Lego erzielt Rekordgewinn

Billund (dpa) – Trotz des Ausstiegs aus dem Geschäft in Russland wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Lego 2022 einen Rekordgewinn eingestrichen. Eine weiterhin sehr starke Nachfrage nach Lego-Produkten sorgte im vergangenen Jahr dafür, dass der Spielwarenkonzern aus dem dänischen Billund unter dem Strich einen Gewinn von 13,8 Milliarden Kronen (rund 1,85 Mrd. Euro) einfuhr. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das bedeutet demnach ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Schon damals hatte der Jahresgewinn einen Rekord für Lego dargestellt.

«Wir haben die starke Reise der vergangenen Jahre fortgesetzt», sagte Lego-Chef Niels B. Christiansen bei der Online-Präsentation der Zahlen. Trotz globaler Herausforderungen wie dem von der Inflation ausgelösten Druck auf Material-, Liefer- und Energiekosten habe die Lego-Gruppe nach den außergewöhnlich wachstumsreichen Jahren 2021 und 2020 erneut sehr starke Ergebnisse erzielt und die Erwartungen übertroffen – und das passenderweise im Jahr des 90. Lego-Geburtstags. «In unserem 90. Jubiläumsjahr haben wir mehr Kinder als jemals zuvor erreicht», sagte Christiansen. Weiterlesen

Spielwarenbranche will mit Neuheiten Kauflust schüren

Von Irena Güttel, dpa

Nürnberg (dpa) – Noch steht das Spielzeugauto auf einem Tisch herum. Doch kurz darauf wird es zum Protagonisten in einem Computerspiel. Dafür hält Tony Nitschke sein Smartphone über den roten Wagen – und dieser erscheint in einer Straßenszene, in der neben Autos auch Zombies herumflitzen. Nitschke schubst das reale Auto auf dem Tisch vor sich an – und trifft im Spiel einen Zombie.

Möglich macht das Ganze eine App mit künstlicher Intelligenz, die Nitschke mit seinem Partner, beides Raumfahrtingenieure, entwickelt hat. Diese verbindet die reale mit der digitalen Welt. Noch ist das Start-up aus Berlin damit einer der Vorreiter auf dem Spielzeugmarkt. Doch die weltgrößte Spielwarenmesse in Nürnberg sieht in Spielzeugen dieser Art großes Potenzial. Auf dem Branchentreffen von Mittwoch bis Sonntag gehören diese zu einem der drei Trendthemen.

Plüschtiere und Puppen gibt es auch noch

Schon einen Tag vor der offiziellen Eröffnung zeigen zahlreiche internationale Hersteller ihre Neuheiten: zum Beispiel einen Spielzeug-Roboter, der Liegestütze macht, Plüschtiere und Puppen in allen Größen, Modelleisenbahnen, Bausets, Brettspiele und farbenfrohe Spielfiguren. In den vergangenen zwei Jahren musste die Messe wegen der Pandemie ausfallen. Die Branche profitierte trotzdem von der Ausnahmesituation, die die Spiellust vieler Menschen steigerte.

Doch der Corona-Boom ist abgeebbt. Gleichzeitig bremsen Inflation und Energiekrise die Kauflust. Im vergangenen Jahr gaben die Menschen in Deutschland von Januar bis Oktober nach Schätzungen des Bundesverbands des Spielwaren-Einzelhandels 4,7 Milliarden Euro für Spielzeug aus – nicht mehr so viel wie im Rekordjahr 2021, aber immer noch so viel wie im starken Jahr 2020.

Vor allem Hersteller, die in der Corona-Krise besonders zulegen konnten, bekamen das zu spüren. So gingen im vergangenen Jahr beim Modelleisenbahn-Marktführer Märklin und beim Spielehersteller Ravensburger die Umsätze leicht zurück. Mit neuen Produkten wollen nun viele Unternehmen die Kauflust schüren.

Dabei könnten aus Sicht der Fachleute der Spielwarenmesse in diesem Jahr zwei große Trends den Handel erobern: Retro-Spielzeuge, die den Kult um He-Man und andere altbekannte Heldinnen und Helden aufleben lassen oder die – wie ein Sonnensystem mit Motorantrieb oder ein Entdeckerrucksack mit Lupe, Fernglas und Kescher – zum Entdecken einladen.

Das Metaverse ist nichts für kleine Kinder

Der dritte Trend Meta Toys – also Spielzeuge, die Reales und Digitales vermischen – ist verglichen damit erst am Anfang. «Das ist noch ein ganz kleines Pflänzchen», sagt Christian Ulrich vom Vorstand der Spielwarenmesse. Die Auswahl sei noch überschaubar.

Doch der Münchner Marktforscher Axel Dammler ist sich sicher: «Die Anwendungen werden kommen – vielleicht noch nicht in diesem oder nächsten Jahr, aber sie werden kommen.» Eine wichtige Voraussetzung dafür sei, dass die Technologien so erschwinglich würden, dass sich der Einsatz im Spielzeugbereich lohne. Ein Beispiel seien die Drohnen, die es inzwischen auch als Kinderspielzeug gebe.

