Dauner Traditionshaus schließt nach 90 Jahren

Daun. In dem traditionsreichen Dauner Hotel- und Restaurantbetrieb „Goldenes Fässchen“ sind am vergangenen Montag die Lichter ausgegangen. Ob es für immer sein wird, steht noch nicht fest. Fest steht aber, dass die derzeitigen Besitzer, Ralf (50) und Johannes (56) Berlingen den Hotelbetrieb nicht mehr fortführen werden. Ende vergangenen Jahres sind im Abstand von wenigen Tagen die Eltern der beiden Brüder Franz und Annemie Berlingen kurz hintereinander verstorben. Der gelernte Küchenmeister Franz Berlingen und seine Frau Annemie hatten das traditionsreiche Hotel mit etwa 50 Betten von seinem Vater Johann Berlingen übernommen und über Jahrzehnte hinweg geleitet. Sohn Ralf Berlingen ist seit den 90er Jahren mit in den Betrieb eingestiegen. Für ihn steht der Entschluss fest, das Hotel nicht weiterzuführen. Ob das Haus verpachte oder verkauft wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Sein Bruder Johannes ist seit 1994 selbstständig und seit 1995 von der IHK Trier öffentlich bestellt und vereidigt als Sachverständiger für Hotel- und Gaststättenbetriebe, insbesondere Wirtschaftlichkeitsberechnung und Unternehmensbewertung. Darüber hinaus hat Johannes Berlinen seit 1997 eine Professur an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven mit dem Schwerpunkt Hotellerie und Gastronomie im Fachbereich Wirtschaft.

Johann Berlingen, der Großvater von Johannes und Ralf, hatte vor gut 90 Jahren das Gasthaus „Zum Goldenen Fässchen“ in Daun eröffnet. Zunächst als Gastwirtschaft, kurz darauf mit ein paar Übernachtungsmöglichkeiten, ist das Haus ständig erweitert und modernisiert worden. Im Jahr 1983 wurde das Haus in großem Stil letztmals umgebaut. Zwei Kegelbahnen gehören dazu. Mit großzügigen Flächen bietet das Haus reichlich Platz für jede Art von Veranstaltungen. Schon in den 30er Jahren wurde im „Goldenen Fässchen zünftig Kirmes gefeiert.

Die Lage des Hotels könnte nicht besser sein. Man ist sich aber im Klaren, dass mögliche Interessenten kräftig investieren müssen, um den heutigen Standards gerecht zu werden.