Meinung: Fraktionsübergreifender Einsatz für den Landkreis

Vulkaneifel. Wenn sich die Entscheidungen von elf Ortsgemeinden auf alle 109 kreiszugehörigen Dörfer u. Städte im Landkreis Vulkaneifel auswirken, dann zählen nicht nur Bürgerbefragungen in Reuth oder Stadtkyll, dann müssen auch die Jünkerather, die Kelberger, die Gerolsteiner, die Hillesheimer und auch die Kreisstädter in Daun nach ihrer Meinung befragt werden.

Karikatur Ritter

Eine Anbindung nach Prüm würde – deutschlandweit einmalig –Ortsgemeinde in zwei Landkreisen verorten. In der Folge käme dann womöglich Kelberg mit Ulmen und zwei, drei andere Gemeinden im Land an die Reihe. Alle Welt schaut gerade zu, wie man sich jetzt im Landkreis Vulkaneifel partei- und fraktionsübergreifenden für den eigenen Landkreis einsetzt.
Was würde bedeuten, wenn 11 Ortsgemeinden von insgesamt 109 kreiszugehörigen Dörfern und Städten im Vulkaneifelkreis in eine neue VG Prüm im Nachbarkreis Eifelkreis-Bitburg-Prüm fusionieren (kommunal als Gemeinde neu ausgerichtet werden) wollen? Und das gegen Verfassungsgrundsätze, gegen Recht und Gesetz sowie gegen den einstimmigen Beschluss des Kreistages als oberste ehrenamtlich gewählte Bürgervertretung im Landkreis?
Nun, das ist salopp gesagt so, als ob ein Vorort-Stadtteil von Köln sich der Stadt Düsseldorf anschließen wollte, möchten aber de facto Kölner Stadtteil bleiben. Die Kölner würden sagen: „Do krijjen ich keine Kopp un keine Arsch draan“. Solch eine konzeptlose Konstruktion gibt es bislang deutschlandweit nicht! Es würde ungeahnte Folgen, vor allem Durcheinander bewirken, vom finanziellen Schaden ganz zu schweigen.Statt wie gesetzlich bestimmt, Verwaltungsreformen ausschließlich innerhalb von Landkreisgrenzen mit Zusammenlegung von einzelnen kleinen Verbandsgemeinden zu starten, würde es das einzügige, bündelnde Amtswalten, insbesonders die gut funktionierende und immer stärker Fahrt aufnehmende Regionalentwicklung in der Vulkaneifel total ausbremsen und destabilisieren. Gewollte monetäre Vorteile auf Gemeindeebene – die mehr als fraglich sind – würden zahllose lawinenartige Konsequenzen bis hin zur Destabilisierung der Kreissparkasse und des ganzen Landkreises Vulkaneifel mit allen restlichen Dörfern und Städten – weit vor noch nicht absehbaren sogenannten Kreisreformen – auslösen. Wollen Sie diesem „Chaos“ ungefragt zusehen, liebe Leserinnen und Leser?

Vereinfacht ausgedrückt: wenn elf Ortsgemeinden mit den Köpfen durch die Wand wollen, droht unser gemeinsames Dach einzustürzen. Wenn wir jetzt nicht geschlossen entscheiden, ob die Vulkaneifel zusammen steht oder nicht, wird auf Drängen der SPD-Regierung (Triebfeder ist Innenminister Roger Lewentz) von Mainz aus entscheiden, wie unsere ländliche Region zukünftig aufgestellt und entwickelt wird. Unter seiner Führung ist schon genug Unheil im Lande angerichtet worden.

SPD-Gespann Dreyer/Lewentz will den Landkreis am liebsten in die Knie zwingen
Landrat Thiel: „200 Jahre Landkreis Vulkaneifel ist bis dato eine Erfolgsstory und soll es auch weiter bleiben. Dafür stehen zum Thema Kommunalreformen auf der sogenannten 1. Stufe stets –einstimmig – alle Kreistagsfraktionen, die drei Beigeordneten und meine Person. Und das bereits seit meinem Amtsantritt im Frühjahr 2013 mit klaren Worte zur geschlossenen Regionalentwicklung im Landkreis!“
„Wir wollen uns in der Region selbstbewusst stark aufstellen. Wir haben es hier zuletzt insbesondere für unsere zukunftsfähigen Strategien bis zur UNESCO-Anerkennung gebracht und lassen uns jetzt nicht Schwächen. Wollen wir unsere Region geschlossen als Einheit „Vulkaneifel“ weiter entwickeln und stärken, oder im Jubiläumsjahr dem Zerfall preisgeben?“ – gibt sich Landrat Thiel kämpferisch.


