Tödliche Attacke beim CSD in Münster: Urteil erwartet

Münster (dpa) – Rund sieben Monate nach dem gewaltsamen Tod eines Transmannes beim Christopher Street Day (CSD) in Münster will das Landgericht heute sein Urteil verkünden. Die Staatsanwaltschaft hatte gestern für den 20 Jahre alten Angeklagten eine Jugendstrafe von fünf Jahren gefordert. Sie plädierte zudem für eine Unterbringung in einer Erziehungsanstalt. Dem Mann wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen.

Der Angeklagte soll Malte C. beim CSD im August 2022 gegen den Kopf geschlagen haben, als dieser sich schützend vor Personen stellte, die daran teilgenommen hatten. Der 25-Jährige fiel mit dem Hinterkopf auf den Asphalt und starb Tage später an den Folgen eines Schädelhirntraumas. Die Verteidigung hatte sich für eine «angemessene Jugendstrafe» ausgesprochen – ohne ein genaues Strafmaß zu nennen. Das Wichtigste für den Mandanten sei eine Therapie. Zudem solle er von Drogensucht und Alkoholismus wegkommen. Weiterlesen

Ampel beschließt Plan zum Schutz queerer Menschen

Berlin (dpa) – Sichtlich stolz blickt der Queer-Beauftragte der Bundesregierung in die Kameras. Den Aktionsplan, den er dabei in den Händen hält, nennt er «historisch». Noch nie in der Geschichte der Bundesregierung habe es ein solches Maßnahmenpaket für queere Menschen gegeben, betont Sven Lehmann. Nur wenige Stunden davor hatte das Bundeskabinett den neuen Aktionsplan abgesegnet. Hier ein Überblick über die Kernpunkte.

Ausgangslage

Noch immer werden nicht-heterosexuelle Menschen in Deutschland im Internet, aber auch im ganz realen Alltag angepöbelt, beleidigt oder im schlimmsten Fall körperlich angegriffen. Drei bis vier Übergriffe dieser Art am Tag gebe es laut offizieller Statistik, sagt Lehmann. Die Dunkelziffer hält er aber für weitaus höher. «Wir haben ein Problem mit Hasskriminalität gegen diese Menschen», sagt er. Die bestehende Gesetzgebung reiche bei weitem nicht aus, um queere Menschen angemessen zu schützen und ihre Rechte zu stärken. Weiterlesen

Nach queerfeindlichem Angriff beim CSD: Neuer Fall in Bremen

Münster/Bremen (dpa) – Eine Woche nach der tödlichen Attacke auf einen Transmann in Münster am Rande einer CSD-Veranstaltung ist in Bremen eine Transfrau in der Straßenbahn angegriffen und schwer verletzt worden.

Der Staatsschutz ermittelt wegen Hasskriminalität und gefährlichlicher Körperverletzung. Beim Fall von Münster steht nach der Obduktion am Montag fest, dass der 25-Jährige nicht direkt durch die Faustschläge starb. Er erlitt laut Staatsanwaltschaft ein schweres Schädel-Hirn-Trauma am Hinterkopf, das wohl durch den folgenden Aufprall auf den Asphalt entstand. Weiterlesen

Marx entschuldigt sich bei queeren Menschen

München (dpa) – Der katholische Kardinal Reinhard Marx hat sich für den Umgang seiner Kirche mit queeren Menschen entschuldigt.

«Es ist eine Leidensgeschichte für viele Menschen», sagte der Erzbischof von München und Freising am Sonntag bei einem Gottesdienst zum 20-jährigen Bestehen der Queer-Gemeinde in der Münchner Kirche St. Paul. Die Kirche habe vielen lesbischen und schwulen Menschen das Leben schwer gemacht. Er forderte, «dass man sehen muss, welche Verletzungen wir angerichtet haben». «Sorry», sagte er in Anlehnung an ein Interview, das er vor einigen Jahren in Irland zu dem Thema gegeben hatte. Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. Weiterlesen

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