Bürgerdienst-Stipendiaten berichten aus Ihrem Studium

Nachdem ich im März 2011 am St. Matthias Gymnasium in Gerolstein mein Abitur gemeistert habe, startete ich  im Oktober 2011 mit dem Studiengang Pharmazie. Da dieser Studiengang leider nicht an den Universitäten in der näheren Umgebung meiner Heimat (die Eifel) angeboten wird, habe ich mich für die Johannes Gutenberg-Universität in Mainz entschieden, und bin im August 2011 nach Münster-Sarmsheim, welches in der Nähe von Mainz liegt, umgezogen. Inzwischen sind schon 3 der 8 Semester meines Studiums absolviert und es bot mir sowohl  erfreuliche und lehrreiche Erfahrungen, als auch sehr zeit- und lernintensive Phasen. Im dritten Semester bestand das hauptsächliche Programm aus dem OrganischeChemie-Praktikum (OC) und dem Arzneiformenlehre-Praktikum (AFL). Im AFL-Praktikum konnte ich zum ersten Mal an der Universität unterschiedlichste Arzneiformen wie Kapseln, Zäpfchen oder Salben herstellen. In der folgenden vorlesungsfreien Zeit werde ich den 2. Teil meines 8-wöchigen Pflichtpraktikums, auch Famulatur genannt, in einer öffentlichen Apotheke in Mainz absolvieren, und somit erneut einen Einblick in die tägliche Arbeit eines Apothekers erhalten. Nach dem Studium möchte ich gerne in die Eifel zurückkehren und dort mein praktisches Jahr  abschließen, um danach auch dort eine Anstellung zu finden. Hiermit möchte ich mich nochmals beim Bürgerdienst für die finanzielle Unterstützung bedanken.

Das von mir gewählte Studienfach Pharmazie ist noch eines der wenigen Fächer, welches als Abschlussprüfungen die Ursprünglichen beibehalten hat, und nicht auf Bachelor/Master umgestellt wurde. Dadurch habe ich bei der Studiengestaltung wenige Freiheiten, und muss mich wie alle anderen Pharmaziestudenten im Grundstudium nach dem vorgeschriebenen Zeitplan richten. Mit mir zusammen starteten im Oktober 2011 ca. 40 weitere Studenten das Pharmaziestudium in Mainz. Im Grundstudium sind hauptsächlich Chemie- sowie Biologiepraktika, als auch einige Seminare und Praktika der Bereiche Arzneiformenlehre, Anatomie, Physik und Pharmakologie/Toxikologie vorgeschrieben.  Da man in diesem Studiengang allerdings einen genau vorgeschriebenen Zeitplan hat, verliert man sobald man ein Praktikum inklusive Abschlussklausur  nicht sofort bewältigen kann 1 Semester. Dieser Vorgang wird als „trocknen“ bezeichnet, da man ohne das bestandene vorherige Praktikum nicht das nächste Praktikum beginnen darf und somit 1 Semester in diesem Fachbereich aussetzen muss. Aus diesem Grund sind von den anfänglich 40 Kommilitonen/innen bis jetzt nur noch ca. 7 in der Lage, das Studium in der Regelstudienzeit abzuschließen, da die anderen schon 1 Semester „trocknen“ mussten. Für die einzelnen Praktika benötigt man unterschiedlichste Dinge wie Kittel, Glasgeräte, Chemikalien und Mikroskopierutensilien, welche allerdings alle von den Studenten selbst gezahlt werden müssen. Zusätzlich sind die meisten Praktika an der Uni kostenpflichtig und da man in der vorlesungsfreien Zeit Pflichtpraktika außerhalb der Universität absolvieren muss, hat man kaum die Möglichkeit nebenbei Geld zu verdienen, um all die benötigten Utensilien zu bezahlen. Deshalb bin ich sehr froh, dass ich durch das Bürgerdienst-Stipendium unterstützt werde und so die Möglichkeit habe, meine Ausrüstung zu finanzieren und mich trotzdem vollkommen auf das Studium konzentrieren kann. Des Weiteren bot  der Bürgerdienst uns Stipendiaten die Möglichkeit zur Teilnahme an dem Projektwettbewerb, bei dem wir ein Thema unseres Fachbereiches präsentieren konnten, und gleichzeitig die Chance hatten, durch einen überzeugenden Vortrag eine Prämie zu unserer zusätzlichen finanziellen Unterstützung zu erhalten. Ich finde es außerdem sehr gut, dass der Bürgerdienst auch den nachfolgenden Abiturienten/innen ein weiteres Stipendium anbietet und kann dies aufgrund der guten Erfahrungen meinerseits allen angehenden Studenten aus der Eifel nur weiterempfehlen. 

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