Ritterspektakel lockte die Massen nach Manderscheid

Manderscheid. Mitten in der Vulkaneifel tropische Temperaturen, am Fuße der Manderscheider Burgen eine Turnierwiese voller begeisterter Menschen, Ritter zu Fuß und zu Pferd, Greifvögel, Zauberer, historische Handwerker, Gaugler und Spielleute – das Burgenfest in Manderscheid lockt seit je her die Massen aus den weitesten Winkeln unserer Republik und den benachbarten BeNeLux Staaten ins beschauliche Städtchen Manderscheid. Besonders unsere amerikanischen Freunde aus Spangdahlem und Ramstein lieben geradezu das Mittelalterliche Treiben.

Die Veranstalter freuten sich besonders, wenn möglichst viele Gäste das Fest ebenfalls gewandet besuchten. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Auffallend war allerdings oftmals der nicht zeitgemäße Einsatz von Smartphones unter den Gewandeten.

Autos so weit das Auge reichte auf den zahlreichen Parkwiesen lassen den Andrang zum mittelalterlichen Spektakel schon von weitem vermuten. Die kostenlosen Pendelbusse waren zwei Tage permanent im Einsatz und karrten die Massen zum Burgeingang. Alles funktionierte reibungslos.

Auf dem mittelalterlichen Markt fanden die Besucher Handwerkskunst von Vorvorgestern, alte Gewerke, Wahrsager und Mode von anno dazumal. Die kleinen Burgfräuleins und Nachwuchsritter konnten sich nach Herzenslust ausstatten und aufrüsten. Der dringende Aufruf: „Bitte, bitte Papi!“ klang aus allen Ecken. Auch die reichliche Auswahl an Leckereien“ rund um die rustikalen Tavernen fand bei allen Besuchern großen Gefallen. Niemand musste hungern. Es gab reichlich, sogar leckeres Speiseeis.

Am Samstagabend war der Andrang besonders groß. In dem vielfältigen wie abwechslungsreichen Programm traten Gaukler ebenso auf wie mutige Rittergruppen, faszinierende Tänzer, Spielleute, Andere Künstler zeigten atemberaubende Akrobatik. Bei Einbruch der Dämmerung startete das große Ritter-Turnier. Jede Menge Fackeln, reichlich Feuer und bunte Strahler sorgten für die richtige Atmosphäre. Die edlen Löwenritter zeigten hoch zu Pferde, aber auch zu Fuß, wie es vor etwa 500 Jahren auch in Manderscheid zugegangen sein musste. Und natürlich durften – Mittelalter gemäß – derbe Prügeleien, Schwertkämpfe und mit Schwarzpulver gestopfte Feuerwaffen nicht fehlen. Wie selbstlos Pferde ihrem Reiter vertrauen können, zeigte die Truppe bei ihrem einstündigen Auftritt.

Drei lautstarke Donnerschläge kündigten dann gegen 22:15 Uhr das große Brillantfeuerwerk an. Viele tausend Besucher auf der Turnierwiese und rings um die Manderscheider Burgen erlebten etwa 20 Minuten Pyrotechnik vom allerfeinsten. Farbenspiel, Leuchtkraft und Geräuschpegel sorgten permanent für Aha-Effekte und nach dem finalen Burgen-Leuchten für lang anhaltenden Applaus. Das Manderscheider Burgenfest, das 1984 zum ersten Mal stattgefunden hat, ist seit über drei Jahrzehnten einzigartig und zieht von Jahr zu Jahr immer wieder die Massen an. Solch eine Kulisse kann man nicht nachahmen. Wer einmal da war, kommt garantiert wieder. Den Organisatoren gilt ein ganz besonderer Dank. Freiwillige Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei haben bestens für einen reibungslosen Verlauf gesorgt. Ω

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