Schlüsselübergabe: Dauner Tafel wird selbstständig

Daun. Am 08.11.2007 öffnete die Dauner Tafel in Trägerschaft des Caritasverbandes Westeifel erstmals die Türen für ihre Kunden und es erschienen 87 Personen im Ladenlokal in der Maria-Hilf-Straße in Daun – gegenüber vom Krankenhaus. Die Anzahl der Kunden stieg rasch und heute kommen durchschnittlich 150 Kunden, in deren Haushalten 345 Menschen leben, zur Ausgabe an jedem Donnerstag. „Insgesamt konnten in den knapp acht Jahren rund 61.000 Mal Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben werden“, sagte Caritas-Mitarbeiterin Karin Knötgen. Frau Knötgen war von Anfang an seitens der Caritas die Organisatorin und ständige Ansprechpartnerin der Dauner Tafel.

v.l.n.r.: die beiden Tafel-Vorsitzenden Michael Lauer, Bernd Liebler erhalten aus den Händen von Andreas Rötering und Karin Knötgen (beide Caritas) den symbolische Schlüssel
v.l.n.r.: die beiden Tafel-Vorsitzenden Michael Lauer, Bernd Liebler erhalten aus den Händen von Andreas Rötering und Karin Knötgen (beide Caritas) den symbolische Schlüssel

„Mit der wachsenden Nachfrage waren und sind große Herausforderungen verbunden, welche wir ohne die große Unterstützung von Spendern, Sponsoren, Freunden der Tafel und dem großen Engagement der Ehrenamtlichen nicht hätten bewältigen können. Dafür danken wir im Namen unserer Kunden und des gesamten ehrenamtlichen Teams ganz herzlich!“ betont Caritas Dienststellenleiter Andreas Rötering. Inzwischen versorgt die Dauner Tafel auch die wachsende Zahl an Flüchtlingen im Kreis. Darüber hinaus wächst die  Zahl älterer Menschen, die aufgrund ihrer kleinen Renten anfangs nur sehr zögerlich das Angebot der Tafel angenommen hatten. Inzwischen sind das mehr als 100 Personen. „Über die Jahre konnte sich die Dauner Tafel den sich stetig verändernden Bedingungen anpassen und dabei ihre Abläufe optimieren. Sie ist größer und selbstständiger geworden und hat sich bald zu einem kleinen Logistikunternehmen entwickelt“, wissen die beiden Vereinsvorsitzenden der Dauner Tafel Bernd Liebler und Michael Lauer zu berichten.

Da sich der Caritasverband dem Subsidiaritätsprinzip verpflichtet, entlässt er mit Jahresfrist zum 31.12.2015 die Dauner Tafel aus seiner Trägerschaft, damit sie sich, begleitet von allen guten Wünschen in die Selbständigkeit begeben kann. „Wir sind davon überzeugt, dass der neue Dauner Tafel e. V. sehr gut selbstständig und eigenverantwortlich bestehen wird und wünschen für die Zukunft alles Gute“, so Andreas Rötering. Damit dies gut gelingen kann und der neue Tafelverein unbeschwert starten kann, übergibt der Caritasverband alle zum Betrieb notwendigen Wirtschaftsgüter wie das Kühlfahrzeug kostenlos, gleicht möglicherweise zum Jahresende entstehende Defizite aus und übergibt selbstverständlich die zweckgebundenen Spenden für Lebensmittel.

Dennoch wird der Caritasverband das Band zur Tafel nicht abreißen lassen. Man will im Sinne der guten Sache und dem gemeinsamen Bemühen um die weniger begünstigten Menschen im Landkreis inhaltlich und fachlich miteinander verbunden bleiben.

Nach wie vor bittet der Verein dringend um Sach- und Geldspenden. Inzwischen ist man auch gut organisiert und vernetzt mit Nachbartafeln. Insgesamt arbeiten ca. 60 Ehrenamtliche bei der Tafel. Für die wöchentliche Lebensmittelausgabe sind jede Woche rund 15 Personen im Einsatz.

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