Deutsche Gas- und Ölindustrie fordert neue Fracking-Deabtte

Hannover (dpa) – Die Erdgas- und Erdölindustrie in Deutschland hat auch 2022 trotz des erhöhten Rohstoffbedarfs durch die Energiekrise geringere Mengen aus heimischen Quellen gefördert. Angesichts der schon seit Jahren rückläufigen Produktion will sie nun stärker auf zukunftsträchtigere Geschäfte setzen – etwa Geothermie, Herstellung von Wasserstoff oder Speicherung von CO2. Der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) fordert zudem eine neue, «hinreichend informierte» Debatte über die Möglichkeiten der Fracking-Technik.

Das hierzulande gewonnene Erdgasvolumen nahm im vergangenen Jahr von rund 5,2 Milliarden Kubikmetern (2021) auf 4,8 Milliarden Kubikmeter ab, wie der BVEG am Dienstag in Hannover berichtete. Ähnlich verlief die Entwicklung beim Erdöl, dessen Inlandsproduktion von etwa 1,8 Millionen Tonnen auf 1,7 Millionen Tonnen sank. Aus diesen Mengen lassen sich nach Branchenangaben noch ungefähr 5,5 Prozent (Gas) beziehungsweise 2 Prozent (Öl) der heimischen Nachfrage abdecken. Weiterlesen

Netzagentur: Enge Überwachung von Gas-Infrastruktur

München/Bonn (dpa) – Die Bundesnetzagentur dringt auf eine enge Überwachung der Erdgas-Infrastruktur, um Sabotageakte zu verhindern. «Wir tun gut daran, kritische Infrastrukturen besser zu überwachen als früher», sagte Behördenchef Klaus Müller der «Süddeutschen Zeitung» am Montag. So sei es «absolut richtig», rund um Terminals für Flüssigerdgas einen sehr großen Sicherheitsaufwand zu betreiben. Weiterlesen

Konflikt um Seegrenze: Israel verkündet Einigung mit Libanon

Beirut/Tel Aviv (dpa) – Die Nachbarstaaten Libanon und Israel haben nach israelischen Angaben ihren langwierigen Streit um Gasförderung im Mittelmeer beigelegt. Sie einigten sich unter US-Vermittlung auf eine gemeinsame Seegrenze, wie der israelische Ministerpräsident Jair Lapid mitteilte. «Dies ist eine historische Errungenschaft», erklärte er. Beide Seiten beanspruchen in Mittelmeer Gasvorkommen für sich. Israel könnte damit für die EU als Gaslieferant an Bedeutung gewinnen.

Auch von libanesischer Seite kamen positive Signale. Die endgültige Fassung des Abkommens stelle den Libanon zufrieden, erfülle seine Forderungen und wahre seine Rechte an seinen Ressourcen, teilte das Büro von Präsident Michael Aoun über Twitter mit. Eine abschließende Bestätigung aus Beirut stand aber zunächst noch aus. «Ich bin optimistisch», sagte Libanons Chefunterhändler Elias Bu Saab. «Wir glauben, dass dies ein faires Abkommen ist.» Weiterlesen

Preis für europäisches Erdgas fällt unter 150 Euro

Frankfurt/Main (dpa) – Der Preis für europäisches Erdgas gibt auf hohem Niveau weiter nach. Am Montagvormittag kostete der stark beachtete Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas im Tief 144 Euro je Megawattstunde. Das waren etwa fünf Prozent weniger als am Freitag. Der TTF-Kontrakt gilt als Richtschnur für das allgemeine Preisniveau am europäischen Erdgasmarkt. Weiterlesen

Erdgas-Verbrauch der Industrie im Juli gesunken

Bonn (dpa) – Der Erdgas-Verbrauch von Industriekunden in Deutschland lag im Juli rund 21,3 Prozent unter dem Juli-Mittelwert der Jahre 2018 bis 2021. Dies teilte die Bundesnetzagentur am Donnerstag in ihrem neuesten Gaslagebericht mit. Im Juni habe der Wert 13,6 Prozent, im Mai 11,6 Prozent unter dem Vierjahresmittel gelegen.

«Der Rückgang des Gasverbrauchs in der Industrie zeigt, dass wir es schaffen können, eine Gasnotlage abzuwenden», sagte Behördenpräsident Klaus Müller der Deutschen Presse-Agentur. «So schmerzhaft die enorm hohen Preise und die Einsparungen auch sein mögen, ein echter Gasmangel wäre noch schwerwiegender». Weiterlesen

Erdgas: Zentrale Säule für Deutschlands Energieversorgung

Berlin (dpa) – Nach Mineralöl ist Erdgas in Deutschland der zweitwichtigste Energieträger. Das brennbare, natürliche Gasgemisch lagert unterirdisch und kommt häufig zusammen mit Erdöl vor, da beide auf ähnliche Weise entstehen.

