Dauner Kurpark im Dornröschenschlaf?

Daun. Was gab es 2011 für heftige Diskussion um den Dauner Kurpark. Die Befürworter waren sich einig, dass dieser Park im Rahmen des Projektes „GesundLand Vulkaneifel“ eine gewichtige Rolle spielt, die man nicht unterschätzen darf.

Der Vorsitzende des Gewerbe- und Verkehrsverein Daun (GVV) sprach sogar davon, dass der Kurpark mit seiner Kneipp-Anlage auch ein bedeutender touristischer Wirtschaftsfaktor sei.

Auf Vorschlag von Bürgermeister Werner Klöckner wurde ein Konzept zur Neugestaltung des Kurparks erarbeitet. Es wurde ein Arbeitskreis gebildet. Ein Planungsbüro aus Bitburg hatte dieses Konzept vorgestellt. Ein landschaftstherapeutischer Park mit Barfußpfad, Kräutergarten und erweiterter Teichanlage sollte nach der Umgestaltung des bestehenden Kurparks entstehen. Die Kosten wurden mit rund 600.000 Euro beziffert. Das Land beteiligte sich an der Investition mit 80 Prozent.

Das Kurmittelhaus war ebenso in der Diskussion. Die Priorität für das Kurmittelhaus sei zwar genauso hoch wie für den Park, musste aber losgelöst bewertet werden. Weil die Zuschüsse für das Kurmittelhaus aus einem anderen Topf kommen, lagen diese schon damals in weiter Ferne. Das Ende vom Lied: Der wirtschaftliche Betrieb des Kurmittelhauses wurde inzwischen ganz aufgegeben. Das Gebäude gammelt jetzt vor sich hin.

Im November 2014 war der erste Spatenstich für die Umgestaltung des Kurparks. Ein landschaftstherapeutischer Park wurde in Aussicht gestellt. Auch die Anbindung des Parks an die Dauner Innenstadt wollte man deutlich verbessern. Im Sommer 2015 sollte alles fertig sein.

Bis auf die Kneippanlage war dies auch der Fall. Es ist für einen Laien nur schwer nachvollziehbar, weshalb die Umgestaltung rund 600.000,- Euro gekostet hat.

Das Unheil kam dann im Juni 2016. Unwetter hatten aus dem gemächlich dahin fließenden Lieserbach einen reißenden Fluss gemacht. Die Wassermassen hatten zu einer nie da gewesenen Überschwemmung geführt und sämtliche neu angelegten Wege im Park regelrecht ausgespült. Mit Hilfe des Bauhofes konnten die Hochwasserschäden größtenteils beseitigt werden.

Einzig und allein die Kneipp-Anlage blieb während des Umbaus verwaist. Sie war offensichtlich nicht im Budget mit eingerechnet, obwohl die Stadt das wertvolle Prädikat „Kneipp-Kurort“ inne hat. Abgerissen wurde die Anlage zwar im Rahmen der Umbaumaßnahme, aber Geld für den Wiederaufbau war nicht da. Zwei Jahre lang war die Kneipp-Anlage nicht nutzbar. „Kurgäste“ wurden in dieser Zeit für Anwendungen ins benachbarte Manderscheid gefahren.

Der Kneipp-Verein hat aus eigener Kraft mit einem erheblichen finanziellen Kraftakt dafür gesorgt, dass die Anlage nach zwei Jahren Pause endlich wieder in Betrieb gehen konnte. Sie funktioniert wieder vollständig. Auch der Mineralwasserbrunnen funktioniert wieder. Leider hat weder die Stadt, noch der Kneipp-Verein die Wiederinbetriebnahme öffentlich bekannt gegeben.

Die Eifel-Zeitung möchte Sie ermuntern, den Dauner Kurpark zu besuchen. Fahren Sie mal hin. Für die ganz Kleinen gibt es dort auch einen Spielplatz. Es lohnt sich, dort einige Zeit zu verweilen. Sie finden dort eine Oase der Ruhe, um die uns viele Städte beneiden würden. Auch das Anwesen des Dauner Sprudels erstrahlt inzwischen in neuem Glanz. Einzig und allein das Kurmittelhaus verkommt immer mehr zum Schandfleck. Dafür sollten sich die Beteiligten eine Lösung einfallen lassen. Als Entrée für einen Kurpark ist diese Ruine absolut nicht geeignet.

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