EVG lehnt weiteres Angebot ab – Bahn soll nachlegen

Fulda (dpa) – Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft EVG ein weiteres Angebot des Konzerns zurückgewiesen. Die Arbeitgeberseite solle nun «im Laufe des Tages nachbessern», forderte Verhandlungsführer Kristian Loroch in Fulda. Das Angebot sei nicht verhandlungsfähig.

Die Bahn hatte in den bis zu diesem Zeitpunkt mehreren Stunden dauernden Gesprächen 10 Prozent mehr für die unteren und mittleren Lohngruppen und 8 Prozent für die oberen vorgeschlagen. Zudem soll es stufenweise eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 2850 Euro geben. Weiterlesen

Bundesweiter Warnstreik bei der Bahn angelaufen

Berlin (dpa) – Der Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat den Bahnverkehr nahezu komplett lahmgelegt. «Der Bahnverkehr der DB steht derzeit aufgrund des Streiks der EVG still. Die Situation an den Bahnhöfen ist aktuell ruhig», teilte die Deutsche Bahn online mit.

«Gegen 13.00 Uhr werden wir wieder schrittweise den Fernverkehr hochfahren. Im Regional- und S-Bahnverkehr der DB wird es etwas früher schon losgehen», sagte eine Sprecherin. Vor allem im Fernverkehr könnte es aber auch noch Stunden nach dem Warnstreikende zu Beeinträchtigungen kommen. Vom Ausstand betroffen sind laut Online-Mitteilung auch der Schienengüterverkehr, an den Rangierbahnhöfen bildeten sich Staus.

Die EVG hat die Beschäftigten bei rund 50 Bahnunternehmen zum Warnstreik von 3.00 Uhr bis 11.00 Uhr aufgerufen.

Parallel bestreikt die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi weiter die Flughäfen Hamburg, Köln/Bonn und Düsseldorf – und ab heute zusätzlich die Airports in Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden. Weiterlesen

Verdi-Chef droht mit Streiks in anderer Dimension

Frankfurt/Main (dpa) – Verdi-Chef Frank Werneke droht vor der nächsten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst mit einer Ausweitung der Proteste.

«Die nächsten Streiks haben eine andere Dimension», sagt Werneke der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» (F.A.S.). «Die Aktionsbereitschaft der Mitglieder ist groß». «Wenn es notwendig wird, steht die Streikplanung.» Sollten die Arbeitgeber nächste Woche ein wirklich gutes Angebot vorlegen, könne man sich aber schnell einigen, betonte Werneke.

Andernfalls seien die aktuellen Warnstreiks an Flughäfen an diesem, im Nahverkehr oder in Kitas nur ein Vorgeschmack. «Hinzu kommen zum Beispiel die Müllabfuhr oder die Krankenhäuser.» Auch Schleusen an den Wasserstraßen würden womöglich nicht bedient. «Und vielleicht gibt’s keine Knöllchen, wenn die Angestellten der Ordnungsämter in den Ausstand treten.» Weiterlesen

Verhandlungen im Tarifkonflikt für Hafenarbeiter vertagt

Hamburg (dpa) – Im Tarifkonflikt für Hafenarbeiter haben die Gewerkschaft Verdi und die Hafenbetriebe ihre Verhandlungen abermals vertagt. Beide Seiten bewerteten den Verhandlungsstand kontrovers.

«Wir haben uns in der heutigen Verhandlung angenähert, liegen jedoch noch an einigen Punkten auseinander», berichtete der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) nach der neunten Verhandlungsrunde. «Wir streben an, ausgehend von den heute erfolgten Schritten, am 22. August ein gemeinsames Ergebnis zu erzielen.» Weiterlesen

Lufthansa: Detaillierte Zahlen und mögliche Tarifeinigung

Frankfurt/Main (dpa) – Der Lufthansa-Konzern legt an diesem Donnerstag (7.00 Uhr) seine detaillierten Kennzahlen für das zweite Quartal vor und hofft zudem auf einen wegweisenden Tarifabschluss für das Bodenpersonal.

