Schonende Lokalanästhesie schützt ältere Menschen vor Verwirrtheit

Krampfader-Operationen stellen mit rund 320.000 Eingriffen im Jahr in Deutschland die häufigsten Operationen dar. Die Risiken einer Operation mit Vollnarkose schrecken besonders ältere Menschen häufig ab, sich behandeln zu lassen. Patienten, die Angst haben, schieben die Behandlung so lange wie möglich raus.
Spezialisierte Venenkliniken, die von der Deutschen Venen-Liga e.V. (DVL) empfohlen werden, operieren unter der schonenden Tumeszenz-Lokalanästhesie (TLA). Besonders älteren Patienten kommt diese schonende Lokalanästhesie zugute: Denn bis zu 30 Prozent von ihnen sind nach operativen Eingriffen mit Vollnarkose von einer Verwirrtheit betroffen, die in medizinischen Fachkreisen Durchgangssyndrom, kurz „Delir“, genannt wird. Sie tritt nach dem Tag der OP ganz plötzlich auf und erinnert an eine Demenz mit Phasen von Desorientierung, Verwirrtheit, körperlicher Unruhe, Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Besonders gefährdet sind Patienten über 70 Jahre. Ein Teil der Betroffenen bleibt dauerhaft pflegebedürftig. „Bei der TLA sind die Patienten wach und können während des Eingriffs angesprochen werden. So genießen auch ältere Patienten die Behandlungsvorzüge eines fundierten, gefäßchirurgischen Eingriffs, unter gleichzeitiger Beachtung ästhetischer Gesichtspunkte, ohne die Belastung einer Vollnarkose“, sagt Dr. Michael Wagner, DVL-Präsident. Die Deutsche Venen-Liga gehört zu den größten Patientenorganisationen in Deutschland.

Jeder Patient kann in der Regel vor dem Eingriff eine Kleinigkeit frühstücken und anschließend Mittagessen. Die Patienten sind nach dem Eingriff sofort in der Lage, zu gehen. Mit der umgehenden Mobilisierung sinken das Thrombose- und Embolirisiko. Kompressionsstrümpfe werden anschließend zwei bis vier Wochen tagsüber getragen. Bei der Suche nach einer qualifizierten Venenklinik oder einem Venenspezialisten (Phlebologen) sollten Patienten auf die medizinische Kompetenz der Ärzte und auf eine große Behandlungsvielfalt achten.

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