Gas dient zur Stromerzeugung, als Treibstoff für Schiffe und Kraftfahrzeuge oder als Wärmelieferant. Rund die Hälfte der deutschen Haushalte nutzt Erdgas, um den Wärmebedarf zu decken. Weiterlesen

Mehrheit der Betriebe kann Erdgas nicht kurzfristig ersetzen

Nürnberg (dpa) – Die Energiekrise hat einer Studie zufolge einen Teil der deutschen Unternehmen auch ohne Gas-Lieferstopp bereits erreicht.

Bei einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Mai berichteten 14 Prozent von fast 2000 Betrieben von einem Rückgang der Produktion als Folge des Ukraine-Krieges, wie aus der in der Fachzeitschrift «Wirtschaftsdienst» veröffentlichten Studie hervorgeht. Die Risiken eines Gasembargos für die deutsche Wirtschaft wären nach Einschätzung der Autoren hoch. Die meisten Betriebe (58 Prozent) könnten das benötigte Erdgas kurzfristig nicht ersetzen.

Bei einem Stopp russischer Gaslieferungen erwarten rund zwei Drittel der energieintensiven Betriebe, die Erdgas brauchen, deutliche Produktionseinschränkungen bis hin zu einem Stopp. Bei den nicht-energieintensiven Unternehmen ist es mehr als jedes Fünfte. Zwar würden die meisten Betriebe auch im Falle eines Lieferstopps weiter versorgt, aber um eine Rationierung in bestimmtem Umfang käme man zunächst nicht herum, schrieben die Autoren.

Energiepreise machen Unternehmen zu schaffen

Der Umfrage zufolge sind 70 Prozent der Unternehmen von den Energiepreissprüngen seit Kriegsbeginn betroffen. 25 Prozent der Betriebe, die Vorleistungen beziehen, berichteten von Lieferengpässen.

Fast jeder zweite Betrieb (45 Prozent) hat wegen der wirtschaftlichen Folgen des Krieges bereits die Preise erhöht. Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil mit 77 Prozent im Bauhauptgewerbe, in den Bereichen Verkehr (75 Prozent) und Gastgewerbe (73 Prozent) sowie in der Industrie (67 Prozent). Insgesamt rechnen weitere 27 Prozent der Befragten mit Preiserhöhungen.

Der Arbeitsmarkt zeigt sich bislang dagegen vergleichsweise robust. Knapp 12 Prozent der Betriebe haben Personalmaßnahmen ergriffen, meist in Form reduzierter Arbeitszeiten und durch Überstunden-Abbau. Entlassungen sind den Angaben zufolge dagegen kaum ein Thema.

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Kreml zu abgelehnten Rubel-Zahlungen: Sind keine Wohltäter

Moskau (dpa) – Nach der von der EU weitgehend abgelehnten Bezahlung von Gaslieferungen in Rubel hat Kremlsprecher Dmitri Peskow mögliche neue Schritte Russlands angekündigt.

«Keine Bezahlung – kein Gas», sagte Peskow nach Angaben der Staatsagentur Tass in einem Interview der amerikanischen Fernsehkette PBS. Moskau wolle die Antwort der EU abwarten und dann die nächsten Schritte festlegen. «Wir beabsichtigen aber auf keinen Fall, uns als Wohltäter zu zeigen und Westeuropa kostenloses Gas zu liefern», betonte Peskow. Weiterlesen

Was ein Stopp russischer Energielieferungen bedeuten würde

Energieembargo
Von Andreas Hoenig, dpa

Berlin (dpa) – Jede zweite Wohnung in Deutschland wird mit Erdgas beheizt. Auch in der Industrie spielt Gas eine wichtige Rolle. Nur: Ein großer Teil davon kommt aus Russland und füllt die Kriegskasse des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Sollte der Westen die Lieferungen also stoppen?

Die Bundesregierung ist sehr zurückhaltend. Ein Lieferstopp hätte aus Sicht der Koalition einschneidende Folgen für Verbraucher und Unternehmen. Die Industrie warnt ebenfalls.

In der Debatte ist nicht nur ein Embargo des Westens – der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte einen solchen wegen der fortgesetzten russischen Angriffe auf sein Land gefordert. Russland drohte erstmals nach Beginn des Krieges offen mit einem Gas-Lieferstopp durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1. Weiterlesen

Umwelthilfe: Noch viele offene Fragen bei LNG-Terminals

Berlin (dpa) – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat ihre grundsätzlichen Bedenken gegen den von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigten Bau zweier Importterminals für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland bekräftigt.

«Es gibt noch viele offene Fragen», sagte DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Bis dato habe es in Deutschland eine sehr gut ausgebaute Energieinfrastruktur gegeben mit großen Überkapazitäten im Bereich Gas. «Wenn es jetzt so ist, das die Importe per Pipeline aus Russland völlig zum Erliegen kommen, dann muss man sich die verbleibenden Optionen anschauen» Weiterlesen

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