„Imagine all the people sharing all the world“

Schüleraustausch St.Matthias-Gymnasium Gerolstein

schueleraustausch_21_14Gerolstein/Israel. Nachdem wir im Sommer letzten Jahres Besuch von unseren israelischen Austauschpartnern erhalten hatten, machten wir uns in der ersten Aprilwoche dieses Jahres mit dem Flugzeug auf den Weg nach Ramat Gan/Israel. Unter dem Motto „Lebensträume – Besuch im Partnerland“ hatten wir uns vorab regelmäßig innerhalb der Gruppe getroffen, um uns auf Sprache, Kultur und Klima ausführlich vorzubereiten. Von Tel Aviv und Jerusalem über Nazareth und Haifa bis ganz in den Süden nach Eilat, an der Grenze zu Ägypten und Jordanien, stand uns ein abwechslungsreiches Programm bevor, auf das wir uns bereits ein halbes Jahr lang gefreut hatten. Neben den Einblicken in das Familienleben und die israelische Küche begleitete uns unser gut organisierter Reiseführer Doron quer durchs Land.

Auch eine Nacht in einem original israelischen Kibbuz oder im Beduinenlager sowie ein Kamelritt in der judäischen Wüste durften auf unserer Tour nicht fehlen. Nach der ersten Woche verbrachte jeder von uns sein individuelles Wochenende in den Gastfamilien. Gerade hier bemerkte man deutlich die unterschiedlich ausgeprägte Einstellung bezüglich Religion und Kultur einer jeden Familie. Während der westliche Einfluss deutlich zu spüren war, war es überraschend zu erfahren, dass traditionelle Zeremonien, wie z.B. der Shabbat, in manchen Familien immer noch streng eingehalten werden. Pünktlich zu Beginn unserer zweiten Woche kamen wir dann mit unserem Reisebus in Eilat am Golf von Aqaba an. Dort verbrachten wir die nächsten zwei Nächte in einem Hotel inklusive Schnorcheln und einer Bootsfahrt im bzw. am Roten Meer.

Ein Besuch des Toten Meeres am tiefsten Punkt der Erde und mehrere Wanderungen durch die Wüste waren natürlich auch Teil unseres zwölftägigen Aufenthalts. An der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem erfuhren wir nicht nur mehr über die Lebensschicksale jüdischer Mitmenschen im Dritten Reich, sondern hielten auch eine Zeremonie ab, um der gemeinsamen Vergangenheit Deutscher und Israelis zu gedenken. In diesem Rahmen äußerten wir zudem im Hinblick auf das Motto „Lebensträume“ unsere persönlichen Wünsche bzgl. einer gemeinsamen Zukunft für die deutsch-israelische Freundschaft.

Erstmalig in der Geschichte der mehr als 25-jährigen Austauschbegegnung war es uns ebenso möglich, die Geburtskirche Jesu in Betlehem im Palästinensergebiet zu besuchen. In Jerusalem und Nazareth standen weitere Pilgerstätten des christlichen und jüdischen Glaubens wie die Grabeskirche oder die Klagemauer auf dem Programm.

Besonders bemerkenswert war die überschwengliche Gastfreundschaft, mit der wir von den meisten Menschen empfangen worden sind. Leider vergingen die zwölf Tage viel zu schnell, und so machten wir uns freitags morgens wieder auf den Heimweg zurück in die Eifel. Für viele von uns wird dies aber wahrscheinlich nicht der letzte Besuch in Israel gewesen sein, so dass unsere deutsch-israelische Freundschaft auch in Zukunft Bestand haben wird. Lebensträume werden Wirklichkeit …

Begleitende Lehrer waren Frau Mistler und Frau Kolbmüller auf deutscher sowie Noa Ricanati und Lili Lavi auf israelischer Seite, ohne die ein Austausch wie dieser nicht hätte stattfinden können. Des Weiteren haben Herr Hammer und Frau Mähler-Goubelmann den Austausch auf deutscher Seite betreut. Besonderer Dank gilt nicht zuletzt aber auch der Kath. Kirchengemeinde St. Anna als Träger dieser Jugendbegegnung und sowohl dem Kreis Vulkaneifel als auch dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die finanzielle Unterstützung. Text: Tobias Oestreich, MSS 12, und Johannes Leyendecker, MSS 11, St. Matthias-Gymnasium Gerolstein

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