Vorfreude auf Riesenereignis

Trier – Mit dem Heilig-Rock-Fest ist das Bistum Trier am 6. Mai in das Jahr der geistlichen Vorbereitung auf die Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 gestartet. Auf dem Trierer Hauptmarkt, im Zentrum der Innenstadt, gab es Information und Unterhaltung, vor dem Dom startete ein Bibelroboter mit der Abschrift der Heiligen Schrift und im Trierer Dom feierte der Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann, mit weit über 1000 Gläubigen ein Pontifikalamt (eigene Meldung folgt). Schon vor dem Gottesdienst hatte der Bischof bei einer Gesprächsrunde auf dem Hauptmarkt gesagt, dass auch bei ihm persönlich die Vorfreude auf das „Riesenereignis Wallfahrt" immer mehr wachse: „Es kribbelt im Bauch", lachte er.

Der Bischof unterstrich, dass das Jahr der geistlichen Vorbereitung im Bistum Trier das Ziel habe, „dass wir uns neu mit Jesus Christus und seiner Botschaft beschäftigen." Es gehe darum, sich auch spirituell gut auf die Wallfahrt vorzubereiten, die Freude am Glauben solle gestärkt werden. Der Trierer Weihbischof Robert Brahm unterstrich in der Gesprächsrunde, dass die Ökumene eine zentrale Rolle bei der Wallfahrt selbst und im Jahr der geistlichen Vorbereitung spiele. „Wir pilgern zu einem Christuszeichen. Es geht um Jesus Christus. Er ist die einigende Kraft." Spätestens seit der letzten Wallfahrt von 1996 sei klar, dass eine Heilig-Rock-Wallfahrt ökumenisch ausgerichtet sein müsse: „Wir können uns nicht vorstellen, etwas zu machen, ohne die anderen Kirchen", sagte der Weihbischof. Neben weiteren Verantwortlichen der Wallfahrt, stand auch der Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen, auf dem Hauptmarkt Rede und Antwort. Er erinnerte sich an die „gelöste und besinnliche Stimmung" der Wallfahrt von 1996. Der Heilige Rock gehöre nicht nur zum Bistum, sondern auch zur Stadt Trier, betonte der Oberbürgermeister. Er wünsche sich, dass die Hunderttausende Menschen, die zur Wallfahrt im kommenden Jahr nach Trier kämen, erfüllter und reicher nach Hause zurückkehrten.

Zweiter Höhepunkt des Heilig-Rock-Festes war der Start von „bios (bible)", das erste von vielen Kunst- und Kulturprojekten im Vorbereitungsjahr. Ein Industrie-Roboter begann mit der Abschrift der Heiligen Schrift. Die Maschine wird elf Monate für das Schreiben der Bibel benötigen. Mit Hilfe einer kalligraphischen Feder schreibt sie fein säuberlich in einer Schrift aus dem 15. Jahrhundert. Das Arbeitstempo: ist vergleichbar dem eines Menschen, der handschriftlich etwas zu Papier bringt. Im Mittelpunkt der Installation der Künstlergruppe „robotlab" aus Karlsruhe stehen Fragen nach Glauben und technischem Fortschritt. Bischof Ackermann sagte beim Start des Projektes, dass dieses in Zeiten der Digitalisierung auch ein Symbol der Entschleunigung sein könne: „So können wir vielleicht auch wieder mehr Respekt vor der Bibel, vor dem Wort Gottes bekommen, enthält die Bibel doch die Lebens- und Glaubenserfahrung aus Jahrhunderten." ‚Untergebracht’ ist der Roboter in einem Container, den Jugendliche des Jugendhilfezentrums Don Bosco Helenenberg gebaut haben.

Höhepunkt und Abschluss des Heilig-Rock-Festes war das Pontifikalamt mit Bischof Ackermann im Trierer Dom. In dem Gottesdienst wurden auch Pilgerfahnen an Gruppen überreicht, die diese selbst gestalten und dann wieder zur Wallfahrt mitbringen können.

Vom 13. April bis 13. Mai 2012 lädt das Bistum Trier zur Heilig-Rock-Wallfahrt nach Trier ein. Dann wird erstmals seit 1996 der Heilige Rock wieder im Trierer Dom zu sehen sein. Die Wallfahrt steht unter dem Leitwort „und führe zusammen, was getrennt ist". Der Heilige Rock, die Tunika Jesu Christi, ist die bedeutendste Reliquie des Trierer Doms. Dort wird er verschlossen und nicht sichtbar aufbewahrt. Die Geschichte des Heiligen Rocks ist ein Gewebe aus Legenden und Überlieferungen. Helena, die Mutter Kaiser Konstantins, soll ihn im 4. Jahrhundert nach Trier gebracht haben. Informationen rund um die Heilig-Rock-Wallfahrt gibt es im Internet unter www.heilig-rock-wallfahrt.de oder im Wallfahrtsbüro, Tel.: 0651-7105-8012.
 

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