Die am Mittwoch begonnenen Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi sollten am Frankfurter Flughafen fortgesetzt werden. Für den Fall des Scheiterns hat die Verdi-Vizevorsitzende Christine Behle bereits mit weiteren Warnstreiks gedroht. Das Bodenpersonal hatte am Mittwoch vergangener Woche mehr als 1000 Flüge ausfallen lassen. Weiterlesen

Einigung: Mehr Geld und freie Tage für Kita-Erzieher

Berlin (dpa) – Kommunale Kita-Erziehungskräfte und andere Beschäftigte in sozialen Berufen dürfen sich auf mehr Geld und Freizeit freuen.

Im Tarifstreit der kommunalen Sozial- und Erziehungsdienste kam es am späten Mittwochabend zu einer Einigung: Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb verständigten sich nach rund zwölfstündigen Verhandlungen mit den kommunalen Arbeitgebern auf zusätzliche Entlastungstage und monatliche Zulagen für die rund 330.000 Beschäftigten. Weiterlesen

Es drohen Warnstreiks im öffentlichen Dienst

Potsdam (dpa) – Die Menschen in Deutschland müssen sich innerhalb der kommenden drei Wochen auf verstärkte Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Länder einstellen.

Nach der ergebnislosen zweiten Tarifrunde für mehr als eine Million Beschäftigte sprach Verdi-Chef Frank Werneke am Dienstag in Potsdam von einem «absolut enttäuschenden Verhandlungstag». Zunächst sollen nach Gewerkschaftsangaben vor allem Gesundheitswesen, Justiz und Straßenbauverwaltung von den Ausständen betroffen sein.

Fünf Prozent mehr Gehalt

Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die mehr als eine Million Landesbeschäftigten fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich, im Gesundheitswesen sogar 300 Euro mehr. Auszubildende, Studierende und Praktikanten sollen monatlich 100 Euro mehr bekommen. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), vertreten durch den niedersächsischen Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU), wies die Forderungen erneut als unrealistisch zurück: «Wir sind in der Tat weit auseinander» Der öffentliche Dienst solle weiter leistungs- und wettbewerbsfähig bleiben. «Auf der anderen Seite haben wir aber große Herausforderungen, unsere Haushalte zu schließen» Dennoch sprach Hilbers von «konstruktiven» Gesprächen.

Die Sicht der Gewerkschaften hingegen könnte nicht gegensätzlicher sein. «Zu allen Forderungen der Gewerkschaften haben Sie unisono Nein gesagt, zu keinem einzigen Thema sind sie verhandlungsbereit», sagte Werneke. Besonders empörend sei die Ablehnung der besonderen Belastungssituation, die es derzeit im Gesundheitswesen gebe. «Da sind wir wirklich an einem Tiefpunkt der Verhandlungen», sagte Werneke. Der Vorsitzende des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, sagte: «Das waren zwei verlorene Tage und wenn die Finanzminister der Länder so weiter machen, fahren sie die Verhandlungen komplett vor die Wand»

Genauer Zeitpunkt noch unklar 

Wann und in welchem Umfang die Beschäftigten ihre Arbeit genau niederlegen werden, teilten die Gewerkschaften zunächst nicht mit. Mit den bundesweit geplanten Aktionen wollen die Gewerkschaften den Druck auf die Arbeitgeber vor der dritten Verhandlungsrunde am 27. und 28. November erhöhen. Betroffen von einem Abschluss sind auch 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte sowie rund eine Million Versorgungsempfänger, auf die ein Ergebnis übertragen werden soll.

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Maike Finnern, betonte, Lehrkräfte, Lehrende an Hochschulen, Erzieherinnen und Erzieher und Sozialpädagogen erwarteten eine ordentliche Gehaltssteigerung. Die Gewerkschaften begründen ihre Forderungen unter anderem mit der starken Inflation. Die Frauen und Männer in der Pflege und anderen Gesundheitsberufen sollen angesichts der Belastungen durch die Corona-Krise besonders berücksichtigt werden.

Vor dem bisher letzten Länder-Tarifabschluss waren vor zwei Jahren etwa Schulen, Berufsschulen, Landeskliniken, Kitas und Ämter mit Warnstreiks teils lahmgelegt worden.

 

 

 

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