Taliban töten IS-Drahtzieher hinter Anschlag in Kabul

Washington (dpa) – Die afghanischen Taliban sollen den Anführer der IS-Zelle getötet haben, die angeblich für den verheerenden Selbstmordanschlag auf den Flughafen von Kabul im August 2021 verantwortlich ist. Zu diesem Schluss sei die US-Regierung anhand von Geheimdienstinformationen gekommen, berichteten mehrere US-Medien am Dienstag übereinstimmend unter Berufung auf hochrangige Regierungsmitarbeiter.

Bei dem Anschlag, der sich während des Abzugs des US-Militärs aus Afghanistan ereignete, waren mehr als 170 Afghanen und 13 US-Soldaten getötet worden. Weiterlesen

NGO: Zahlreiche willkürliche Verhaftungen in Afghanistan

Kabul (dpa) – In Afghanistan sind nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation seit der Machtübernahme der islamistischen Taliban zahlreiche Menschenrechtsaktivisten oder Mitarbeiter der ehemaligen Regierung willkürlich festgenommen worden.

Insgesamt kam es demnach von Mitte August 2021 bis Mitte November 2022 zu Verhaftungen von 1976 Menschen, unter ihnen ehemalige Sicherheitskräfte und Regierungsbeamte, aber auch Demonstranten, Journalisten oder Personen, die dem Widerstand gegen die Taliban zugerechnet würden, heißt es in einem von der Organisation Rawadari veröffentlichten Bericht. Weiterlesen

Proteste in Kabul gegen Universitätsverbot für Frauen

Kabul (dpa) – In der afghanischen Hauptstadt Kabul haben Dutzende Frauen gegen das kürzlich verhängte Universitätsverbot demonstriert. Wie der TV-Sender Tolonews am Donnerstag berichtete, zogen Studentinnen durch ein Viertel im Westen Kabuls und riefen Protestparolen. Berichten von Augenzeugen zufolge sollen auch einzelne Protestierende sowie Journalisten kurzzeitig festgenommen worden sein. Weiterlesen

Militär beendet Geiselnahme in pakistanischem Gefängnis

Islamabad (dpa) – Das pakistanische Militär hat eine Geiselnahme in einem Gefängnis für inhaftierte Terroristen blutig beendet. Spezialkräfte töteten bei der Befreiungsaktion in der von Unruhen geprägten nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa 33 Geiselnehmer, wie Verteidigungsminister Khawaja Asif im Parlament erklärte. Beim Sturm der Anlage seien auch zwei Kommandosoldaten getötet sowie mehrere Häftlinge und Sicherheitskräfte verletzt worden.

Die eigentliche Befreiungsaktion dauerte gut eine Stunde, die Geiselnahme deutlich länger. Bereits am Sonntag hatten militante Extremisten die Haftanstalt gestürmt und mehrere Sicherheitskräfte in ihre Gewalt gebracht. Die Angreifer wollten Häftlinge befreien und eine unbehelligte Ausreise ins Nachbarland Afghanistan erzwingen, das seit August 2021 wieder von den islamistischen Taliban beherrscht wird. Unter den Geiselnehmern waren nach Angaben aus Sicherheitskreisen auch Anhänger der pakistanischen Taliban (TTP). Weiterlesen

Militär beendet Geiselnahme in pakistanischem Gefängnis

Islamabad (dpa) – Das pakistanische Militär hat eine Geiselnahme in einem Gefängnis für inhaftierte Terroristen im Nordwesten des Landes blutig beendet. Spezialkräfte töteten bei der Befreiungsaktion in der von Unruhen geprägten Provinz Khyber Pakhtunkhwa alle 26 Geiselnehmer, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Beim Sturm der Anlage seien mehrere Häftlinge, Soldaten und Kommandoeinheiten verletzt worden.

Die eigentliche Befreiungsaktion dauerte gut eine Stunde, die Geiselnahme deutlich länger. Bereits am Sonntag hatten militante Extremisten die Haftanstalt gestürmt und mehrere Sicherheitskräfte in ihre Gewalt gebracht. Die Angreifer wollten Häftlinge befreien und eine unbehelligte Ausreise ins Nachbarland Afghanistan erzwingen, das seit August 2021 wieder von den islamistischen Taliban beherrscht wird. Unter den Geiselnehmern waren nach Angaben aus Sicherheitskreisen auch Anhänger der pakistanischen Taliban (TTP). Weiterlesen

Verlorene Kindheit in Afghanistan

Armut
Von Nabila Lalee, dpa

Kabul (dpa) – Enge, schwarz gefärbte Pfade schlängeln sich durch die nebelverhangenen Berge im Norden Afghanistans zu den Bergbauminen von Tschinarak. Ein mit Kohle beladener Esel rutscht aus. Ein Junge, vielleicht zehn Jahre alt, zerrt ihn wieder auf die Beine.

