Polizei der Bahamas ermittelt wegen Kollaps von FTX

Nassau (dpa) – Nach dem Insolvenzantrag der Kryptobörse FTX hat die Polizei der Bahamas Ermittlungen aufgenommen. In Anbetracht des globalen Kollapses von FTX untersuche ein Team von Finanzermittlern in enger Zusammenarbeit mit der Wertpapieraufsicht des Inselstaates, ob kriminelles Fehlverhalten vorliege, teilte die Polizei am Sonntag mit. Auf den Bahamas sind das internationale Geschäft von FTX sowie der zurückgetretene Chef Sam Bankman-Fried ansässig. Die Wertpapieraufsicht hatte zuvor angegeben, das Unternehmen stehe unter Verdacht, unter anderem Kundengelder veruntreut zu haben.

Bankman-Frieds internationale Kryptoplattform FTX.com war vor einer Woche in Zahlungsschwierigkeiten geraten, nachdem Zweifel an den Kapitalreserven zu einer Kundenflucht und Mittelabzügen im Milliardenvolumen geführt hatten. Am Mittwoch sah es zunächst so aus, als ob der Konkurrent Binance den Großteil des angeschlagenen Konzerns übernehme. Doch dieser Plan scheiterte am Tag darauf. Weiterlesen

FTX: Gehen gegen «nicht autorisierte» Transaktionen vor

New York (dpa) – Die Kryptobörse FTX kämpft nach ihrem Insolvenzantrag offensichtlich mit mysteriösen Geldabflüssen. Es habe «nicht autorisierte Transaktionen» gegeben, teilte der Justiziar der US-Tochter von FTX, Ryne Miller, am Samstag auf Twitter mit. Demnach werden alle digitalen Vermögenswerte vorsorglich offline gespeichert. Das Volumen der betroffenen Transaktionen und die mutmaßlichen Urheber gab Miller nicht bekannt.

Die britische Analysefirma Elliptic äußerte die Vermutung, dass am Freitagabend Kryptowerte im Umfang von 473 Millionen Dollar von FTX gestohlen worden seien. Sie würden an dezentralen Börsen in die Kryptowährung Ether umgetauscht – ein Vorgehen, das Hacker oft nutzten, um einer Beschlagnahme ihrer Beute zuvorzukommen. Weiterlesen

Kryptobörse FTX insolvent – Bankman-Fried tritt zurück

Wilmington (dpa) – Die angeschlagene Kryptobörse FTX ist offiziell zahlungsunfähig. Der Konzern von Tech-Unternehmer Sam Bankman-Fried beantragte nach eigenen Angaben vom Freitag Gläubigerschutz in den USA. Bankman-Fried gab zudem seinen Rücktritt als Chef bekannt. Am Vorabend hatte bereits die Wertpapieraufsicht der Bahamas bekanntgegeben, bestimmte Vermögenswerte von FTX eingefroren und einen Insolvenzverwalter für die Abwicklung beantragt zu haben.

Die Schieflage der großen Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin hält den Kryptomarkt seit Tagen in Atem. Viele Kunden fürchten um ihr Geld. Das Krypto-Imperium von Bankman-Fried, der vor wenigen Monaten noch als Wunderkind und Hoffnungsträger der Branche gefeiert wurde, ist innerhalb von nur einer Woche kollabiert. Anfangs schien es, als sei nur das auf den Bahamas ansässige internationale Geschäft in Not. Jetzt ist klar: Der ganze Konzern ist pleite. Weiterlesen

Übernahme-Aus der Börse FTX führt zu Beben am Kryptomarkt

Nassau (dpa) – Die geplatzte Übernahme der angeschlagenen Kryptobörse FTX.com durch den Konkurrenten Binance hat den gesamten Markt für Digitalgeld erschüttert. Nachdem Binance am Mittwoch die ins Auge gefasste Rettungsaktion abgesagt hatte, rutschte der Bitcoin auf ein Zwei-Jahrestief unter 16.000 Dollar. Seit dem Allzeithoch im November 2021, als die marktgrößte und älteste sogenannte Kryptowährung noch knapp über 68.000 Dollar notierte, verlor sie über drei Viertel ihres Werts.

Am Donnerstag erholte sich der Markt für Kryptowährungen von neuerlichen Turbulenzen zunächst ein wenig. Am Nachmittag kostete ein Bitcoin rund 16.500 US-Dollar. Die Hiobsbotschaft für FTX hatte Binance am Mittwoch auf Twitter verkündet: «Wir haben entschieden, dass wir die potenzielle Akquisition nicht weiter verfolgen werden.» Binance ist der weltgrößte Handelsplatz für Digitalwährungen wie Bitcoin. Grund seien unter anderem Medienberichte über Fehlverhalten im Umgang mit Kundengeldern und angebliche Ermittlungen von US-Behörden. Weiterlesen

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