Landrat ruft zum Mitmachen auf!
Machen Sie mit bei der Bürgerbefragung! Bis zum 20. Februar können Sie sich und Ihre Angehörigen, Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunde und Bekannten, ab dem
14. Lebensjahr, beteiligen.

Unterschriftenlisten sind in den amtlichen Mitteilungsblättern unter Kreisnachrichten abgedruckt. Rücksendung bitte per Post oder direkt an die Kreisverwaltung Vulkaneifel oder Einwurf in versiegelte Urnen in öffentlichen Sammelstellen wie folgt:

Filialen der Kreisparkasse Vulkaneifel: Daun, Gerolstein, Hillesheim, Jünkerath, Kelberg, Gillenfeld, Birresborn, Uersfeld, Stadtkyll

Filialen der Volksbank RheinAhrEifel im LK Vulkaneifel: Daun, Kelberg, Gillenfeld, Oberstadtfeld

Filialen der Volksbank Eifel im LK Vulkaneifel: Gerolstein (Hauptstelle), Dockweiler, Üxheim, Hillesheim, Lissendorf, Jünkerath, Stadtkyll, Birresborn

Weitere Sammelstellen: Daun: Kreisverwaltung, Kreisbibliothek, Veranstaltungszentrum Forum, Krankenhaus Maria Hilf; Gerolstein: Tourist-Info (Bahnhof), Marienhaus Klinikum Eifel St. Elisabeth; Hillesheim: Tourist-Info (Post-Agentur).

Mehr Infos u. Listen als PDF: http://www.vulkaneifel.de/kreis-auf-schwung/buergerbefragung/1264-buergerbefragung-im-landkreis-vulkaneifel.html

Großartiger Resonanz bei den ersten beiden Terminen
Gerolstein. Die Resonanz auf die fraktionsübergreifenden Bürgergespräche nah an den Menschen bei der Bürgerbefragung am vergangenen Samstag zur Einheit des Landkreises Vulkaneifel in Gerolstein hätte nicht besser sein können. Es war einzigartig, wie alle Parteien und Wählergruppen geschlossen für die Selbstverwaltungskompetenz unseres 200-jährigen Landkreises Vulkaneifel eingetreten sind. Die solidarische Unterstützung durch die „Kommunale Familie“ war herausragend engagiert und initiativ vertreten durch den Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz und Verbandsbürgermeister Matthias Pauly. Wer hätte eine derartig starke fraktionsübergreifende Gemeinwohlaktion vor Jahren so erwartet? Klasse! Dafür haben die Wähler ihre Kandidaten ins oberste Bürgerparlament eines Kreistages gewählt. Denn nur wenn eine Region selbst bestimmt was sie will, wird sie nicht von außen zerrissen.

Jünkerath. Einen fairen und respektvollen Dialog des Für und Wider zur kreisweiten Bürgerbefragung zum „vom Land geplanten Durcheinander“ einer Verbandsgemeinde in zwei Landkreisen (deutschlandweit einmalig) erlebten Landrat und die Beigeordneten in Jünkerath. Selbstbewusst verteidigten die Ortsbürgermeister aus Lissendorf, Gönnersdorf, Kerschenbach und Esch ihren Standpunkt. Leider gab es keine Präsenz der Ortsgemeinde Jünkerath, bzw. der Verbandsgemeinde Obere Kyll. Dafür ein lebhafter Disput von Kreisbeigeordneten, Fraktionsmitgliedern des Kreistages und Befürwortern einer kreisgrenzenübergreifenden Fusion mit der VG Prüm im Nachbarkreis untereinander und mit Interessierten. Es gab viele Fragen aus der Bürgerschaft mit Antworten aus unterschiedlichen Sichtweisen. Es gab Stimmen sowohl für Pro, als auch für Contra.

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