Witschafts-Woche: Daimler-Chef Zetsche geht gegen Autorabatte vor

Bei Mercedes laufen Schnäppchenjäger zunehmend ins Leere: Dieter Zetsche will Händlerrabatte für Autos der Marke Mercedes unterbinden: „Unsere Händler versuchten früher, mit großzügigen Preisnachlässen auf Stückzahlen zu kommen”, sagte Zetsche der WirtschaftsWoche.

„Die Strategie schlug jedoch ins Gegenteil um” – die Verkäufe gingen zurück. Inzwischen bestehe Mercedes im Neuwagengeschäft wieder auf seiner „Premiumpositionierung auch beim Preis”, so Zetsche. Und obwohl Mercedes inzwischen „sehr konsequent auf der Preisseite” sei, habe die Marke im ersten Halbjahr mehr als 783.000 Autos verkauft und damit einen Absatzrekord eingefahren. Da gleichzeitig die Produktionskosten sinken, rechnet der Konzernchef für 2014 mit weiter steigenden Renditen im Pkw-Geschäft.

In China stiegen die Verkäufe von Mercedes im ersten Halbjahr um 37 Prozent, obwohl dort inzwischen offiziell so gut wie keine Preisnachlässe mehr gewährt werden. Vor zwei Jahren lag der durchschnittliche Rabatt auf Mercedes-Neuwagen nach Angaben des Shanghaier Beratungsunternehmens JSC Automotive noch bei 25 Prozent. Auch in USA haben Mercedes-Händler die Preisnachlässe auf die neuen Modelle der Stuttgarter deutlich reduziert. Allerdings werden die Autos dort vom Importeur auch deutlich günstiger angeboten als in Deutschland.

Wirkung zeigt der neue Kurs vor allem in Deutschland. Nach einer Analyse des Duisburger CAR-Instituts werden beim Kauf von Neuwagen aller Marken über das Internet im Schnitt aktuell Preisnachlässe auf den Listenpreis von 19,5 Prozent gewährt. Bei Mercedes laufen die Schnäppchenjäger aber zunehmend ins Leere. Die größte Internet-Plattform MeinAuto.de musste die Marke mit dem Stern in der vergangenen Woche sogar komplett aus dem Programm nehmen – mangels Angebot von Neufahrzeugen. (dpp-AutoReporter)

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