Rettet das Stellwerk in Lissendorf!

Lissendorf. Seit 100 Jahren ist es ein Blickfang: Das alte, im Jahre 1912 errichtete Stellwerk in Lissendorf. Bis 2006 versah es mit Seilzugtechnik, Formsignalen, Hebelbänken und Spannwerken noch seinen Dienst, ehe es von einem so genannten „Modulhaus“ mit aus Gerolstein ferngesteuerter EDV-Technik abgelöst wurde. Es hat aber nichts von seiner Faszination verloren und die soll gerettet werden. Das Gebäude und die technischen Einrichtungen stehen zwar unter Denkmalschutz, aber eine weitere Nutzung ist unklar. Vor allem deshalb, weil die an einer Erhaltung interessierte Ortsgemeinde keine finanziellen Mittel hat, das Grundstück zu übernehmen.

Zwar gab es in der Vergangenheit verschiedene Gespräche und Interessenten, aber bislang ließ sich keine der angedachten Möglichkeiten realisieren. Das Stellwerk entstand im Zusammenhang mit der neuen Bahnstrecke Jünkerath – Lissendorf – Dümpelfeld. Diese Strecke verlief zunächst parallel von Jünkerath nach Lissendorf zur Bahnstrecke Köln – Trier. Damit war die Bahnstrecke zwischen Jünkerath und Lissendorf sogar viergleisig. Durch die Arbeiten an der Abzweigung in Richtung Hillesheim waren umfangreiche Bauarbeiten in Lissendorf notwendig. Unter anderem wurde der erste Bahnhof abgerissen, der Bahnübergang durch eine Brücke ersetzt und die neue Bahnstrecke überquerte die Strecke nach Trier.

Nun unternimmt die Ortsgemeinde einen neuen Versuch. Deshalb sind alle an der Eisenbahn- und Ortsgeschichte, sowie der Erhaltung wertvoller Zeugnisse der Eisenbahn interessierten Bürger, Vereine, Firmen und Behörden zu einer Sitzung am Dienstag, den 23. Oktober 2012, 19 Uhr in das Jugend- und Dorfgemeinschaftshaus Lissendorf eingeladen.

Ortsbürgermeister Lothar Schun erhofft sich neue Impulse und Ideen von diesem Treffen. Er will, dass diesem Stellwerk das Schicksal des früheren Stellwerks in Richtung Jünkerath erspart bleibt. Er beschäftigt sich seit langem mit Heimat- und Ortsgeschichte und verfügt über eine inzwischen umfangreiche Heimatsammlung und sagt zu diesem Thema: „Als ich einmal das zweite Stellwerk fotografieren wollte, war es einfach nicht mehr da, deshalb ist es mir um so wichtiger, dies zu erhalten.“

Lothar Schun, Ortsbürgermeister

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