Twitter entfernt kostenlose Verifikationshäkchen

San Francisco (dpa) – Elon Musks Twitter hat die Verifikationshäkchen entfernt, die früher kostenlos an Prominente und relevante Personen vergeben wurden. Jetzt haben nur noch zahlende Abo-Kunden das gleich aussehende Symbol in ihren Profilen – aber ohne echte Überprüfung der Identität. Unter den Prominenten, deren Accounts spät am Donnerstag das weiße Häkchen auf blauem Hintergrund verloren, waren Fußballer Cristiano Ronaldo, die Schauspielerin Halle Berry sowie zahlreiche Musik-Stars wie Lady Gaga, Beyoncé, Shakira und Justin Timberlake.

Zugleich behielten Bestseller-Autor Stephen King und Basketballer LeBron James, die zuvor Abo-Zahlungen ablehnten, überraschend ihre Verifikations-Symbole. Twitter-Besitzer Elon Musk erklärte dazu, er bezahle persönlich für einige Profile. Dem Technologie-Blog «The Verge» zufolge lehnte James das Angebot von Twitter ab, die Abo-Kosten zu übernehmen. Der Haken blieb zunächst trotzdem. Stephen King legte Wert auf die Feststellung, dass er kein Abo-Kunde sei. «Gern geschehen», twitterte Musk zurück. Weiterlesen

Selenskyj fordert weltweite Reaktionen auf Enthauptungsvideo

Kiew (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Welt zu Reaktionen auf ein veröffentlichtes Video der mutmaßlichen Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen aufgefordert. «Das ist ein Video von Russland, wie es ist», unterstrich der Staatschef in einer Videobotschaft. Es handle sich weder um einen Unfall, noch um einen Einzelfall. Der Terror müsse verlieren. Niemand würde es verstehen, wenn die Staatsführer nicht auf das Video reagierten. «Es muss jetzt gehandelt werden!», forderte der 45-Jährige.

Die Ukrainer müssten sich derweil auf die Front konzentrieren und die Besatzer aus dem Land vertreiben. «Die Zerschlagung des Besatzers, Urteile für die Mörder und ein Tribunal für den Staat des Bösen», sind laut Selenskyj jetzt die Hauptaufgaben. Weiterlesen

Muss ich das haben? – Wenn Deinfluencer vom Kaufen abraten

Von Anna Eube

Berlin (dpa) – Sie hat jedes Mal Angst, bevor sie ihren Kontostand sieht: Die Influencerin Michelle Skidelsky sagt von sich selbst, sie kaufe vieles, was sie gar nicht brauche. Warum sie das tut? Weil die Produkte bei Tiktok empfohlen wurden. So ergeht es vielen vor allem jungen Menschen, die diese und andere Social-Media-Angebote wie Instagram regelmäßig nutzen. Im Warenkorb landet, was gehypt wird – so oft in den Himmel gelobt, bis man überzeugt ist, genau dieses Produkt könnte das Leben ein kleines bisschen besser machen.

Mit dieser Annahme wollen sogenannte Deinfluencer aufräumen. Ihre Mission begreifen sie als Antithese zum klassischen Influencertum: Sie machen keine Werbung, sondern raten klar davon ab, Geld für bestimmte Kosmetik, Kleidungsstücke oder Technik auszugeben, die es in ihren Augen nicht wert sind.

Die Videos mit dem Hashtag #deinfluencing werden stetig populärer, insbesondere auf Tiktok. 264 Millionen Mal wurden sie bis Ende Februar aufgerufen – allein innerhalb der letzten Februarwoche knapp 65 Millionen Mal. Oft kommen die Clips aus dem englischsprachigen Raum, einige deutsche sind mittlerweile auch zu finden.

Vita Wirt, die im Internet genauso heißt, hat den Hashtag hierzulande als eine der ersten verwendet. Zwei Contouring-Produkte einer Luxus-Beautymarke, mit denen man sich schmeichelhafte Schatten ins Gesicht zaubern können soll, sind Wirts Meinung nach zum Beispiel überteuert. «Eins kostet 40 Euro, das muss man sich nicht unbedingt kaufen – vor allem dann nicht, wenn man noch jung ist und nur ein Taschengeld bekommt», sagte die 27-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Werbung muss als Anzeige gekennzeichnet werden

Ihr Beitrag über die Kosmetik wurde bis Ende Februar knapp 55.000 Mal angesehen. Für die Frau aus Erfstadt (Nordrhein-Westfalen) ist das ein Hobby. Sie erhalte dafür bislang weder Zuwendungen von Marken noch werde sie bezahlt, betont sie. So unabhängig agieren Influencer, die Social Media zu ihrem Job gemacht haben, nicht. Regelmäßig gehen sie Kooperationen mit Marken ein und bewerben deren Produkte gegen Bezahlung. Solche Videos müssen als Anzeige gekennzeichnet sein.

