Hund läuft 240 Kilometer über Meereis, kehrt munter zurück

Anchorage (dpa) – Im US-Bundesstaat Alaska ist ein Hund verschwunden, rund 240 Kilometer über Meereis gelaufen und hat es dann – abgesehen von zwei Bisswunden – einen Monat später wohlbehalten zurück zu seiner Familie geschafft. Der einjährige Australian Sheperd Nanuq war im März auf der Sankt-Lorenz-Insel in dem Ort Savoonga zusammen mit einem anderen Hund der Familie namens Starlight weggelaufen, wie unter anderem die Zeitung «Anchorage Daily News» gestern berichtete. Während Starlight zweieinhalb Wochen später wieder auftauchte, blieb Nanuq verschwunden.

Eine weitere Woche später jedoch habe die Familie die Nachricht erhalten, dass es in der 240 Kilometer entfernten und durch das gefrorene Beringmeer getrennten Kleinstadt Wales einen Hund gebe, der wie Nanuq aussehe. Entsprechende Fotos seien in sozialen Netzwerken veröffentlicht worden. Und dann habe sich herausgestellt, dass es sich tatsächlich um ihren Hund gehandelt habe. «Ich dachte: Das gibt’s doch nicht. Das ist unser Hund. Was macht er denn in Wales?» sagte Besitzerin Mandy Iworrigan. Weiterlesen

Wie den Tieren in den Erdbebenregionen geholfen wird

Von Anne Pollmann und Johannes Sadek, dpa

Istanbul/Damaskus (dpa) – Sila ist Erdbebenüberlebende. Die zweijährige Dobermannhündin hat 29 Tage unter den Trümmern ausharren müssen. Ganz knochig wird das Tier Anfang März aus den Trümmern gerettet. Und mit ihr drei Junge, wie auf Videos zu sehen war. Im Schutt zur Welt gekommen, tragen Helfer die Welpen erstmals ins Tageslicht. Durch die verheerenden Beben am 6. Februar in der Türkei und Nordsyrien wurden mehr als 56.000 Menschen getötet, Landstriche verwüstet – und damit auch etliche Tiere verschüttet, verletzt und traumatisiert.

In der Erdbebenregion haben sich seither provisorische Auffang- und Versorgungsstrukturen für die Tiere gebildet. Einer, der in den ersten Stunden vor Ort war, ist Saygin Narcin vom Tierschutzverein Haytap. 20 Stunden nach den Beben kam er im völlig zerstörten Antakya an, blieb für vier Wochen und baute eine Tierklinik mit auf. «Wir behandeln Katzen und Hunde, aber auch Vögel, Schafe, Lämmer, Schildkröten, Mäuse, und Kaninchen.»

Eine Dystopie war das, erzählt er der Nachrichtenagentur dpa zurück in Istanbul. Weil die Stromversorgung in den Städten und damit die Beleuchtung auf den Straßen fehlte, seien etliche Tiere angefahren und so zusätzlich nach den Beben verletzt worden. Die Versorgung bleibe weiter ein kritisches Thema, es fehle Wasser und Nahrung. Viele der Tiere habe man darum aus der Region in Auffangstationen evakuiert.

Eine Auffangstation ist die Angels Farm im westtürkischen Izmir. Dort weiß man kaum noch, wohin mit den Tieren. Vor den Beben hat das Zentrum 3500 Tiere versorgt. Jetzt sind es 5000 und es werden weiter mehr. Immer wieder rollen Autos mit Tieren in Käfigen auf das Gelände. «Die meisten sind schwanger», sagt Figen Akgül, Gründerin der Angels Farm. Ein 20-köpfiges Team der Farm war in den ersten Tagen nach Beginn der Katastrophe in der Erdbebenregion. An Tierrettung sei nur teils zu denken gewesen, weil die Situation der Menschen so furchtbar gewesen sei, sagt Akgül. Ein aus den Trümmern befreites Baby etwa habe sein Leben den Tierschützern zu verdanken.

Die Auffangstation Angels Farm in Izmir

Die Tiere, die sie nun auf Angels Farm versorgt, hätten oft tagelang nichts gegessen oder getrunken und litten darum etwa unter Organversagen. Einer Katze mussten sie ein Bein amputieren, einer anderen beide Augen.

