Gerolstein. Die letzte Stadtratssitzung muss Medienberichten und Informationen Beteiligter zufolge ein „Schauspiel“ gewesen sein. Gerolstein gelangt immer wieder in die negativen Schlagzeilen.
Der Stadtrat hatte wie erwartet seinen Beschluss gefällt und Stadtbürgermeister May deutlich aufgefordert, den Brunnen-Vertrag endlich zu unterschreiben. Dennoch war die Sitzung ein Skandal. May versuchte mit einem Kamikazeschachzug, die Bürger und den Stadtrat gegeneinander auszuspielen. Nachdem die Fraktionen ihren Antrag gestellt hatten, stellte May seinen eigenen Antrag. May wollte, dass in Gerolstein erneut ein Bürgerentscheid durchgeführt wird. Über May’s Antrag musste dann zuerst abgestimmt werden, weil sein Antrag der Weitergehende war. Zuvor hatte May auf abstruse Weise darüber fabuliert, wie wichtig doch „Bürgerbeteiligung“ ist. May spekulierte wohl darauf, dass der Rat sich nicht trauen würde, gegen einen erneuten Bürgerentscheid zu stimmen. Was May vor hatte war aber schnell allen klar: May instrumentalisierte die Idee eines Bürgerentscheid, um eigene Interessen durchzusetzen. Hätte der Stadtrat nämlich den Bürgerbrunnen selbst gestoppt, dann hätte May seinen Antrag ja gar nicht mehr stellen müssen. Mit May‘s Antrag, der im Grunde nur die Bürger gegen den Stadtrat ausspielen sollte, degradierte er sowohl die Bürger als auch die Mandatsträger zu billigen Spielfiguren auf seinem Schachbrett. Ist dieses durchsichtige „Spielchen“ eines Bürgermeisters würdig? Gerolstein hat einen besseren Bürgermeister verdient!
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