Duales Studium für Bauingenieure

Trier. In diesem Sommer startet ein neues duales Studienangebot für angehende Bauingenieure an der Hochschule Trier, das in enger Kooperation mit der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer Trier, den Bauinnungen des Bezirks sowie der Berufsbildenden Schule (BBS) in Saarburg entwickelt wurde. Das Modell verknüpft ein Bachelor-Studium im Bereich Bauingenieurwesen mit einer Ausbildung im Beruf „Maurer/in“. Die Teilnehmer/innen erhalten u.a. eine attraktive, durchgehende Vergütung mit einer konkreten Beschäftigungsperspektive im Lehrbetrieb.

Duale Studiengänge immer beliebter

Duale Studiengänge erfreuen sich bundesweit aufgrund ihrer Praxisorientierung und engen Anbindung an die Unternehmen einer wachsenden Nachfrage. „Wir haben gerade an der Hochschule Trier seit vielen Jahren positive Erfahrungen mit einer Vielzahl dualer Studienangebote gesammelt“, so Prof. Dr. Henning Lungershausen, Leiter der Fachrichtung Bauingenieurwesen und Dekan Prof. Dr. Burkard Fromm. Die Hochschule will mit diesem Angebot ihre landesweite Spitzenstellung im Bereich dualer Studiengänge weiter ausbauen.

Zu den Mitinitiatoren des Projektes gehört Hilmar Klein, Bauunternehmer aus Jünkerath und Vorstandsmitglied der Bau-Innung Westeifel. „Durch die Kombination eines anspruchsvollen Studiums mit einer Berufsausbildung erhalten die Unternehmen hochqualifizierten Ingenieurnachwuchs mit optimalen Praxisvoraussetzungen. Die durchgehende Ausbildungsvergütung bietet den Teilnehmern finanzielle Sicherheit und einen nahtlosen Übergang in eine Beschäftigung praktisch ohne Einarbeitungszeit. Diese Kombination lohnt sich also für beide Seiten.“

Das Modell sieht zunächst eine rund 16 Monate dauernde „Vorlauf-Lehrzeit“ im Betrieb vor, die durch einen maßgeschneiderten Berufsschulunterricht an der BBS Saarburg und weitere Blockphasen im HWK-Berufsbildungszentrum für die Bauberufe in Kenn ergänzt wird. Danach finden weitere Praxisphasen im Wechsel mit dem Studium an der Hochschule Trier statt, wobei das Praxissemester ebenfalls für die Berufsausbildung genutzt wird. Nach der vorgezogenen theoretischen Gesellenprüfung ist die praktische Berufsabschlussprüfung im 5. Semester vorgesehen. Der Bachelor-Abschluss folgt nach dem 7. Semester.

Hochwertige Berufsausbildung

„Für die Kammern“ so HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Manfred Bitter, „ist es wichtig, dass eine hochwertige Berufsausbildung in Theorie und Praxis angeboten wird. Dies sichert nicht nur den nahtlosen Übergang in den Beruf, sondern schafft auch eine optimale Grundlage für die spätere Ingenieurtätigkeit.“

In der theoretischen Berufsausbildung erwartet die Teilnehmer/innen ein anspruchsvoller, kompetenzorientierter Unterricht im Blocksystem an der Berufsbildenden Schule Saarburg. Die Fachlehrkräfte Vera Ehl und Holger Schornick stehen quasi „in den Startlöchern“, um hier eine eigene Lerngruppe für die dual Studierenden mit passgenauem Unterricht einzurichten.

„Wir hatten bisher in diesem Bereich schon vereinzelt Azubis in Baubetrieben, die aber ihr Studium in Nordrhein-Westfalen absolvieren mussten“, so IHK-Geschäftsführer Marcus Kleefisch. „Mit diesem landesweit innovativen Angebot bieten wir nicht nur jungen Menschen hoch attraktive Karrierechancen, sondern stärken auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und den Hochschulstandort Trier.“

Derzeit bieten bereits rund ein Dutzend Bauunternehmen der Region entsprechende Stellen an. Nähere Informationen, aber auch eine entsprechende Beratung finden Interessenten mit Abitur oder Fachhochschulreife auf den Internetseiten der Kammern und Kreishandwerkerschaften. Infos gibt es aber auch beim Hochschulteam der Arbeitsagentur Trier.
 

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