Viel Wind um Nichts!

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Maubach-Weiher am 15. Juli 2013

Daun. Als vor etwa 15 Jahren unweit vom Dauner Stadtteil Boverath das Wasser im  sogenannten Maubachweiher zwecks Staumauersanierung vollständig  abgelassen werden musste, hatte „kein Hahn danach gekräht“, so erinnern sich Anwohner in Boverath. Damals waren die Verkaufszahlen der Tagespresse noch in Ordnung und niemand wäre wegen ein paar Kaulquappen auf die Idee gekommen, über „Tiere in Not“ zu berichten. Inzwischen haben sich die Besitzverhältnisse am Maubbachweiher geändert und schon wird aus einer Handvoll Kaulquappen lebensnotwendiges Futter für einen Schwarzstorch gemacht, der irgendwann einmal zufällig vorbei kommen könnte. Über einen Landwirt in Schalkenmehren, der seine Rinder in der prallen Sonne regelrecht verhungern lässt, darüber hört und liest man nichts. So ist das eben!  Fakt ist, am 4. Juli 2013 fand zum wiederholten Mal gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde, der Kreisverwaltung Vulkaneifel, der SGD Nord als Obere Naturschutzbehörde, der SGD Nord Regionalstelle Wasserwirtschaft und dem Besitzer des Weihers, der Firma Eifelacker und Wald GmbH ein Vor-Ort-Termin statt. Der Ortsvorsteher von Boverath sei über den Termin nicht informiert gewesen, heißt es. Bürger, die ins Maubachtal spazieren gehen, haben seinen Stellvertreter informiert, weil der Ortsvorsteher in Urlaub ist.

Behörde macht die Auflagen

Seit etwa zwei Jahren hat der Eigentümer des Weihers die Auflage von der SGD Nord, den Staudamm zu entlasten. Das geschieht durch das Absenken des Wasserspiegels. Nach Auffassung der Oberen Naturschutzbehörde sei an der Staumauer bei einem  5.000-jährigen Naturereignis die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet.

Bei diesem jüngsten Termin wurde unter dem Hinweis „Gefahr im Verzug“ von der SGD Nord die Auflage gemacht, den Wasserspiegel des Weihers um zwei Meter zu senken – und zwar unverzüglich. Dies hat die Firma Eifelacker & Wald GmbH folgerichtig auch getan. Danach standen die Telefone bei den Behörden und dem  Eigentümer nicht mehr still. Inzwischen meldeten sich auch die Naturschutzverbände, weil sie vermuten, dass Teichmuscheln und Krebse durch den absinkenden Wasserspiegel gefährdet seien.

Verträgliche Lösung gefunden

Daraufhin hat die Firma Eifelacker & Wald GmbH in einigen Gesprächen mit der Kreisverwaltung Vulkaneifel vereinbaren können, den Wasserablass erst einmal zu stoppen, damit die im Gewässer lebende Fauna nicht gefährdet wird.  Inzwischen wurde eine Lösung gefunden, die allen Beteiligten gerecht wird. Die im Weiher lebende Fauna soll im Herbst bei kühleren Temperaturen artengerecht umgesiedelt werden.

Nach Auskunft der Eifelacker & Wald GmbH will  man den Maubachweiher renaturieren, also den natürlichen Bachlauf wiederherstellen. Es wird dann ein Biotop entstehen, in dem sich viele neue Tierarten ansiedeln können. Dieses Perspektive  ist auch im Sinne der Naturschutzbehörde, mit der dieses Vorhaben bereits besprochen worden ist.

INFO
Der Boverather Maubachweiher diente in Zeiten, als die Bahn noch unter Dampf durch die Eifel schnaubte, als Wasserreservoirt für die Lokomotiven. Die entsprechende Wasserleitung führte vom Weiher bis zum Dauner Bahnhof.  Seit den 70er Jahren dient der Maubachweiher als Kleinod zum nahe gelegenen Ortsteil Boverath. Ein idylischer Spazierweg am Maubachweiher vorbei führt in das Tal, das dem Weiher seinen Namen gegeben hat. Als wilde Müllhalte für reichlich Unrat verkommen, hat der neue Eigentümer in den letzten vier Jahren schon sehr viel getan rund um den Weiher.

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