„Nicht quatschen – machen!“

Reiner Calmund als Botschafter für Perspektive 50plus in Daun

Reiner Calmund (mi) und Projektleiter Franz Donkers  (li.) ehren erfolgreiche Jobvermittler
Reiner Calmund (mi) und Projektleiter Franz Donkers (li.) ehren erfolgreiche Jobvermittler

Daun. Wenn sich Reiner Calmund für ältere  Menschen stark macht, die noch nicht das Rentenalter erreicht haben, aber schon längere Zeit ohne Job sind, findet er deutliche Worte: „Wer heute in seinem Unternehmen nicht den Erfahrungsschatz und das Potential der Älteren nutzt, muss bekloppt sein.“Calmund sprach am Donnerstag (29.01.2015) im Dauner Forum zu Vertretern von  über 250 Berufsbildungsträgern, die in der Integration von Langzeitarbeitslosen über 50 Jahre aktiv sind. Und die erlebten den  wortgewaltigen Ex-Fußballmanager  und TV-Promi  so wie man ihn von seinen zahllosen Fernseh-Live-Auftritten  kennt:  sympathisch, schlagfertig und überzeugend – und das im Dienste einer guten Sache. Denn Calmund ist seit knapp einem Jahr unter dem Slogan „Hand drauf!“ als ehrenamtlicher Botschafter für den so genannten „Beschäftigungspakt West-Süd-West“ tätig. Das Projekt im Rahmen der bundesweiten „Perspektive 50plus“ bündelt die Maßnahmen zur Integration von Langzeitarbeitslosen über 50 in Rheinland-Pfalz, dem Saarland sowie Teilen von Nordrhein-Westfalen und
Hessen.

Für Projektleiter Franz Donkers ist Reiner Calmund nicht nur ein Glücksfall, weil er als prominentes TV-Gesicht weithin bekannt ist. Der 66-jährige Wahlsaarländer ist zugleich auch lebendiger Beweis für die Leistungsfähigkeit eines überaus dynamischen Senioren. „Leistungsfähigkeit ist keine Frage des Alters und schon gar nicht ein Privileg der Jugend“, sagt Calmund. Deshalb habe er sich aus innerer Überzeugung in den Dienst dieses wichtigen Projektes gestellt.

Immerhin: Annähernd 26.000 Langzeitarbeitslose über 50 Jahre konnten seit 2005 durch den Beschäftigungspakt West-Süd-West in den Arbeitsmarkt integriert werden. Dass „Hand drauf!“ damit „der erfolgreichste Beschäftigungspakt“ des Bundesprogramms Perspektive 50plus ist, erwähnt Projektleiter Donkers fast am Rande. Vielmehr würdigt er den Beitrag der Bildungsträger an dieser erfolgreichen Integrationsarbeit. Zugleich stimmte er die Anwesenden auf die bevorstehenden Aufgaben ein. Diese Menschen für den Wiedereinstieg ins Berufsleben fit zu machen, sei nur durch speziell auf die Zielgruppe ausgerichtete Bildungsmaßnahmen möglich. Donkers weiter: „Wenn wir Ende 2015 die Zahl von 30.000 Integrationen verkünden können, hat der Beschäftigungspakt sein Ziel erreicht.“

Nach zehn Jahren läuft das Programm „Perspektive 50plus“ aus. Ältere Langzeitarbeitslose wird es aber auch danach noch geben. Man werde sie nicht „im Regen stehen lassen“, weiß Donkers, denn im Bundesarbeitsministerium sei bereits ein neues Programm für den Zeitraum 2016 bis 2020 ausgearbeitet worden. Botschafter Calmund sieht seine Devise bestätigt: „Nicht quatschen – machen! Denn auch mit über 50 gehört niemand zum alten Eisen.“ v. Manfred Böhm

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