«Los», ruft er dem Esel zu und treibt ihn weiter den Berg herunter. Das Gesicht und die Hände des trotz Kälte leicht bekleideten Jungen sind rußgeschwärzt. Er ist noch ein Kind und schon einer von den Arbeitern, die hier in der Provinz Baghlan trotz Lebensgefahr täglich in die mehrere hundert Meter langen, heißen und dunklen Schächte steigen – für einen Tageslohn von wenigen Euro.

Mit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan im Sommer 2021 und der damit verbundenen Einstellung von Hilfsgeldern ist die Wirtschaft des Landes über Nacht kollabiert. Hunderttausende Menschen verloren nach dem überstürzten Abzug der internationalen Truppen ihre Arbeit. Die Situation zwang Familien im ganzen Land dazu, verzweifelte Entscheidungen zu treffen. Einige verheirateten ihre Töchter für Geld, andere verkauften ihre Nieren oder gar ihre Kinder, um andere Familienmitglieder vor dem Verhungern zu bewahren. Sehr viele schicken ihre minderjährigen Söhne und Töchter nun wieder arbeiten – mit oft ungewollten Folgen. Weiterlesen

Zwei Beschäftigte russischer Botschaft in Kabul getötet

Moskau/Kabul (dpa) – Bei einem Anschlag in Afghanistans Hauptstadt Kabul sind nach Angaben des russischen Außenministeriums auch zwei Beschäftigte der Botschaft getötet worden.

«Bei der Attacke sind zwei Mitarbeiter der Botschaft ums Leben gekommen. Unter den afghanischen Bürgern gibt es ebenfalls Opfer», teilte das Ministerium am Montag in Moskau mit. Der Anschlag habe sich in unmittelbarer Nähe des Eingangs zum Konsulat ereignet. Die Botschaft befinde sich in engem Kontakt mit den afghanischen Sicherheitsbehörden. Weiterlesen

Zerstörte Träume: Ein Jahr Taliban-Herrschaft

Afghanistan
Von Arne Bänsch und Nabila Lalee, dpa

Kabul (dpa) – Als die afghanische Hauptstadt Kabul vor einem Jahr in die Hände der Taliban fiel, war die junge Richterin Amina auf dem Weg in Richtung Provinz. «Wir sahen, wie sich die Fahrzeuge der Taliban in Richtung Kabul bewegten. Meine Familie war sehr besorgt.»

Nach ein paar Telefonaten machte die 34-Jährige mit ihrem Fahrer schließlich kehrt – und fuhr zurück nach Kabul, zurück zu ihrer Familie. «Alle hatten große Angst. Keiner wusste, was passieren würde», erinnert sich die junge Frau an den 15. August 2021. Panik machte sich breit. «Wir sind herumgerannt und verbrannten unsere Dokumente.» Weiterlesen

Ausreise gefährdeter Afghanen kommt langsamer voran

Berlin (dpa) – Deutschland hat seit dem Abzug der Nato-Kräfte aus Afghanistan vor rund einem Jahr insgesamt 23.614 ehemaligen afghanischen Ortskräften und Familienangehörigen die Aufnahme zugesichert. Tatsächlich eingereist sind bisher 17.556, berichtete die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Das Bamf bestätigte die Zahlen.

Bei geplanten Ausreisen weiterer Menschen gibt es derzeit allerdings Probleme: Diese werden nach Angaben der Bundesregierung von den militant-islamistischen Taliban behindert. Weiterlesen

Nach Drohnenangriff der USA: Proteste in Afghanistan

Kabul (dpa) – In Afghanistan ist es nach einem Drohnenangriff der USA in mehreren Provinzen zu Protesten gekommen. Das meldeten die Taliban am Freitag. Bilder der militanten Islamisten auf sozialen Medien zeigen, wie Protestler unter anderem auf Schildern den US-amerikanischen Präsidenten Joe Biden als Lügner bezeichnen oder «Nieder mit Amerika» fordern.

Die USA hatten nach eigenen Angaben am Wochenende den Anführer der Terrororganisation Al-Kaida, Aiman al-Sawahiri, durch einen Drohnenschlag mitten in Kabul getötet. Der Ägypter sei in der afghanischen Hauptstadt aufgespürt worden, nachdem sein Aufenthaltsort jahrelang unbekannt gewesen sein soll. Weiterlesen

Taliban warnen USA nach Tötung von Al-Kaida-Chef

Kabul (dpa) – Nach der Tötung des Al-Kaida-Chefs Aiman al-Sawahiri durch einen US-Angriff in Afghanistan haben die dort regierenden Taliban die Vereinigten Staaten vor weiteren solchen Aktionen gewarnt. Mit dem Einsatz hätten die USA ihr Friedensabkommen mit den Taliban gebrochen, heißt es in einer Erklärung, die die militanten Islamisten am Donnerstag in Kabul veröffentlichten. Bei einer Wiederholung trage die US-Regierung die Verantwortung für jegliche Folgen. Weiterlesen

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