Moskau warnt erneut vor Katastrophe um AKW Saporischschja

Taschkent (dpa) – Moskau hat erneut vor einer Katastrophe um das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja gewarnt. Das ukrainische Militär beschieße das AKW mit von den USA gelieferten Waffen, sagte der Sekretär des russischen nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, der Agentur Interfax zufolge am Freitag in der usbekischen Hauptstadt Taschkent.

«Wenn es zu einer Katastrophe kommt, dann werden die Folgen in allen Ecken der Welt zu spüren sein. Die Verantwortung dafür werden Washington, London und ihre Handlanger tragen», sagte er auf einer Sitzung der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Die Ukraine kann im Streit um das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja auf die breite Unterstützung westlicher Staaten zählen. 42 Länder und die EU veröffentlichten in Wien eine Erklärung, in der sie den sofortigen Abzug der russischen Truppen von dem Kraftwerk und eine Rückgabe der Kontrolle an die Ukraine forderten.

In der Stadt Enerhodar, die direkt an dem AKW liegt, schlugen wieder Artilleriegeschosse ein. Die Ukraine und Russland werfen sich seit Wochen gegenseitig vor, Europas größtes Kernkraftwerk zu beschießen und damit eine atomare Katastrophe heraufzubeschwören. Weiterlesen

Ukraine: Moskau beschießt AKW und verhindert IAEA-Mission

New York/Kiew/Moskau (dpa) – Die Ukraine hat Russland erneut den Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja und die Verhinderung einer Mission der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) vorgeworfen. «Russland hat auf gefährliche Provokationen zurückgegriffen und selbst den Beschuss des Kernkraftwerks inszeniert», sagte der ukrainische Botschafter Serhij Kyslyzja bei einer UN-Sicherheitsratssitzung in der Nacht zum Freitag. Die destruktive russische Position, ungerechtfertigte Bedingungen und der Beschuss hätten einen Besuch von IAEA-Expertinnen und Experten bislang verhindert.

Gleichzeitig warnte Kyslyzja vor den möglichen Folgen eines atomaren Zwischenfalls. «Niemand von uns kann den Wind aufhalten, wenn er Radioaktivität verbreitet, doch wir können den Terrorstaat (Russland) gemeinsam aufhalten». Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew/New York (dpa) – Die bedrohliche Lage im russisch besetzten Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine hat am Donnerstag den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York beschäftigt. Zwar stelle das mehrfach beschossene größte Kernkraftwerk Europas derzeit kein Sicherheitsrisiko dar, berichtete der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi. «Dies kann sich jedoch jederzeit ändern.» Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja lehnte bei der Dringlichkeitssitzung die Forderung nach einem Abzug der Truppen ab. Er sagte aber russische Unterstützung für den Besuch einer internationalen Expertenkommission in dem AKW zu.

In Kiew forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen sofortigen Abzug der russischen Truppen aus dem Werk und warf Moskau «nukleare Erpressung» vor. «Niemand sonst hat ein Atomkraftwerk so offensichtlich benutzt, um die ganze Welt zu bedrohen und Bedingungen zu stellen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Weiterlesen

Umweltverbände: Werden gegen längere AKW-Laufzeiten klagen

München (dpa) – Im Falle einer vom Bundestag beschlossenen Verlängerung der Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke wollen Umweltverbände auf allen Ebenen juristisch dagegen vorgehen. Der Bund Naturschutz appelliere gemeinsam mit allen anderen Umweltverbänden wie Greenpeace an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie an die Bundestagsabgeordneten von SPD und Grünen, den Wiedereinstieg in die Atomwirtschaft zu verhindern, sagte der Chef des Bund Naturschutz Bayern, Richard Mergner, am Donnerstag in München. Andernfalls würden sie gemeinsam alle Rechtsmittel ausschöpfen, damit die deutschen Reaktoren wie geplant am 31. Dezember abgeschaltet würden. Weiterlesen

Betreiber: Russland will AKW an Krim anschließen

Enerhodar (dpa) – Das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist trotz des Beschusses vor wenigen Tagen weiter in Betrieb. «Das AKW Saporischschja funktioniert mit dem Risiko von Verstößen gegen die Vorgaben der Strahlungs- und der Brandsicherheit», teilte der Kraftwerksbetreiber Enerhoatom im Nachrichtendienst Telegram mit.

Zuvor hatte der Chef der Behörde die russischen Truppen beschuldigt, mit dem Beschuss das Kraftwerk vom ukrainischen Netz abkoppeln zu wollen. Aktuell sind nach der Notabschaltung eines Blocks zwei Reaktoren des Kraftwerks in Betrieb. Weiterlesen

Forderungen nach längeren AKW-Laufzeiten

Energiekrise
Von Bettina Grachtrup, Andreas Hoenig, Stefan Heinemeyer und Sebastian Engel, dpa

Berlin (dpa) – In der Debatte um längere Laufzeiten von Atommeilern in Deutschland wollen die CSU und die Industrie den Druck auf die Ampel-Regierung erhöhen. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, sprach sich am Wochenende für einen Weiterbetrieb der drei in Deutschland noch laufenden Atomkraftwerke aus – er will auch über den Bau neuer Reaktoren reden.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hält verlängerte Laufzeiten von Meilern um mehrere Jahre für möglich. Auch andere Politiker von Union und FDP forderten längere Laufzeiten, um kurzfristig mögliche Stromengpässe im Winter im Zuge des Ukraine-Kriegs zu überbrücken. Weiterlesen

Debatte um Streckbetrieb von Kernkraftwerken hält an

Berlin (dpa) – CDU-Chef Friedrich Merz hat die Bundesregierung aufgefordert, umgehend neue Brennstäbe für die drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland zu beschaffen. «Die Bundesregierung muss sich jetzt um neue Brennstäbe bemühen», sagte Merz den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Es könne nicht nur ein vorübergehender Streckbetrieb mit alten Brennstäben aufrechterhalten werden. «Wir müssen einen Weiterbetrieb so lange ermöglichen, bis die Gefahr eines Engpasses beseitigt ist.» Die Zeit zur Bestellung neuer Brennstäbe laufe davon. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) müsse jetzt handeln, um eine Stromknappheit im Winter zu vermeiden. Weiterlesen

Wie realistisch wären längere AKW-Laufzeiten?

Atomkraft – ja, bitte Von Fatima Abbas, dpa

Berlin (dpa) – Es sind Fragen, die in letzter Zeit immer wieder aufflammen: Braucht es angesichts des Krieges in der Ukraine und drohender Gasknappheit eine Abkehr vom deutschen Atomausstieg? Und würde das wirklich mehr Sicherheit bei der Energieversorgung bringen? Hier ein Überblick.

Wie ist die Ausgangslage?

Der deutsche Atomausstieg ist längst beschlossene Sache. Bis Ende 2022 sollen die drei letzten AKW im niedersächsischen Lingen, das bayerische Isar 2 und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg vom Netz gehen. Damit besiegelt Deutschland eine historische Entscheidung der damaligen Bundesregierung aus dem Jahr 2011. Seitdem wurden immer wieder Zweifel an der Entscheidung laut. Die Atomkraft-Befürworter argumentieren unter anderem auch mit dem Klimaschutz, da AKW über den gesamten Lebenszyklus betrachtet für deutlich weniger Treibhausgas-Ausstoß verantwortlich sind als beispielsweise Gas- oder Kohlekraftwerke. Mit Beginn des Krieges in der Ukraine am 24. Februar hat die Debatte noch einmal an Fahrt aufgenommen – zuletzt auch wegen gedrosselter Gaslieferungen nach Deutschland. Weiterlesen

Wie realistisch wären längere AKW-Laufzeiten?

Fragen & Antworten
Von Fatima Abbas, dpa 

Berlin (dpa) – Es sind Fragen, die in letzter Zeit immer wieder aufflammen: Braucht es angesichts des Krieges in der Ukraine und drohender Gasknappheit eine Abkehr vom deutschen Atomausstieg? Und würde das wirklich mehr Sicherheit bei der Energieversorgung bringen? Hier ein Überblick.

Wie ist die Ausgangslage?

Der deutsche Atomausstieg ist längst beschlossene Sache. Bis Ende 2022 sollen die drei letzten AKW im niedersächsischen Lingen, das bayerische Isar 2 und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg vom Netz gehen. Damit besiegelt Deutschland eine historische Entscheidung der damaligen Bundesregierung aus dem Jahr 2011. Seitdem wurden immer wieder Zweifel an der Entscheidung laut. Die Atomkraft-Befürworter argumentieren unter anderem auch mit dem Klimaschutz, da AKW über den gesamten Lebenszyklus betrachtet für deutlich weniger Treibhausgas-Ausstoß verantwortlich sind als beispielsweise Gas- oder Kohlekraftwerke. Mit Beginn des Krieges in der Ukraine am 24. Februar hat die Debatte noch einmal an Fahrt aufgenommen – zuletzt auch wegen gedrosselter Gaslieferungen nach Deutschland. Weiterlesen

Betreiber: AKW Tschernobyl erneut vom Strom abgeschnitten

Kiew (dpa) – Das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl ist nach Angaben des ukrainischen Betreibers Ukrenerho erneut ohne Strom.

Die Leitung, die das Werk sowie die nahe gelegene Stadt Slawutytsch nördlich von Kiew versorge, sei von den russischen Kräften beschädigt worden, teilte der Betreiber mit. Ukrenerho nannte die Russen Besatzer.  Weiterlesen

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