ANW zu Gast im Dauner Stadtwald

Daun. Zu einer Fachexkursion der Arbeitsgemeinschaft naturgemäßer Waldbau Rheinland-Pfalz (ANW) trafen sich rund 40 interessierte Forstleute, kommunale und private Waldbesitzer sowie Holzkäufer und Unternehmer aus ganz Rheinland-Pfalz und dem angrenzenden Nordrhein-Westfalen im Dauner Stadtwald. Sie wurden von Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen, Forstamtsleiter Karl-Ludwig Pentzlin, sowie Revierleanw_28_13iter Gerhard Herzog und seinem Team begrüßt.Stadtbürgermeister Jenssen unterstrich zu Beginn des 6-stündigen Waldbegangs die hohe Bedeutung des Stadtwaldes  für Wirtschaft, Naturschutz und Tourismus. Unter fachkundiger Moderation von Götz Wagner, ehemaliger Forstamtsleiter von Kelberg und späterer Waldbaureferent von Landesforsten wurde auf einer Exkursionsschleife im „Hunert“ die Waldentwicklung der vergangenen 28 Jahre erläutert und diskutiert. Alle Beteiligten, darunter Förster, Studenten und Vertreter von Kommunen waren sich nach der Exkursion einig, dass wichtige Weichenstellungen für eine naturgemäße Dauerwaldbewirtschaftung gestellt sind. Vertreter des örtlichen Naturschutzes lobten die für den Naturschutz wichtigen Alt- und Totholzstrukturen, die sich mit den Jahren gebildet haben.

Das Modell des schlagweisen Altersklassenwaldes mit Kahlschlägen und Wiederaufforstungen, das 200 Jahre lang die Forstwissenschaft und die forstliche Praxis bestimmt hat ist durch das alternative Konzept der Dauerwaldbewirtschaftung ersetzt worden. Standortsgemäße Baumartenwahl und insbesondere Baumartenmischungen, Einzelstamm weise Pflege und Nutzung führen auf Dauer zu höheren Starkholzanteilen und besseren Wertholzqualitäten mit verringertem Risiko durch Wind- und Frostschäden sowie stabilen Mischbeständen,  insbesondere vor dem Hintergrund des drohenden Klimawandels. Einzig die nach wie vor zu hohen Rehwildbestände wurden von einigen Exkursionsteilnehmern bemängelt. Diese führen zu wirtschaftlich bedeutenden Schäden und Entmischungen der Naturverjüngungen.

Anne Merg, Försterin aus dem Taunus und  Landesvorsitzende der ANW bedankte sich bei allen Akteuren für die gelungene Fortbildungsveranstaltung.

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