Feierliche Schulentlassung der Schule am Pulvermaar – Heldenhafter Abschied


Gillenfeld. Mut, Weisheit, Einsicht, Erkenntnis – Wer denkt schon an Schülerinnen und Schüler, wenn es um Helden und ihre Eigenschaften geht? Bereits im Eröffnungsgottesdienst traten zwei Schülerinnen den Beweis an, dass etwas Wunderbares entstehen kann, wenn man nur den Mut dazu hat: Laresa und Anna sangen im Duett Leonard Cohens Hallelujah und sorgten mit ihrem Vortrag für zahlreiche staunende Gesichter und feuchte Augen. Musikalisch ging es weiter mit der Schulband, mit Liedbeiträgen der Klassenstufe 5 sowie einer Tanzeinlage der Tanz-AG.

Ortsbürgermeister Karl Heinz Schlifter lud in seinem Grußwort dazu ein, den Tag des Abschlusses nicht als ein absolutes Ende zu betrachten. Er beschrieb die Abschlussfeier als Moment zum Verweilen, zum Zurückblicken, aber auch zum Entwickeln einer eigenen, persönlichen Perspektive. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass zum Heldentum dazugehört, sich einzubringen und forderte jeden dazu auf, in seinem Ort Verantwortung zu übernehmen, damit sich auch in Zukunft in jedem Dorf helfende Hände finden, wenn es darum geht, ein Fest zu organisieren oder den Spielplatz auf Vordermann zu bringen.

Anschließend sprach Dirk Peifer, der das Schulleben an der Schule am Pulvermaar selbst ehrenamtlich mit seinem unermüdlichen Einsatz in Schulelternbeirat und Förderverein bereichert. Er lobte das Engagement derer, die zum Gelingen der Abschlussfeier beitragen. Am Beispiel von Herrn Kreckler, Klassenleiter der Klasse 10, legte er dar, dass auch Lehrer heldenhaft handeln müssen, wenn sie die ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schüler durch die Aufs und Abs eines Schullebens zu einem Übergang in eine selbstbestimmte Zukunft begleiten.
Die Klassenleitungen Martine Bourassin (9a), Volker von Garrel (9b) und Arnd Kreckler (10) erinnerten in ihren Reden an die gemeinsamen Erlebnisse und die Heldentaten in den zurückliegenden Jahren und wagten einen Ausblick auf mögliche Heldentaten der Zukunft. Neben Eislaufbahn und Boulderhalle waren die besuchten Orte auch ernsthafteren Charakters, ging es doch nach Verdun zu den Schlachtfeldern des ersten Weltkrieges und ins Verteidigungsministerium. Auf der Suche nach potentiellen Helden unter den Entlassschülern wurde dann der Blick auf Alltagshelden gerichtet, die ohne Umhang und Maske in ihren Berufen Superkräfte entwickeln und einsetzen. Ermutigend schloss Herr Kreckler die Ansprachen mit den Worten „Helden seid ihr also schon, ob ihr zu Legenden werdet, liegt an euch!“

In persönlichen Abschiedsworten an Klassenkameradinnen, Klassenkameraden und Lehrpersonen zeigten zahlreiche Schülerinnen und Schüler, dass man auch in jungen Jahren durchaus zu heldenhaften Tugenden wie Einsicht und Erkenntnis fähig ist. Fehlt von den eingangs genannten Heldeneigenschaften nur noch die Weisheit. Diese zu erlangen, benötigt vor allem Zeit, daneben die Bereitschaft, sich zu entwickeln und die Demut im Umgang mit dem eigenen Können.

Und an dieser Stelle setzte Schulleiter Bruno Niederprüm ein. Er zeigte auf, dass überraschend viele Schülerinnen und Schüler den Weg der weiteren Bildung beschreiten und an anderen Schulen an ihrem eigenen Bildungsweg arbeiten werden. Er warf einen sehr persönlichen Blick zurück auf die vergangenen Jahre: Als der Jahrgang der Klassenstufe 10 seinerzeit eingeschult wurde, waren die Schülerzahlen auf einem kritischen Tiefpunkt angelangt. Die Schulgemeinschaft ist seinerzeit zusammengerückt und hat sich mit mutigen Aktionen das heutige Schulprofil erarbeitet. Das Schulgelände entwickelte sich hin zur essbaren Schule, eine Zertifizierung als Natur- und Geoparkschule und die Aufwertung der Schulmensa sind die äußeren Merkmale der heutigen Schule am Pulvermaar.

Die jetzigen Entlassklassen waren aber auch diejenigen, die an der Entwicklung im Inneren große Anteile hatten: In Vollversammlungen erarbeiteten sich Schülerschaft und Lehrerkollegium ein neues, eigenes Verständnis von Demokratie und Mitwirkung. Auch die Aufwertung des Faches Mathematik durch zusätzliche Stunden und die Einrichtung eines eigenen Fachraumes fiel in die Schulzeit derer, die die Schule am Pulvermaar nun verlassen. Inzwischen sind all diese Entwicklungen längst erfolgreich etabliert. An den Mut und die Entschlossenheit, mit der seinerzeit viele kleine Heldentaten zu einem neuen Ganzen führten, erinnerte Herr Niederprüm anschaulich und an vielen Beispielen. Für die Zukunft wünschte er den Absolventen, dass sie den Pioniergeist nicht verlieren und sich stets auf die neuen Anforderungen der Arbeitswelt einlassen können.

Die Preise für die klassenbesten Zeugnisse gingen an Oliver (Klasse 9a) und Jens (Klasse 9b) sowie Julian (Klasse 10). Julian und Alexander wurden für ihren vorbildlichen Einsatz in der Schule mit dem Preis der Ministerin ausgezeichnet. Allen voran das SV-Team nutzten zahlreiche Schüler abschließend die Gelegenheit für persönliche Dankesworte und Glückwünsche. Zuletzt verabschiedeten sich dann die Entlassklassen selbst mit mehreren Liedbeiträgen.

Der abschließende Empfang bot dann noch die Möglichkeit zum individuellen Austausch, für Dankesworte, persönliche Verabschiedungen und Erinnerungsfotos.

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