Heil und Schulze prüfen Arbeitsbedingungen in Westafrika

Berlin (dpa) – Kurz nach dem Start des Lieferkettengesetzes besuchen Arbeitsminister Hubertus Heil und Entwicklungsministerin Svenja Schulze Orte der Kakao- und Textilproduktion in Westafrika. Während der Reise nach Ghana und in die Elfenbeinküste in der kommenden Woche besucht das SPD-Ministerduo unter anderem eine Textilfabrik und eine Kakaoplantage, wie die Ministerien in Berlin mitteilten.

Zu Jahresbeginn war nach langem Ringen das deutsche Lieferkettengesetz in Kraft getreten. Unternehmen haben die Pflicht, Sorgfalt für die Einhaltung von Menschenrechten bei der gesamten Produktion zu tragen. Sie müssen unter anderem Berichte vorlegen. Ihnen drohen Bußgelder. Weiterlesen

Verlorene Kindheit in Afghanistan

Armut
Von Nabila Lalee, dpa

Kabul (dpa) – Enge, schwarz gefärbte Pfade schlängeln sich durch die nebelverhangenen Berge im Norden Afghanistans zu den Bergbauminen von Tschinarak. Ein mit Kohle beladener Esel rutscht aus. Ein Junge, vielleicht zehn Jahre alt, zerrt ihn wieder auf die Beine.

«Los», ruft er dem Esel zu und treibt ihn weiter den Berg herunter. Das Gesicht und die Hände des trotz Kälte leicht bekleideten Jungen sind rußgeschwärzt. Er ist noch ein Kind und schon einer von den Arbeitern, die hier in der Provinz Baghlan trotz Lebensgefahr täglich in die mehrere hundert Meter langen, heißen und dunklen Schächte steigen – für einen Tageslohn von wenigen Euro.

Mit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan im Sommer 2021 und der damit verbundenen Einstellung von Hilfsgeldern ist die Wirtschaft des Landes über Nacht kollabiert. Hunderttausende Menschen verloren nach dem überstürzten Abzug der internationalen Truppen ihre Arbeit. Die Situation zwang Familien im ganzen Land dazu, verzweifelte Entscheidungen zu treffen. Einige verheirateten ihre Töchter für Geld, andere verkauften ihre Nieren oder gar ihre Kinder, um andere Familienmitglieder vor dem Verhungern zu bewahren. Sehr viele schicken ihre minderjährigen Söhne und Töchter nun wieder arbeiten – mit oft ungewollten Folgen. Weiterlesen

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