Allerdings glaubt der Experte nicht an einen Trend, der bei allen Kindern funktioniert. «Das Metaverse macht überhaupt keinen Sinn für kleine Kinder», sagt Dammler. Diese brauchten Spielsachen zum Anfassen. Denn nur so lernen sie zum Beispiel das Greifen, wie sich Dinge anfühlen und wie diese funktionieren.

Peter Maffay wird zur Playmobil-Figur

Nürnberg (dpa) – Rocksänger Peter Maffay gibt es jetzt als Playmobil-Figur. Er bekam die kleine Spielfigur aus Kunststoff am Dienstag auf der weltgrößten Spielwarenmesse in Nürnberg überreicht. Er sei sich noch nicht sicher, ob er diese seiner kleinen Tochter zum Spielen geben werde, sagte der 73-Jährige. «Das muss ich mir noch genau überlegen.» Immerhin sei er stolz auf die kleine Statue mit Lederjacke und Gitarre, die ihm nachempfunden sei. Sie ist nach Angaben des Herstellers allerdings ein Unikat. Weiterlesen

Auslandsgeschäft hilft Schleich in unsicheren Zeiten

Schwäbisch Gmünd (dpa) – Mit einer Expansion im Ausland und Spielfiguren, die auch Erwachsene begeistern, will der Spielwarenhersteller Schleich weiter wachsen. 2022 konnte das Unternehmen mit Sitz in Schwäbisch Gmünd und München seinen Umsatz das achte Mal infolge steigern. Auch auf dieses Jahr blickt Vorstandschef Dirk Engehausen nach einem verhaltenen Start zuversichtlich: «Ich erwarte, dass das erste Halbjahr in Deutschland recht rumplig wird, weil es noch viele Unsicherheiten gibt.» Fürs zweite Halbjahr rechne er dagegen mit einer Entspannung und mehr Konsumfreude.

Im vergangenen Jahr erwirtschafte Schleich einen Umsatz von 275 Millionen Euro und damit ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2021 und 2020 habe das Wachstum aber noch im zweistelligen Bereich gelegen, sagte Engehausen. Auch Schleich habe die allgemeine Kaufzurückhaltung zu spüren bekommen. Viele Eltern kauften die Spielfiguren auch als kleine Belohnung oder Mitbringsel anstelle von Süßigkeiten. «Diese Ausgaben sind gerade im dritten Quartal signifikant zurückgegangen», sagte Engehausen. Angaben zum Ergebnis macht das Unternehmen generell nicht. Weiterlesen

Märklin bekommt Krise zu spüren

Fürth/Göppingen (dpa) – Die wirtschaftlichen Unsicherheiten bremsen die Kauflust der Modelleisenbahn-Fans. Es werde weniger gekauft, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Florian Sieber vom Marktführer Märklin. Im laufenden Geschäftsjahr sei die Absatzmenge leicht gesunken.

Dennoch rechne der Göppinger Traditionshersteller in dem bis Ende April laufenden Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 128 Millionen Euro – was immer noch deutlich über dem Niveau vor Corona liege. Verbraucherinnen und Verbraucher werden wegen steigender Produktionskosten künftig etwas mehr für Modelleisenbahnen ausgeben müssen. Weiterlesen

Schadstoffe im Spielzeug: Second Hand oder neu kaufen?

Schädliche Chemikalien
Von Alice Lanzke, dpa

Düsseldorf (dpa) – Spielzeug ist ein beliebtes Gut auf Flohmärkten und Online-Verkaufsplattformen – auch jetzt zu Weihnachten suchen viele Eltern gezielt nach gebrauchten Dingen. Mit Blick auf die Schadstoffbelastung ist das nicht immer zu empfehlen. Doch auch neues Spielzeug kann belastet sein, betont eine Expertin – und hat einen Tipp für sicheres Schenken.

Erst kürzlich berichteten schwedische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachblatt «Journal of Hazardous Materials Advances» von einer Untersuchung 157 gebrauchter und neuer Spielwaren aus Plastik. Demnach enthielten 84 Prozent der Second-Hand-Spielzeuge gesundheitsschädliche Chemikalien, darunter Phthalat-Weichmacher und kurzkettige Chlorparaffine. Weiterlesen

Mit 130 km/h den Abhang hinunter – Bobby-Car-Weltrekord

Schotten (dpa) – Mit einem aufgemotzten Bobby Car hat sich der Hesse Marcel Paul voraussichtlich einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde gesichert.

Nach zwei Probeläufen raste der 29-Jährige am Samstag mit 130,7 Stundenkilometern einen Abhang auf einer Landstraße nahe Schotten im Vogelsbergkreis (Hessen) hinunter und stellte damit einen Geschwindigkeitsrekord auf, wie die Organisatoren berichteten. Weiterlesen

Lieferengpässe beim Spielzeug vor Weihnachten möglich

Nürnberg (dpa) – Die Spielzeugbranche profitiert das zweite Jahr in Folge von der gesteigerten Spiellust während der Corona-Krise. Lieferengpässe könnten aber das wichtige Weihnachtsgeschäft überschatten.

Besonders bei beliebten Spielzeugen könnte den Händlern der Nachschub ausgehen. Branchenkenner empfehlen deshalb, mit dem Geschenkekauf nicht bis zur letzten Minute zu warten. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen