„… und führe zusammen, was getrennt ist!“

JÜNKERATH. Etwas mehr als 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte der Bezirksbru-dermeister der St. Matthias-Bruderschaften im Bezirk Eifel, Volker Dunkel (Ulmen), beim diesjährigen Bruderschaftstag im „Dominikus-Savio-Haus“ in Jünkerath willkommen heißen. Ganz besonders begrüßte er den „Pilgerpater“ Hubert Wachendorf, OSB, von den Trierer Be-nediktinern, der als vortragender Rat für diese Veranstaltung gewonnen werden konnte.

Nach einem Begrüßungskaffee und einem kurzen Gebet stand der restliche Vormittag ganz im Zeichen des Leitwortes für die St. Matthias-Wallfahrten im kommenden Jahr 2012, das da lautet: „… und führe zusammen was getrennt ist!“. Es ist dies auch der Leitgedanke der Hei-lig-Rock-Wallfahrt im Bistum Trier, die vom 13. April bis zum 13. Mai 2012 stattfinden wird und bei der das Gewand Christi, die Tunika Christi, gezeigt wird und ist einem alten Pilgerge-bet entnommen.

Pater Hubert Wachendorf begann den Bildungsteil dieses Bruderschaftstages mit einem geist-lichen Wort in Anlehnung an einen ökumenischen Gottesdienst, der während des jüngsten Besuches von Papst Benedikt XVI. in Erfurt stattgefunden hatte. Es folgte eine Zeit der Bi-belarbeit, bei der einige Stellen der Heiligen Schrift intensiv unter dem besonderen Blickwin-kel auf die „Ökumene“ betrachtet wurden. Auch anhand einiger Dokumente des 2. Vatikani-schen Konzils und einer Auswahl weiterer Texte wurde dieses Thema weiter vertieft. Dabei wurde festgestellt, dass zwar alle christlichen Seiten mehr oder weniger intensiv an dem öku-menischen Gedanken arbeiten würden, aber dass in den christlichen Konfessionen noch längst nicht alles zusammengeführt ist, was als getrennt betrachtet werden kann.
Nachdem auch die gesellschaftlichen Entwicklungen in verschiedenen Zeitepochen in den Blick genommen und mehr oder weniger intensiv ausgewertet worden waren, beschäftigen sich die Teilnehmer/innen des Bruderschaftstages erneut mit einige Stellen aus der Heiligen Schrift, um zum einen den Aspekt der „Trennung“ und dessen Folgen ebenso in den Blick zu nehmen und wie zum anderen auch den Aspekt der „Einheit“. „Man spricht jetzt von einer Ökumene des Lebens“, so Pater Hubert in seinem Fazit des Tages, „das heißt, man tut das zusammen, was vor Ort gemeinsam vertretbar ist. Vielfach sind das unterschiedliche Mentali-täten und Gewohnheiten, die ins Auge fallen und das alltägliche Miteinander der Christen überlagern und eintrüben. Man fühlt anders beim Gottesdienst und fühlt deshalb eher das Un-terscheidende und Trennende.“

Daher gab er den Anwesenden die Tipp, einfach mal einen Gottesdienst einer anderen Kon-fession zu besuchen, sich einfach mit dazusetzen und zu versuchen, das Wesentliche zu erspü-ren, denn: „Ökumene geht heute ganz verschiedene Wege – man muss sie aber aktiv mitge-hen, um Ökumene wahrhaft zu erleben.“
Bezirksbrudermeister Volker Dunkel (Ulmen) bedankte sich bei dem „Pilgerpater“ für dessen Leitung durch einen sehr kurzweiligen Tag und seine Ausführungen zum Tagesthema und lang anhaltender Beifall der Anwesenden war verdienter Lohn für den Vortragenden. Zum Abschluss des Tages feierte die gesamte Gruppe in der Hauskapelle eine Heilige Messe. Nach dem Genuss von Kaffee und Kuchen traten die St. Matthias-Pilger/innen die Heimreise an.

Wilfried Puth

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