Die Vulkaneifel in der Zukunft: Ergebnisse einer ungewöhnlichen Ideenwerkstatt

Gerolstein. Was Dialog und Austausch heißen kann, wurde auf der Bürgerversammlung am 07.12.2017 im Gerolsteiner Rondell deutlich, zu der die Interessengemeinschaft Eifelvulkane (IG) eingeladen hatte, bevor die zweite Runde des „Lösungsdialogs Rohstoffsicherung“ im kommenden Jahr startet.

Nach der Verlesung der Grußbotschaft von Landrat Thiel durch Resi Schmitz (IG), die Moderatorin der Veranstaltung, stimmte die Eifeldichterin Rosi Nieder teils auf platt, teils auch „Hudeutsch“ mit Witz und Herz in den Abend ein, zu dem zahlreiche Interessierte gekommen waren, um gleichberechtigt und auf Augenhöhe ihre Ideen und Wünsche für ein tragfähiges Konzept einzubringen. Viele Belange der „Rohstoffsicherung“ wurden dabei berücksichtigt, die für die Eifel von existentieller Bedeutung sind. Rohstoffsicherung wurde hier weitgehend verstanden als Sicherung der einzigartigen Landschaft und aller ihrer elementaren Bodenschätze, zu denen insbesondere das Wasser gezählt werden muss.

Das Thema Wasser stand im Zentrum der ersten Arbeitsgruppe. Als oberstes Gebot wurde hier der Schutz des kostbaren Gutes sowie der Vulkanberge als seine Speicher und Filter erachtet. Die Trinkwasserqualität und Quantität soll durch Nachhaltigkeit für die Nachkommen gesichert und das Wasser in kommunaler Hand bleiben. Regionen, die bis zur Ahr und an die Mosel mit „Eifelwasser“ beliefert werden, sollten mit in die Planung einbezogen werden. Auch mehr Wasserwanderwege und die Renaturierung mancher Bachtäler wurden angeregt, das Übermaß an Gülle problematisiert und ein Importverbot gefordert.

Um Gülle ging es auch in der Arbeitsgruppe zu Land- und Forstwirtschaft. Gewünscht wurde mehrheitlich eine naturverträgliche, der Region angepasste Landwirtschaft, eine naturnahe Waldbewirtschaftung sowie der Schutz der Artenvielfalt. Der Erhalt des Charakters der Kulturlandschaft, die als Erholungslandschaft herausragende Bedeutung hat, stand im Fokus der dritten Arbeitsgruppe zum Thema Gesundheit und Tourismus, die eine gesunde, intakte Natur voraussetzen. Das Landschaftsbild zu erhalten und keine neuen Gruben zuzulassen stand hier an erster Stelle. Die Anregungen an die Politik waren, die gesundheitsfördernde Wirkung der Landschaft bei den Planungen zu berücksichtigen, die Natur entsprechend zu schützen und Maßnahmen zu ergreifen, die zu weniger Verkehr führen, einerseits von LKW- und Motorradverkehr, andererseits durch Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie durch mehr Fahrradverbindungen von Ort zu Ort. Der LKW-Verkehr von und zu den Gruben wurde als sehr belastend und mit der Erholungslandschaft als unvereinbar beklagt, verbunden mit der Frage, wer eigentlich für die Folgekosten des Abbaus aufkommt.

Eine größere Sensibilisierung im Umgang mit der Natur und der einzigartigen Landschaft der Vulkaneifel war der Tenor in allen Arbeitsgruppen, verbunden mit der Hoffnung auf den zukünftigen Schutz der Vulkaneifel und wahrhaft nachhaltige„ enkeltaugliche“ Entscheidungen seitens der Politik, der die Anregungen und Ergebnisse des Abends übermittelt werden.

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