Gewalt im Kongo: 10 Millionen Menschen brauchen Hilfe

Kinshasa (dpa) – Etwa zehn Millionen Menschen benötigen in der Demokratischen Republik Kongo aufgrund von Gewalt durch bewaffnete Gruppen humanitäre Hilfe. Das teilten Oxfam, der Dänische Flüchtlingsrat und Care International mit.

Mehr als 26 Millionen Menschen hätten aufgrund des jahrelangen Konflikts nicht genug zu essen, sagte Oxfam Landesdirektorin Justine Gomis Tossou. Hunderttausende Bauern seien aufgrund der jüngsten Gewalt von ihrem Land vertrieben worden und daher nicht in der Lage, die neue Pflanzsaison zu beginnen. Knapp 60.000 Kinder seien mangelernährt. Die schwierige Sicherheitslage behindere die Lieferung von Hilfsgütern, hieß es. Weiterlesen

Scholz: Keine Engpässe auf deutschem Strommarkt

Berlin (dpa) – Die Stromversorgung in Deutschland ist nach den Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) trotz der aktuellen Energiekrise gesichert. «Wir werden dafür Sorge tragen, dass es möglich ist, dass die süddeutschen Atomkraftwerke im Januar und Februar und März noch laufen können, damit es auf keinen Fall zu einem Engpass im deutschen Strommarkt kommt», sagte Scholz auf dem Arbeitgebertag in Berlin.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte vorgeschlagen, die zwei süddeutschen Kraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim für den Fall von Engpässen noch bis Mitte April einsatzbereit zu halten. Eigentlich sollten alle deutschen Atomkraftwerke zum Jahresende endgültig vom Netz gehen. Weiterlesen

Grünen-Chef will Reform des Dienstwagenprivilegs

Berlin (dpa) – Grünen-Chef Omid Nouripour hat zur Finanzierung zusätzlicher Entlastungen für die Bürgerinnen und Bürger einen Abbau klimaschädlicher Subventionen ins Spiel gebracht. Er forderte außerdem ein Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket.

«Man muss bei der Finanzierung der Entlastungsmaßnahmen auch über den Abbau klimaschädlicher Subventionen reden. Eine Reform des Dienstwagenprivilegs ist überfällig», sagte Nouripour der Deutschen Presse-Agentur. «Wir müssen solche Förderungen gezielt umweltfreundlich gestalten. Zwei Drittel der privilegierten Dienstwagen sind Autos mit mehr als 200 PS.» Es gehe darum, Klimaeffekte in die Dienstwagenbesteuerung einzubauen und um Anreize für emissionsfreie Autos. Weiterlesen

NGO: Afghanistan erlebt «Kinderrechtskatastrophe»

Kabul (dpa) – Ein Jahr nach Machtübernahme der Taliban erlebt Afghanistan die wohl schwerste humanitäre Katastrophe des Landes. Das beschreibt ein am Mittwoch erschienener Bericht der Hilfsorganisation Save the Children.

Demnach hätten 97 Prozent aller afghanischen Familien Schwierigkeiten, genug Essen für ihre Kinder aufzutreiben. Vor allem Haushalte, die von Frauen geführt werden, litten unter Armut. Genau in diesen seien Mädchen nun auch besonders stark von Kinderheirat bedroht. «Kinder werden ihrer Kindheit beraubt», fasst Inger Ashing von Save the Children die Situation in dem Land zusammen. «Eltern sehen ihre Kinder sterben.» Der wirtschaftliche Kollaps werde durch Sanktionen gegen die Taliban noch verstärkt. Weiterlesen

Lebensmittelbranche in größter Krise seit 70 Jahren

Berlin (dpa) – Die deutsche Lebensmittelbranche sieht sich «in der größten Krise seit 70 Jahren». Das sagte Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, der «Heilbronner Stimme» (Dienstag).

Als Ursachen nannte Minhoff Ernteausfälle, coronabedingte Lieferengpässe, den Krieg in der Ukraine sowie mögliche Gasknappheit. «Und alle sind betroffen, die gesamte Lebensmittelwertschöpfungskette, Logistik und Transport, Zulieferbranchen, Verpackungsindustrie.» Weiterlesen

Konsumklima in Deutschland sinkt auf Allzeittief

Nürnberg (dpa) – Die Konsumflaute in Deutschland hat wegen der hohen Inflation und der Unsicherheiten in Folge des Ukraine-Kriegs einen neuen Höhepunkt erreicht.

Das Allzeittief des vergangenen Monats sei nun noch einmal unterboten worden, teilte das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK auf Basis seiner jüngsten Umfrage zum Konsumklima in Deutschland am Mittwoch mit.