Viele Fans oder auch Follower akzeptieren den Deal: Sie lassen sich von den Einblicken in den Alltag ihrer Lieblingsinfluencer unterhalten und schalten im Gegenzug bei bezahlten Empfehlungen nicht ab. Doch obgleich die Werbung vielfach zieht, können die wohlwollenden Hinweise auf Produkte als unehrlich wahrgenommen werden – die große Krux in dem Geschäft, das sich darum dreht, möglichst authentisch zu wirken.

Zudem würden Tiktok- und Instagram-Konsumenten «täglich von Produktempfehlungen überschwemmt» und «stumpfen regelrecht ab», erklärt die Social-Media-Marketing-Expertin Ann-Katrin Schmitz, die mit ihrem Team etwa Unternehmen und Medienhäuser berät. Sie sieht im Deinfluencing einen wichtigen Trend, der bleiben werde: «Gute Influencer haben schon immer ehrliche Empfehlungen abseits ihrer Werbekooperationen ausgesprochen. Da liegt es nur nahe, genauso auszusprechen, wenn Marken oder Produkte nicht halten, was sie versprechen. Viele haben verstanden, dass Authentizität und eine loyale Community langfristig mehr für ihr Business tun als möglichst viel Werbung.»

Anti-Empfehlungen zugleich ein Risiko

Doch gerade für gewerbsmäßige Influencer seien Anti-Empfehlungen zugleich ein Risiko. «Kritik an Marken kann Werbepartner abschrecken», sagt Schmitz. Auch Vita Wirt meint, dass Deinfluencing für kleinere, nur zum Spaß betriebene Profile wie ihres leichter sei: «Ich kann freier meine ehrliche Meinung über Produkte sagen.» Mit Betonung auf Meinung. Denn wie beim klassischen Influencen gilt beim Deinfluencen, dass ein Einzelner etwas als gut oder unbrauchbar beurteilt – und andere Menschen es naturgemäß ganz anders sehen können.

Ein Beispiel dafür ist ein knapp 550 Euro teurer Föhn, der das Haar mit verschiedenen Aufsätzen in Form bringen soll. In vielen Deinfluencing-Videos wird das Gerät als überteuertes Heißluftgebläse verrissen. Andere Nutzer verteidigen es aber als Produkt, das Wunder auf dem Kopf vollbringe.

Ob der Föhn nun funktioniert oder nicht, als vergleichsweise teuer würden ihn die meisten wohl durchaus einordnen. So ist es mit den meisten Produkten, um die bei Social Media ein Hype entsteht. Ein Lippenöl für rund 40 Euro kann sich nicht jeder Tiktok- oder Instagram-Zuschauer leisten.

Worum geht es beim Deinfluencing genau?

Für Hobby-Influencerin Wirt ist Deinfluencing unter anderem deshalb so aktuell und populär, «weil die Leute durch die Inflation weniger Geld zur Verfügung haben und mehr darauf achten, wofür sie es ausgeben». Hinzu komme ein zunehmendes Konsumbewusstsein durch den Klimawandel, das immer mehr Menschen hinterfragen lasse, was und wie viel sie tatsächlich brauchen.

Geht es beim Deinfluencing also vordergründig darum, Verbraucher besser zu informieren und Kritik an überflüssigem Konsum zu üben? Oder ist es lediglich eine kluge Strategie, um auf Umwegen doch wieder zu werben – indem Influencer direkt eine angeblich bessere Alternative zu jenem Produkt empfehlen, von dem sie abraten? Das sei zwar möglich, sagte Marketing-Expertin Schmitz dazu. «Mir sind in der Branche allerdings keine Fälle bekannt, bei denen sich Influencer und Marken absprechen, um diesen Effekt zu nutzen. Nicht hinter jedem Influencing oder Deinfluencing steckt eine Strategie, nicht alles ist gekauft oder geskriptet.»

Sie lasse sich übrigens regelmäßig selbst deinfluencen, sagt Schmitz: «Leon von @xskincare spricht brutal ehrlich über Gesichtspflege, egal in welchem Preissegment. Damit hat er nicht nur mein Vertrauen bekommen, sondern mittlerweile auch das von 852.000 Fans auf Instagram.»

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Randale in Kinos – Hinweise auf TikTok-Trend

Von Marc Herwig, dpa

Essen (dpa) – Der Kinosaal verwüstet, die Filmvorführung abgebrochen, die Polizei im Großeinsatz: In mehreren Kinos in Deutschland und anderen Ländern ist es in den vergangenen Tagen zu Ausschreitungen gekommen, während dort «Creed III» lief, der neunte Film der Saga um den Boxer «Rocky».

Im Netzwerk TikTok bekommen Videos der Stör-Aktionen große Aufmerksamkeit. Die Polizei Essen hat nach eigenen Angaben Hinweise auf eine Challenge. Dabei stacheln sich die Akteure dazu an, mit ihren Aktionen den Abbruch von Kinovorführungen zu erzwingen und so Aufmerksamkeit bei TikTok zu bekommen. Doch Fachleute machen noch keinen weitreichenden Trend aus.

«Unser Kino 1 glich einem Schlachtfeld voller Müll»

In Essen, Hamburg und Bremen war die Polizei am Wochenende mit starken Kräften im Einsatz, weil Kino-Beschäftige der Lage nicht mehr Herr wurden. In mehreren weiteren Städten gab es kleinere Einsätze oder die Kinobetreiber bekamen die Situation selbst in den Griff. «Gäste standen auf, kletterten über Sitze und warfen mit Snacks durch den Saal», schilderte ein Polizeisprecher in Essen. Die etwa 40 randalierenden Personen hätten weitergemacht, als die Kinovorführung längst abgebrochen worden sei. In Hamburg spricht die Polizei von 60 Störern. Dingfest machen konnten die Beamten niemanden.

Und es traf nicht nur die großen Städte: «Unser Kino 1 glich einem Schlachtfeld voller Müll, verstreutem Popcorn und verschütteten Getränken. Das habe ich so noch nie erlebt», erzählt Reinhard Berens vom Kino Tichelpark in Kleve am Niederrhein. In einigen französischen Städten berichtete die Polizei von tumultartigen Szenen und Massenkrawallen, während «Creed III – Rocky’s Legacy» auf der Leinwand lief.

Social-Media-Experten der Polizei in Essen fanden Hinweise auf eine Challenge in den sozialen Netzwerken. «Hierbei zeigen einige Personen ein derart asoziales Verhalten, welches dazu führen soll, einen Kinofilm abbrechen zu lassen», schreibt die Behörde. Vor allem bei TikTok seien sehr viele Videos aufgetaucht. «Das ist schon auffällig», sagte ein Sprecher.

Gibt es eine Challenge bei TikTok?

Andere Experten sind bislang noch zurückhaltend. Für eine typische Challenge fehle dem Thema ein Hashtag und ein typischer Sound, sagt Marcus Bösch, Wissenschaftler an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. «Ohne die verbreitet sich ein Thema bei TikTok nicht.»

Auch Robert de Lubomirz-Treter von der Landesanstalt für Medien NRW hält die Verbreitung in dem Netzwerk noch für zu niedrig. Durch den Mechanismus des Videoportals könnte aber ein Trend daraus werden, sagt er. In den Kommentaren zu den Clips aus den Kinosälen gebe es gerade auffällig viele rassistische Äußerungen, die den Widerspruch anderer Nutzer erzeugten. «Das sorgt für Interaktion und damit für Traffic und spült das Thema bei noch mehr Menschen auf die Displays.»

Durch diese Prominenz könnte sich das Thema weiter hochschaukeln. «Viele Nutzer wollen ja eine möglichst hohe Zahl an Aufrufen bekommen, denn dann ist man wer. Um eine hohe Zahl an Aufrufen zu bekommen, kann man ein ohnehin schon prominentes Thema aufgreifen, muss aber noch ein bisschen weitergehen als die anderen», erklärt der Medienexperte. Bei den Kino-Randalen gebe es jedenfalls einige Zutaten, die einen kommenden Trend begünstigen könnten. «Zerstörung, sich gegen die Erwachsenen auflehnen, Risiken und Grenzen testen – da ist schon einiges dabei, was Heranwachsende reizen kann.»

Kinobetreiber hoffen inständig, dass es nicht zu einer solchen Kettenreaktion kommt. Die Kinokette Cineplex hat als eine erste Reaktion Security-Kräfte vor den Kinosälen eingesetzt und führe Taschenkontrollen durch. Dabei seien schon Schlagringe, Messer und andere kleinere Waffen aufgetaucht, sagte Geschäftsführer Kim-Ludolf Koch dem WDR.

