717.500 Euro für Förderprojekt Hillesheimer Bach

Dohm-Lammersdorf. „Der heutige Tag ist nicht allein der Auftakt für die ökologische Aufwertung des Hillesheimer Baches, er ist auch der Start einer verbesserten Hochwasservorsorge für die hier lebenden Menschen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken am Vormittag in Dohm-Lammersdorf.

Dort überreichte sie einen Förderbescheid über 717.500 Euro an die Verbandsgemeinde Hillesheim. Mit den bereit gestellten Mitteln soll in den kommenden fünf Jahren der heute noch begradigte und in weiten Teilen verbaute Bachverlauf im Rahmen der Aktion Blau Plus renaturiert und gleichzeitig der Hochwasserschutz entlang des Gewässers weiter verbessert werden.

Um dies zu erreichen, wird in dem jetzt anstehenden ersten von insgesamt fünf Bauabschnitten südwestlich des Hillesheimer Stadtgebietes im „Bolsdorfer Tälchen“ ein Flutpolder mit einem Retentionsvolumen von rund 7.200 Kubikmetern errichtet. Auch werden in diesem Abschnitt die Vorländer abgetragen und eine Sekundäraue hergestellt. Somit kann der Bach bei Hochwasser früher ausufern und die angrenzende Gewässeraue als Überschwemmungsfläche dienen. In einzelnen Teilbereichen werden zusätzlich zu der Sekundäraue flache Flutmulden hergestellt, wodurch zusätzlicher Retentionsraum entsteht.

„Die Starkregenereignisse der vergangenen Jahre haben gerade auch im Ortsteil Bolsdorf gezeigt, dass Überschwemmungen nicht nur an großen Gewässern entstehen und zu erheblichen Schäden führen können. Aufgrund des Klimawandels müssen wir damit rechnen, dass sich die Trends fortsetzen. Dies bedeutet, dass Hochwasserabflüsse an großen Flüssen und Wetterextreme, die an kleinen Gewässern dann zu extremen Hochwasser führen, zunehmen. Darauf müssen wir uns vorbereiten. Nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels wird der Hochwasserschutz weiterhin ein wesentlicher politischer Schwerpunkt der Landesregierung bleiben“, so die Umweltministerin. Um dem Bach ein Stück seiner Ursprünglichkeit zurückzugeben, wird das Gewässer in diesem Bereich außerdem auf einer Strecke von rund 500 Metern renaturiert.

Weiterhin entsteht in diesem Abschnitt ein großzügiger Gewässerrandstreifen. So entsteht eine 15 bis 30 Meter breite Zone für die eigendynamische Gewässerentwicklung und für die Verbesserung der Habitatqualität.

„Weltweit verzeichnen wir einen dramatischen Verlust an Pflanzen und Tieren. Die Zahl der Insekten ist um 75 Prozent zurückgegangen. Wir müssen uns daher besonders anstrengen, dem Verlust an Biodiversität auch in unseren Gewässern entgegen zu treten“, betonte die Ministerin. Weiter erinnerte sie an den Start der „Aktion Blau Plus – Gewässerentwicklung in Rheinland-Pfalz“ vor mehr als 20 Jahren womit ein Paradigmenwechsel in der Gewässerschutzpolitik eingeleitet worden sei. Mittlerweile umfasse die Aktion über 1.300 Rückbauprojekte und Renaturierungen an rund 900 Kilometern Gewässer, die mit rund 330 Millionen Euro gefördert worden seien.

„Hier in Hillesheim entsteht ein Projekt, dass vielen Anforderungen der Aktion Blau Plus gerecht wird. Somit kann ich Ihnen versichern, dass wir auch die nächsten Bauabschnitte nach näheren Konkretisierungen im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten unterstützen werden“, so Höfken abschließend.

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