie, die europäische Akademie des rhein­land-pfälzischen Sports, um nur einige zu nennen. „Zudem hat die Universität ein ausge­sprochen europäi­sches Flair mit dem Zentrum für europäische Studien, wo man sich seiner europäischen Ge­schichte bewusst ist.“

Die Ministerin betonte, im Raum Trier gebe es viele Beispiele erfolgreicher Förderpolitik unter Einbeziehung europäischer Mittel. Trier ist Sitz der Europäischen Rechtsakademie (ERA), die an der Entwicklung einer gemeinsamen Rechtskultur für Europa arbeitet. Die ERA hat zudem nicht nur 70 Arbeitsplätze geschaffen, sondern führt durch ihre Weiter­bil­dungskurse, Seminare und Konferenzen jährlich rund 8.000 Men­schen aus allen Staaten der Europäi­schen Union und darüber hinaus nach Trier. Die EU bezuschusst die Arbeit der ERA jährlich mit 2,5 Millio­nen Euro. Die Zuschüsse aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) kommen Menschen im Raum Trier zugute, durch Projekte, die Qualifikation und Arbeitsplätze fördern. Allein in der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg wurden in diesem Jahr aus Mitteln des ESF 30 Pro­jekte mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert, ergänzt durch Arbeitsmarktmittel des Landes.

Davon profitieren rund 3.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „So werden zum Beispiel ´Jugendscouts´ gefördert, ein Projekt in Trägerschaft der Stadt Trier und der Kreisverwal­tung Trier-Saarburg. Dabei werden vor Ort junge Menschen ausgebildet, um arbeitslose Ju­gendli­che beim Einstieg in Qualifizierung und Beschäftigung zu begleiten.“ In der letzten Förderperiode 2007 – 2013 wurden aus dem Europäischen Fonds für regio­nale Entwicklung (EFRE) im Raum Trier mehr als 26 Mil­lionen Euro investiert zur Förde­rung von Innovation in Unternehmen, regionaler Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung. Davon profitiert auch der Industriepark Region Trier (IRT). EFRE-Mittel zur Förderung grenz­überschreitender Vorhaben kommen beispielsweise der Universität der Großregion (einer Kooperation der Universitäten Trier, Kaiserslautern, Luxemburg, Lüttich sowie des Saarlan­des und Lothringens), dem Wissenschaftspark Trilux oder gemeinsamen Initiativen im Be­reich Hochwasserschutz zugute.

Die Strukturfonds der EU sollen dazu beitragen, die wirtschaftlichen und sozialen Unter­schiede zwischen den europäischen Regionen auszugleichen. In der Förderpe­riode 2007 – 2013 wurden über die EU-Fonds EFRE, ESF und ELER (Europäischer Landwirtschafts­fonds für die Entwicklung ländlicher Räume) insgesamt rund 624 Mil­lionen Euro für Rhein­land-Pfalz bereitgestellt, also etwa 89 Millionen Euro pro Jahr. Im Regelfall stellte das Land die gleiche Summe als Kofinanzierung für die Maßnahmen zur Verfügung. Allein aus EFRE wur­den mehr als 500 Projekte kleiner und mittelständischer Unternehmen gefördert, mit de­nen mehr als 1.100 Arbeitsplätze neu geschaffen werden konnten.

Forschung, technologi­sche Ent­wicklung und Inno­va­tionen sollen durch die Förderung aus EFRE und ELER unter­stützt wer­den. Der Europäische Sozialfonds bezuschusste in der laufenden Förderperiode 450 Pro­jekte in Rhein­land-Pfalz. Er will Bildungs- und Kompe­tenzentwicklung ebenso för­dern wie zur Be­schäftigungs- und Fach­kräftesicherung beitragen. Die Begleit-Broschüre zur Tour Europa-vor-Ort stellt beispielhaft 13 Projekte quer durch Rheinland-Pfalz vor, die von der europäischen Strukturpolitik profitiert haben (Bestellungen un­ter hlober@lv.rlp.de bzw. Download unter www.lv.rlp.de/service/veroeffentlichungen). Für den Raum Trier stellt die Broschüre die ERA, das Weinver­marktungs-Projekt „Terroir Moselle“ und Weiterbildungsmaßnahmen der Firma Ökobit in Föhren vor.

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