Andreas Simon, der mehrere Häuser im Saarland betreibt, hat den Film «Creed III» vorsorglich ganz aus dem Programm genommen. Es habe bei mehreren Vorführungen Zwischenfälle gegeben, immer wieder hätten er und sein Team den Film unterbrechen müssen, die Säle hätten anschließend «wie ein einziger Schweinestall» ausgesehen, sagte er dem Saarländischen Rundfunk. Da habe er beschlossen, für sich und seine Mitarbeiter die Notbremse zu ziehen. «Das tue ich mir nicht mehr an.»

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Lily Allen: Instagram-Pause wegen Konzentrationsproblemen

Brooklyn (dpa) – Sängerin Lily Allen (37, «Not Fair») hat eine Social Media-Pause angekündet. Auf Instagram  schrieb die Britin: «Ich verschwinde für eine Weile. Es ist mir in letzter Zeit immer schwerer gefallen, mich zu konzentrieren, wegen des Smartphones.»

Sie wolle ihre Verpflichtungen ernst nehmen: «Ich habe beruflich einige wirklich großartige Dinge vor und ich möchte diese Verpflichtungen und alle beteiligten Personen angemessen würdigen.» Weiterlesen

Snapchat steuert auf Umsatzrückgang zu – Aktie fällt

Los Angeles (dpa) – Die Foto-App Snapchat gewinnt zwar weiterhin neue Nutzer hinzu – aber ihr Werbegeschäft kommt nicht in Gang. Nach einem stagnierenden Umsatz im vergangenen Quartal rechnet die Entwicklerfirma Snap für das laufende Vierteljahr intern mit einem Erlösrückgang zwischen zwei und zehn Prozent. Früher war Snapchat für explosives Wachstum bekannt.

Snap rutschte zuletzt auch tief in die roten Zahlen. Unterm Strich gab es im vergangenen Quartal einen Verlust von rund 288,5 Millionen Dollar nach 22,5 Millionen Dollar (20,7 Mio Euro) Gewinn ein Jahr zuvor. Der Umsatz blieb bei 1,3 Milliarden Dollar, wie Snap nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um fast 15 Prozent. Das Papier verlor binnen eines Jahres bereits mehr als zwei Drittel seines Werts. Weiterlesen

TikTok schließt bei Jugendlichen rasant zu US-Diensten auf

Bonn (dpa) – Die Vorherrschaft der Social-Media-Unternehmen aus den USA unter Jugendlichen in Deutschland gerät durch den Aufstieg des chinesischen Kurzvideo-Portals TikTok ins Wanken. Das geht aus der repräsentativen Jugend-Digitalstudie der Postbank hervor.

Demnach sind zwar die US-Dienste YouTube aus dem Google-Konzern Alphabet sowie WhatsApp und Instagram aus dem Facebook-Konzern Meta nach wie vor die meistgenutzten Plattformen unter Jugendlichen. Mehr als drei Viertel der 16- bis 18-Jährigen verwenden sie regelmäßig. TikTok holt allerdings rasant auf, weil der chinesische Dienst schneller zulegt als YouTube & Co. Weiterlesen

Aufsicht: Vorsicht bei Finanztipps auf Social Media

Frankfurt/Main (dpa) – Die Finanzaufsicht Bafin warnt Privatanleger vor Risiken bei Krypto-Investitionen und Anlagetipps in sozialen Medien. Dort kursierten begeisterte Meldungen zu Bitcoin, Ether und Co., Investments in Kryptowerte seien jedoch hoch spekulativ und ebenso riskant, mahnt die Bafin.

Es drohe möglicherweise der Totalverlust des eingesetzten Geldes.Die Aufsicht bekommt nach eigenen Angaben seit drei bis vier Monaten vermehrt Anfragen von Verbrauchern zu Bitcoin und anderen Kryptowerten. «Auch wenn der Anteil von Privatanlegern bei Kryptowerten derzeit noch überschaubar ist, so erreichen uns in letzter Zeit immer mehr Hinweise von Verbrauchern auf unseriöse Plattformen, auch aus dem Kryptobereich», sagte der für Wertpapieraufsicht zuständige Bafin-Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch der Deutschen Presse-Agentur. «Häufig geht es dabei um die Frage, ob und wie die Verbraucher das Geld, das sie investiert haben, zurückgezahlt bekommen können» Weiterlesen

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