Wie gut sind unsere Brötchen und Brote?

Bäcker-Innungen stellen sich der Prüfung durch Qualitätsprüfer Karl-Ernst Schmalz

Das Foto entstand in der Volksbank in Prüm. Die Bäckermeister Leonhard Emondts (Kerpen) und  Achim Billen (Ferschweiler)  unterstütztem Prüfer Karl-Ernst Schmalz und beantworteten die Fragen der großen und kleinen Konsumenten.
Das Foto entstand in der Volksbank in Prüm. Die Bäckermeister Leonhard Emondts (Kerpen) und Achim Billen (Ferschweiler)
unterstütztem Prüfer Karl-Ernst Schmalz und beantworteten die Fragen der großen und kleinen Konsumenten.

Region. In Zeiten, wo Backstationen in Lebensmitteldiscountern um Kunden ringen, setzen die Bäcker der drei Innungen Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg und der Westeifel  mit den freiwilligen Brot- und Brötchenprüfung ein Zeichen. „Wir wollen künftig noch mehr die Qualität der Brötchen und Brote aus unseren Betrieben in den Fokus der Öffentlichkeit stellen“, sagt Hans-Josef Jakoby, Obermeister der Bäcker-Innung Westeifel und spricht damit das gemeinsame Ziel der Innungen aus. Ein Handwerk, das zunehmend von Industrieprodukten unter Druck gesetzt wird, will mit den öffentlichen Brotprüfungen Konsumenten die Möglichkeit einräumen, sich zu informieren worauf es bei einem guten Brot ankommt.In der Westeifel konnte erstmals wieder die Volksbank Eifel Mitte eG als Partner gewonnen werden. Nicht nur Kindergärten und Schulen, auch Verbraucher schauten Karl-Ernst Schmalz aus Bocholt, Qualitätsprüfer des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, dabei über die Schulter. Dieser konnte sich nicht über mangelndes Interesse beschweren. Mehr als einmal suchten Bank-Kunden das direkte Gespräch. Welches Brot man essen könne, wenn man zuckerkrank sei? Wo der Unterschied zwischen Discounter-Brot und Brot vom Bäcker liege? Und Schmalz, unterstützt von den regionalen Bäckern, gab bereitwillig Antwort.

Am Rande der Prüfung beurteilte Schmalz die aktuelle Situation, gerade im Wettbewerb mit den Discountern, seitens des Bäckerhandwerks durchaus als kritisch. „Jede dieser Verkaufsstellen tut dem Handwerk natürlich weh.“ Gerade beim Thema Frische mahnte der Prüfer, sich als Kunde wirklich zu überlegen, ob dort verkauft Produkte, teils von weither „angekarrt“, wirklich frisch seien.  Ein Brot, das sich weich anfühle, verbinde man mit Frische. Jedoch müsse eine Kruste knacken – nur dann schütze sie Brot und Brötchen.

Vor diesem Hintergrund biete die jährliche Brotprüfung den Handwerksbäckern zum einen die Möglichkeit das eigene Können beurkunden zu lassen, zum anderen aber auch die Chance, bei Mängeln die nötigen Tipps zu erhalten, wie es noch besser geht.  „Der Bäcker stellt sich jeden Tag neuen Herausforderungen. Und da ist man natürlich dankbar für Tipps und Hinweise“, resümiert Raimund Licht, Obermeister der Innung Bernkastel-Wittlich.
Getestet wurden in den zwei Innungen Bernkastel-Wittlich und Westeifel insgesamt 89 Brote und 38 Brötchensorten. Folgende Betriebe ließen Brote und Brötchen testen: Westeifel –  Bäckerei Achim Billen (Ferschweiler); Bäckerei Leonhard Emondts (Kerpen); Bäckerei Flesch GmbH (Dudeldorf); Kyll’s Backstuben GmbH (Arzfeld); Bäckerei Winfried Schmitz (Daleiden), Mühlenbäckerei Hans-Peter Theis (Biersdorf); Bäckerei und Cafè Thul (Daun). Bernkastel-Wittlich – Mühlenbäckerei Lüxem Ambrosius GmbH (Wittlich); Bäckerei & Café Hubert Flesch (Landscheid); Bäckerei Licht (Lieser); Bäckerei Peter (Minheim); Backhaus Ruf (Minheim); Bäckerei Günter Schnur (Binsfeld); Bäckerei Wildbadmühle  (Traben-Trabach).

Unter www.Brottest.de kann man die Ergebnisse der Brotprüfungen in der Region nachlesen.

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