Im benachbarten Syrien rangen Tierschützer – wie humanitäre Helfer – schon vor den Erdbeben mit extremen Umständen des Bürgerkriegs. «Wir haben schon immer in umkämpften Gebieten gearbeitet», sagt Mohammed Wattar von der Einrichtung House of Cats Ernesto in Idlib – doch das Beben habe die «Katastrophe» gebracht. «Wir haben Kühe gesehen, über denen Dächer einstürzten. Wir haben Tiere mit sehr schweren Verletzungen gesehen.» Etwa 1300 Tiere versorgten die Helfer seit den Beben bei Außeneinsätzen, darunter auch Hühner, Esel, Ziegen und ganze Schafsherden. Im House of Cats tummeln sich aktuell so viele Katzen, dass man sie auf Fotos kaum zählen kann.

Auch heute, mehr als zwei Monate nach den Beben, bricht zweimal pro Woche ein Team auf, um Tiere im Umkreis von Idlib zu versorgen. Es hat große Säcke dabei mit Trockenfutter sowie Arzneimittel. «Wer sich meldet und wer ein Tier in Not hat, dem wird geholfen», sagt Christoph May von der Welttierschutzgesellschaft  in Berlin. Ernesto ist wie die Angels Farm in der Türkei eine Partnerorganisation.

«Es hat eine ganze Weile gedauert, bis sich die Tiere überhaupt wieder gezeigt haben», sagt May mit Blick etwa auf die Katzen, die sich beim Erdbeben in Nischen versteckten. «Die waren verstört. Ihre komplette Umgebung hat sich auf einmal aufgelöst und lag in Schutt.» Katzen wie Hunden fehlten plötzlich wichtige Bezugspersonen, weil Menschen um sie herum starben oder die Gegend verließen.

Vermittlung an neue Halter

Die Vermittlung etwa an neue Halter braucht Zeit und damit auch mehr Mittel, sagt Mays Kollegin Wiebke Plasse mit Blick auf die Türkei, die nach den Beben selbst in die Region reiste. Doch die Mittel fehlen vielerorts. Auch wenn immer noch Menschen in den sozialen Netzwerken mit Fotos nach ihren Haustieren suchen, die generelle Bereitschaft zur Hilfe habe deutlich abgenommen, so Akgül. Gleich nach den Beben hätten sich etliche Menschen für die Adoption eines Tieres beworben. Die Bereitschaft sei riesig gewesen. Doch das habe – wie auch die Aufmerksamkeit für die Nöte und Sorgen der Menschen in der Region – rapide abgenommen.

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Hundeangriffe in England und Wales um ein Drittel gestiegen

London (dpa) – Die Zahl der Hundeangriffe in England und Wales ist in den vergangenen fünf Jahren um gut ein Drittel gestiegen. 2022 habe die Polizei fast 22.000 Fälle aufgenommen, in denen außer Kontrolle geratene Hunde Verletzungen verursachten, berichtet die BBC. 2018 seien es 16.000 Anzeigen gewesen.

Die Zahl der beschlagnahmten Hunde stieg ebenfalls um gut ein Drittel (36 Prozent) auf 3500 Tiere. Im selben Zeitraum sei die Hundepopulation im Vereinigten Königreich lediglich um 15 Prozent gewachsen. Weiterlesen

Iranische Polizei verbietet Gassigehen in Parks

Teheran (dpa) – Im Iran hat die Polizei das Gassigehen mit Hunden in Parks verboten. «Bürgern ist nicht erlaubt, Hunde in Parks und Grünanlagen zu bringen», sagte Teherans Polizeichef Hussein Rahimi der Tageszeitung «Shargh» zufolge.

Die Behörden begründen den Schritt damit, mehr Sicherheit in Parks zu schaffen. Iranische Tierschützer halten die Maßnahmen für überzogen. Unklar war aber, ob das Verbot tatsächlich von den Behörden durchgesetzt wird. Weiterlesen

Studie: Corona-Spürhunde können auch Long-Covid erkennen

Hannover (dpa) – Corona-Spürhunde können nicht nur Proben von infizierten Menschen, sondern auch von Long-Covid-Patienten erkennen. Das berichtet ein Forschungsteam unter der Leitung der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) im Journal «Frontiers in Medicine».

«Es ist bekannt, dass infektiöse Atemwegserkrankungen spezifische flüchtige organische Verbindungen freisetzen können», sagte Holger Volk, Leiter der TiHo-Klinik für Kleintiere. Die Ergebnisse der Studie unterstützten die Hypothese, dass diese Verbindungen nach der Erstinfektion langfristig bei Long-Covid-Patienten vorhanden seien. Weiterlesen

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