Konjunktursorgen treiben Goldpreis Richtung Rekordhoch

Frankfurt/Main (dpa) – Wachsende Sorgen vor einer Rezession in den USA treiben den Goldpreis kurz vor der Ostertagen in Richtung Rekordhoch. Im Verlauf der Woche fehlte nicht mehr viel zur Marke von 2075 Dollar je Feinunze aus dem Sommer 2020. Zeitweise wurde das Edelmetall an der Börse in London für 2031 Dollar gehandelt. Damit ist das Edelmetall so teuer wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr.

Ein wesentlicher Treiber für die steigende Nachfrage nach Gold ist die Kursentwicklung am Devisenmarkt. Wegen der zuletzt enttäuschenden US-Konjunkturdaten und wegen jüngster Turbulenzen im Bankensektor nach der Pleite von mehreren Regionalbanken in den USA hat der US-Dollar an Wert verloren. Die Folge: Das in Dollar gehandelte Gold wird auf dem Weltmarkt günstiger, was die Nachfrage verstärkt. Weiterlesen

Konfliktdiamanten: Das Geschäft mit russischen Brillanten

Sanktionen
Von Luise Evers, dpa

Antwerpen (dpa) – Mit Handschuhen werden Juwelen im Schaufenster eines Ladens im Diamantenviertel in Antwerpen auf Samt drapiert. Die belgische Hafenstadt gilt seit dem 15. Jahrhundert als einer der Knotenpunkte für das Geschäft mit den Edelsteinen. Diskret und vertraulich werden hier laut Antwerp World Diamond Centre jährlich 37 Milliarden Euro umgesetzt. Auf die Frage, woher die Brillanten kommen, antwortet ein Juwelier mit einem Lachen: «Ich frage lieber nicht nach.» Seine Zurückhaltung ist nicht ganz unbegründet.

Die Rohdiamanten stammen aus Angola, Kongo, Sierra Leone, Südafrika und auch aus Russland, wie Sigal Vantzovski, Besitzerin von Binson Diamonds in Antwerpen, erklärt. Sie werden nach Belgien gebracht, um in Manufakturen poliert zu werden. Die Diamanten werden anschließend zu Schmuckstücken weiterverarbeitet und unter anderem in ihrem Laden verkauft. Weiterlesen

Prozess um verschwundenes Gold vor Abschluss

Millionenschaden
Von Oliver Pietschmann, dpa

Darmstadt (dpa) – Die Hoffnung auf gute Gewinne durch einen Goldkauf endete für viele Anleger ernüchternd. Investierte Erbschaften, aufgelöste Lebensversicherungen, teils die Altersvorsorge, fast alles futsch. Nach knapp zwei Jahren geht der Mammutprozess gegen den ehemaligen Geschäftsführer des insolventen Goldhändlers PIM aus dem südhessischen Heusenstamm möglicherweise auf die Zielgerade. Nach Angaben des Sprechers des Landgerichts Darmstadt, Jan Helmrich, sollen kommenden Dienstag und Freitag noch ein Zeuge und der Angeklagte gehört werden. Dann könnte möglicherweise die Beweisaufnahme geschlossen werden. Die Fakten zu dem Fall: Weiterlesen

Edelmetallbranche: Goldembargo hat symbolischen Charakter

Pforzheim (dpa) – Das geplante Importverbot für russisches Gold hat aus Sicht des Branchenverbands Fachvereinigung Edelmetalle keine gravierenden Folgen für das aktuelle Marktgeschehen. Eine auf dem G7-Gipfel anvisierte Entscheidung – auch unter Einbindung der EU – hätte vor allem politisch-symbolischen Charakter, sagte Geschäftsführer York Tetzlaff der Deutschen Presse-Agentur.

Die London Bullion Market Association (LBMA) habe die wichtigsten russischen Goldraffinerien schon Anfang März, kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, aus der Handelsliste («Good Delivery List») gestrichen. «Damit sind sie faktisch vom westlichen Goldmarkt abgeschnitten worden», sagte Tetzlaff. Die LBMA ist ein global bedeutsamer außerbörslicher Handelsplatz, an dem auch die Weltmarktpreise für Gold und Silber festgelegt werden. Weiterlesen

Woher Gold in Deutschland kommt – sehr hohe Recyclingquote

Recycling von Edelmetallen
Von Marco Krefting, dpa 

Pforzheim (dpa) – Die Goldindustrie in Deutschland arbeitet fast ausschließlich mit wiederverwertetem Material. Damit unterscheidet sie sich deutlich vom Weltmarkt, wo der Recyclinganteil nach Angaben der Fachvereinigung Edelmetalle mit Sitz in Pforzheim bei rund einem Drittel liegt.

«Somit stammt das hierzulande produzierte Gold bis auf Kuppelprodukte aus Kupfererzen zu nahezu 100 Prozent aus Recycling», sagte Geschäftsführer York Tetzlaff der Deutschen Presse-Agentur.

Das hat damit zu tun, dass Deutschland ein rohstoffarmes Land ist und es zwischen Minengold und recyceltem Gold keine Qualitätsunterschiede gibt. Edelmetalle lassen sich beliebig oft einschmelzen und wiederverwenden. Hinzu kommt der Nachhaltigkeitsaspekt. Studien zeigen Tetzlaff zufolge, dass recyceltes Gold einen um den Faktor 1000 günstigeren CO2-Fußabdruck hat als Material aus Minen. Weiterlesen

Branchenverband: Gold und Silber in der Krise gefragt

Pforzheim (dpa) – Krisenzeiten sind gute Zeiten für Gold und Silber: Verbraucher setzen angesichts der weiter schwelenden Pandemie, wirtschaftlicher Unsicherheit und nun auch der Unwägbarkeiten wegen des Ukraine-Kriegs stark auf die Edelmetalle in Form von Barren und Münzen.

Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres beobachte man eine um mindestens 25 Prozent gestiegene Nachfrage gemessen am Vorjahreszeitraum, sagte Georg Steiner, Vorsitzender des Arbeitsausschusses Edelmetallwirtschaft der Fachvereinigung Edelmetalle, am Mittwoch. «Gold gilt nun mal als Krisenanlage.» Bestimmte Produkte, etwa kleinere Stückelungen bei Münzen, seien bisweilen nicht sofort verfügbar gewesen. Weiterlesen

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