«Seit Beginn der Erhebung der Verbraucherstimmung für Gesamtdeutschland im Jahr 1991 wurde kein schlechterer Wert gemessen», teilte GfK mit. Selbst in den Lockdown-Phasen der Corona-Pandemie war die Stimmung besser. In normalen Zeiten bewegt sich die Kurve der Konsumstimmung stabil um einen Wert von 10. Im ersten Corona-Lockdown fiel sie auf einen Tiefpunkt von etwa minus 24. Für August prognostiziert GfK einen Wert von minus 30,6. Weiterlesen

Wetterdienst geht von trockeneren Sommern aus

Offenbach (dpa) – Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht in einer Klimastudie zur Trockenheit in Europa davon aus, dass trockene Sommer, aber auch Niederschlagsmangel im Winter künftig das Wetterbild in Teilen des Kontinents prägen können.

Langfristig nehmen je nach Ausmaß der zukünftigen globalen Erwärmung die Niederschläge im Mittelmeerraum ab, hieß es in der Studie. Im Sommer bestehe für die Zukunft die Gefahr verstärkter Trockenheit auch in Mittel- und vor allem Westeuropa. Weiterlesen

Mehrheit der Betriebe kann Erdgas nicht kurzfristig ersetzen

Nürnberg (dpa) – Die Energiekrise hat einer Studie zufolge einen Teil der deutschen Unternehmen auch ohne Gas-Lieferstopp bereits erreicht.

Bei einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Mai berichteten 14 Prozent von fast 2000 Betrieben von einem Rückgang der Produktion als Folge des Ukraine-Krieges, wie aus der in der Fachzeitschrift «Wirtschaftsdienst» veröffentlichten Studie hervorgeht. Die Risiken eines Gasembargos für die deutsche Wirtschaft wären nach Einschätzung der Autoren hoch. Die meisten Betriebe (58 Prozent) könnten das benötigte Erdgas kurzfristig nicht ersetzen.

Bei einem Stopp russischer Gaslieferungen erwarten rund zwei Drittel der energieintensiven Betriebe, die Erdgas brauchen, deutliche Produktionseinschränkungen bis hin zu einem Stopp. Bei den nicht-energieintensiven Unternehmen ist es mehr als jedes Fünfte. Zwar würden die meisten Betriebe auch im Falle eines Lieferstopps weiter versorgt, aber um eine Rationierung in bestimmtem Umfang käme man zunächst nicht herum, schrieben die Autoren.

Energiepreise machen Unternehmen zu schaffen

Der Umfrage zufolge sind 70 Prozent der Unternehmen von den Energiepreissprüngen seit Kriegsbeginn betroffen. 25 Prozent der Betriebe, die Vorleistungen beziehen, berichteten von Lieferengpässen.

Fast jeder zweite Betrieb (45 Prozent) hat wegen der wirtschaftlichen Folgen des Krieges bereits die Preise erhöht. Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil mit 77 Prozent im Bauhauptgewerbe, in den Bereichen Verkehr (75 Prozent) und Gastgewerbe (73 Prozent) sowie in der Industrie (67 Prozent). Insgesamt rechnen weitere 27 Prozent der Befragten mit Preiserhöhungen.

Der Arbeitsmarkt zeigt sich bislang dagegen vergleichsweise robust. Knapp 12 Prozent der Betriebe haben Personalmaßnahmen ergriffen, meist in Form reduzierter Arbeitszeiten und durch Überstunden-Abbau. Entlassungen sind den Angaben zufolge dagegen kaum ein Thema.

Weiterlesen

Habeck appelliert: “Verbrauch von Lebensmitteln reduzieren”

Davos (dpa) – Vizekanzler Robert Habeck hat angesichts einer drohenden globalen Nahrungsmittelkrise in Folge des russischen Kriegs in der Ukraine zu internationaler Zusammenarbeit aufgerufen.

«Wir werden, wenn wir keine andere Lösung finden, im nächsten Jahr einen großen Mangel an der weltweiten Kalorienversorgung haben», sagt der Wirtschaftsminister am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos in der Schweiz. Diese Nahrungsmittelkrise werde spezifisch Regionen treffen, die nicht zu den reichsten oder stabilsten gehörten. «Und wenn wir darauf so antworten, dass jedes Land sich nur um sich selber kümmert, also seine eigenen Vorräte aufstockt, dann wird diese Krise eskalieren», warnt der Grünen-Politiker. Weiterlesen

Ölverbrauch senken: Greenpeace schlägt Maßnahmenpaket vor

Berlin (dpa) – Die Umweltorganisation Greenpeace hat kurzfristig wirkende Maßnahmen vorgeschlagen, um Deutschlands Ölverbrauch zu senken – und damit die Importabhängigkeit von russischem Öl.

Dazu zählt die Einführung eines temporären, auf die Dauer des Konflikts bezogenen Tempolimits von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen und 30 km/h in Städten. Wie es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Papier heißt, könnte dies den Verkehrsfluss verbessern, verbrauchsintensive Geschwindigkeitswechsel reduzieren und die Effizienz von Verbrennungsmotoren erhöhen. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen