Wie sorge ich für’s Alter richtig vor?

Elmar Schmitz, Vorstandschef der Volksbank RheinAhrEifel, beantwortet im Interview Fragen zur privaten Alters- und Pflegevorsorge

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Kennen Sie auch das mulmige Gefühl, das Sie beschleicht, wenn Sie die jährliche Renteninformation in Händen halten und feststellen, mit wie viel – oder besser gesagt – mit wie wenig Sie Ihr Leben im Alter finanzieren sollen? Fast jeder heute weiß, dass die gesetzliche Rente allein nicht mehr ausreicht, um die eigene Altersvorsorge zu sichern. Elmar Schmitz steht im Interview zum Thema „Wie sorge ich richtig vor – für‘s Alter und den Pflegefall“ Rede und Antwort.
Herr Schmitz, Altersvorsorge- oder Pflegeversicherungen scheinen in Zeiten der Niedrigzinsstrategie der Europäischen Zentralbank nur wenig attraktiv. Warum ist es trotzdem so wichtig, sich bereits heute mit seiner Altersvorsorge zu beschäftigen?
Private Vorsorge ist ein wichtiges Thema, über das sich jeder Gedanken machen sollte. Eine steigende Lebenserwartung der Menschen in Deutschland und eine gleichzeitig abnehmende Zahl der neugeborenen Kinder wirken sich negativ auf die umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung aus. Renten werden länger bezogen als früher und die Anzahl der Beitragszahler sinkt kontinuierlich. Immer weniger Beitragszahler finanzieren zukünftig immer mehr Rentenempfänger. Die Rendite der gesetzlichen Rente sinkt beständig. Eine Rentenlücke droht. Gemeinsam mit unseren Kunden machen wir uns Gedanken, wie wir die Vorsorgelücke, gerade bei den aktuell niedrigen Zinsen, schließen können. Dabei muss Altersvorsorge planbar und sicher sein und dies meist über mehrere Jahrzehnte hinweg. Gerade durch die Finanz- und Wirtschaftskrise ist der Aspekt Sicherheit ein unschlagbares Argument.
Eine Möglichkeit der Vorsorge ist „Riestern“. Die staatliche Förderung hat in der Vergangenheit viele überzeugt. Nun gab die Bundesregierung bekannt, dass die Anzahl der Riester-Verträge gesunken ist und jede fünfte Riester-Rente beitragsfrei gestellt wurde. Daher fragen sich jetzt viele Bürger „Lohnt sich Riestern überhaupt noch?“
Ja, für die meisten Menschen rechnet sich keine Vorsorge so gut wie die Riester-Rente. Sie ist durch staatliche Zulagen, Steuervorteile und Garantien ein attraktives Angebot, um privat vorzusorgen. Sie bietet vor allem Sicherheit, indem sie ein Leben lang eine monatliche Rente garantiert. Die Förderung der privaten Altersvorsorge durch den Staat ist dabei nicht außer Acht zu lassen. Nehmen wir zur Veranschaulichung folgendes Beispiel: Ein 40-jähriger Arbeitnehmer hat ein sozialversicherungspflichtiges Einkommen von 42.000 Euro pro Jahr und seine Frau ist zurzeit Hausfrau. Sie kümmert sich um die zwei Kinder (2 und 9 Jahre alt). Um den Anspruch auf die staatlichen Zulagen zu haben, müssen 4% vom sozialversicherungspflichtigen Einkommen in einen Riester-Vertrag eingezahlt werden. In unserem Beispiel ist das ein Betrag von 1.680 Euro. Der Staat zahlt in diesem Beispiel 793 Euro in Form von Zulagen: Die Grundzulage für ihn und seine Frau (2 x 154 Euro) sowie die Kinderzulage (geboren vor 2008) in Höhe von 185 Euro und die Kinderzulage (geboren nach 2008) in Höhe von 300 Euro. So ergibt sich ein jährlicher Eigenbeitrag für die Familie in Höhe von 887 Euro. Das entspricht einer Förderquote von fast 50%. Also „Riestern“ lohnt sich, insbesondere auch für Personen unter 25 Jahren: Sie erhalten zusätzlich einmalig 200 Euro als Berufseinsteigerbonus.
Durch staatliche Vorschriften und Kontrolle bekommen die Bürger gerade bei der Riester-Rente ein Höchstmaß an Sicherheit sowie eine gesetzlich festgeschriebene Beteiligung an den erwirtschafteten Überschüssen. Jedoch ist es – leider – so, dass „Riestern“ alleine nicht reicht. Gerne prüfen unsere Mitarbeiter gemeinsam mit der R+V Versicherung, wie Sie persönlich bzw. Ihre Rente abgesichert ist.

Herr Schmitz, neben der Vorsorge für das Alter wird insbesondere das Thema Pflege immer wichtiger. Worauf sollte man beim Abschluss einer privaten Pflegeversicherung unbedingt achten?
Pflege ist für jeden relevant, denn Pflegebedürftigkeit ist keine Frage des Alters. Ob durch Unfall oder Krankheit – grundsätzlich kann jeder Mensch zum Pflegefall werden. Gerade deshalb ist es so wichtig in Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung privat vorzusorgen. Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft bei weitem nicht aus, um beispielsweise die anfallenden Kosten für die Unterkunft im Pflegeheim zu decken. Die dadurch entstehende Finanzierungslücke muss aus eigener Kraft geschlossen werden. Worauf Sie achten müssen und welche Art der Vorsorge für Sie optimal ist, dazu beraten Sie die Mitarbeiter der Volksbank gerne gemeinsam mit unserem Partner der R+V Versicherung.

Seit Beginn des Jahres fördert der Staat die private Pflegevorsorge. Was verbirgt sich hinter dem sogenannten „Pflege-Bahr“?
Mit dem Pflege-Bahr wird eine staatliche Förderung von privaten Pflegetagegeld-Policen bereitgestellt und gibt den Menschen so einen konkreten Anreiz, sich mit der Absicherung des Pflegerisikos auseinanderzusetzen. Der Staat unterstützt dabei die Bürger mit 60 Euro pro Jahr, wenn sie selbst 120 Euro aufwenden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Versicherungsgesellschaften keinen Antragsteller ablehnen dürfen. Das bedeutet: Auch Personen, die bisher aufgrund von Gesundheitsprüfungen in keine Pflege-Zusatzversicherung aufgenommen wurden, erhalten nun die Gelegenheit, persönlich für den Pflegefall vorzusorgen. Gerade junge Menschen können sich durch einen frühen Abschluss günstige Beiträge sichern. Durch die Absicherung im R+V-Pflege Förder-Bahr kann beispielsweise ein 20-Jähriger mit 10 Euro Eigenanteil (Beitrag abzüglich 5 Euro Förderung) mit einer monatlichen Leistung von 1.119,30 Euro bei Pflegestufe III rechnen. Im Gegensatz dazu, muss ein 40-Jähriger monatlich bereits 11,84 Euro aufwenden, um im Pflegefall 600 Euro zu bekommen.

Eine Kombination aus privater Pflegevorsorge und der staatlich geförderten Pflegezusatzversicherung ist daher sinnvoll. Oft geht es dabei nicht nur um die eigene Vorsorge, sondern auch um die Absicherung von Eltern, Kindern oder anderen Angehörigen. Aber auch die Leistungen aus dem Pflege-Bahr können in der Regel die Kosten im Pflegefall nicht vollständig abdecken.
Eine Kombination aus privater Pflegevorsorge und der staatlich geförderten Pflegezusatzversicherung ist daher sinnvoll.

Mit der Volksbank RheinAhrEifel eG als zuverlässigem und kompetentem Partner überlassen Sie die eigene Zukunft nicht dem Zufall. Im Rahmen eines persönlichen Gesprächs berechnen wir Ihre Vorsorgelücke, loten aus, welche Vorsorge am besten zu Ihnen passt, und konzipieren Ihre individuelle Lösung.

Mit ihrem Partner R+V Versicherung bietet die Volksbank RheinAhrEifel eG ihren Kunden umfassende Vorsorgelösungen an. Die R+V Lebensversicherung AG hat nach dem aktuellen Riester-Rating 2013 des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung die Note „sehr gut“ (1,4) erhalten.

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