Zukunft der Pflege

Staatssekretär Karl-Josef Laumann sieht die Pflege als eine der zentralen Herausforderungen einer alternden Gesellschaft

v.l.n.r.: Gordon Schnieder, Karl-Josef Laumann
v.l.n.r.: Gordon Schnieder, Karl-Josef Laumann

Daun. Auf Einladung des CDU-Kreis- und Fraktionsvorsitzenden und Landtagskandidaten Gordon Schnieder kam der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Karl-Josef Laumann (CDU), nach Daun-Steinborn. Vor rund 80 Gästen beschrieb der bekennende Westfale am 1. Februar im Landgasthaus „Beim Brauer“ Gegenwart und Zukunftsperspektiven der Pflege. Eindrucksvoll umriss er die Herausforderung: Zurzeit benötigen 2,6 Millionen Menschen Pflege, die von 700.000 Altenpflegern geleistet wird. Gegenwärtig werden die meisten Menschen zu Hause, von Familienangehörigen, gepflegt.

Ohne diese familiäre Pflege wären weitere 1 Mio. Pflegerinnen und Pfleger notwendig. Nach Schätzungen werden durch die weitere ansteigende Pflegebedürftigkeit Jahr für Jahr 20.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Daher sind zahlreiche Veränderungen notwendig, die durch ein im Januar 2017 in Kraft tretendes Gesetz auf den Weg gebracht werden. Dabei diente in einigen Bereichen das rheinland-pfälzische Modell der Pflegekammer als Vorbild. Der Pflegeberuf soll durch das Pflegeberufegesetz attraktiver gestaltet werden. Es beinhaltet Veränderungen in der Ausbildung und verbessert die Bezahlung der Altenpfleger. Die zukünftige Ausbildung fasst Alten- und Krankenpflege zu einem einheitlichen Ausbildungsberuf zusammen, wodurch dann auch ein Wechsel zwischen beiden Bereichen einfacher möglich sein wird.

Die Pflegeversicherung wird reformiert. Damit ist eine Erhöhung der Beiträge von bisher 23 auf 29 Mrd. Euro notwendig. Die Pflegebedürftigkeit wird ebenfalls neu definiert, was besonders den Demenzkranken zugute kommt. Mehr Planungssicherheit für die Familien wird dadurch erreicht, dass die Zuzahlung für jeden Insassen eines Heimes gleich sein wird. Unterschiede bleiben allerdings zwischen den einzelnen Heimen. Laumann stellte heraus, dass der Beruf des Allgemeinmediziners zukünftig attraktiver gestaltet wird, was gerade dem ländlichen Raum zugute kommt. Er hob die in die Zukunft weisenden Initiativen hervor, die in der Verbandsgemeinde Daun auf den Weg gebracht wurden: Der Verein Bürger für Bürger besitzt Vorbildcharakter, ebenso wie die „Sorgenden Gemeinschaften“. Eine gute und intensive Diskussionsrunde mit den anwesenden Gästen rundete den sehr informativen Abend ab.

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