ES REICHT UNS!

Offener Brief

Daun. Wir wohnen seit August 2016 in der Bahnhofstraße in Daun. Eine schöne Wohnung in einem schönen Ort – bis auf den ganzen Tumult aufgrund dieser Parkbank.
Über welchen Tumult ich spreche? Nun, anfangs dachten wir, die „Männer auf der Parkbank“ seien einfach nur ältere Herren, die sich mit ihren Freunden dort treffen und abends ab und an mal ein Bier zusammen dort trinken. Ist zwar nicht der beste Platz, aber wenigstens etwas. Zuerst waren es nur zwei Männer, aber innerhalb des Jahres wurden es immer mehr Menschen, teilweise auch viele Personen der jüngeren Generation, die sich beinahe tagtäglich auf und um die Bank herum versammeln und teilweise bis in die nächtlichen Stunden für lautstarken Ärger sorgen.

Hier nur einige Beispiele, die sich (wie eben schon gesagt) so gut wie jeden Tag vor unseren Haustüren abspielen:

– Verschmutzung durch pfand(freies) Gut und Müll, der naheliegende Mülleimer wird entweder nicht genutzt oder ist bereits überfüllt
– „Wildpinkeln“ hinter der Bank
– Anpöbeln, Bedrohen und Belästigen der Passanten, die sich in der Nähe befinden
– Anspucken, bspw. von haltenden Postautos oder vor die Nasen von Passanten, die auf dem Bürgersteig gehen
– Unbefugtes Nutzen von Stadteigentum – als die Bank mit Absperrband abgesperrt war, wurde dieses einfach von den Personen als „Dekoration“ der kleinen Grünanlage zweckentfremdet
– laute Musik, teilweise bis weit nach 22:00 Uhr (auch während der Arbeitswoche)
– freies „über die Straße Laufen, das eigentlich eine Gefahr für die Autofahrer und für Betroffenen selbst darstellt
– lautstarke Schlägereien, auch mitten auf der befahrenen Kreuzung, die nachts wie auch tagsüber immer wieder zu Polizeieinsätzen führen
– und so weiter…

Das alles ist in diesem Jahr, in dem wir hier wohnen, mehrmals vorgefallen. Mittlerweile gibt es eigentlich jede Woche einen Polizeieinsatz wegen der alkoholtrinkenden Menschen, die sich auf dieser Parkbank niederlassen.

Auch der (noch) hinter uns liegende HIT Markt ist wohl davon betroffen, da einige Streitereien auch hinter unserem Haus auf dem Parkplatz stattfinden. Wir können mittlerweile nicht mehr aus dem Haus gehen, ohne die Rollläden ganz zu schließen und alle Türen abzusperren – denn einer dieser Herrschaften stand bereits in unserem Hausflur und fragte nach einem Besen. Auch tagsüber ist ein Schließen der Rollläden nicht zu vermeiden, da man andauernd von der Bank aus beobachtet wird.

Aus Informationen der örtlichen Polizeidienststelle wissen wir auch, dass die Beamten die Stadtverwaltung angeregt haben, die Parkbank in der Bahnhofsstraße zu demontieren. Dies wurde jedoch vehement abgelehnt.

Da die Parkbank eigentlich in das Tätigkeitsfeld des Ordnungsamtes der Stadt Daun fällt, sind der Polizei leider auch für weitere Maßnahmen die Hände gebunden. Das Personal des Ordnungsamtes Daun besteht aber aus zwei Politessen und einer Leiterin des Ordnungsamtes. Nun können sie sich wohl vorstellen was passiert, wenn eine der Ordnungsamt-Angestellten zu dieser Bank geht und dort für Ordnung sorgen will.

Natürlich lassen sich diese „netten“ Herren nicht wirklich etwas von einer Politesse sagen und ich wage auch zu sagen, das eine Politesse nicht unbedingt ausreichende Argumente bringen kann, um einen Haufen betrunkener Männer des Platzes zu verweisen.

Wir fühlen uns in dieser Situation von der Stadtverwaltung sehr alleine gelassen und wissen so langsam nicht mehr wie wir uns noch helfen sollen.

Wir senden diesen Brief nun in der Hoffnung, dass die Verantwortlichen auf den Missstand aufmerksam werden und der Druck auf die städtischen Politker wächst. Denn dies ist eine Situation, wo dringen Handlungsbedarf besteht.

Mit freundlichen Grüßen

Die Anwohner der
Bahnhofstraße in Daun

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